Heikdendorf (mm). Der „Heikendorfer Wasserweg“ strahlt seit Ende vorigen Jahres in neuem Glanz. „Das ist keinesfalls selbstverständlich“, sagt Gudrun Keck vom Naturschutzbund (NABU) Heikenorf. „Es fehlte nicht viel, und die Schautafeln des Rundwegs hätten abgebaut werden müssen“. Denn an den rund zwanzig Jahre alten Schautafeln nagte der Zahn der Zeit. Schlimmer noch: „Einige von ihnen sind Randalierern zum Opfer gefallen“, erzählt die Frau vom NABU.
Einer der Tafeln sei ganz besonders mutwillig der Garaus gemacht worden. „Die Leute haben alles aus der Verankerung gerissen, kaputt gemacht und dann in die Förde geworfen“, berichtet sie. Schmierereien und Graffiti sei man ja gewohnt. Solche Schäden ließen sich in Eigenregie beseitigen. Auch Schwachstellen an hölzernen Tragebalken, oder Schäden an den Tafeln hätte man hier und da eigenhändig beheben können. „Doch selbst das war nur möglich, wenn gerade mal Privatleute etwas gespendet hatten“, erläutert sie. Doch nach zwei Jahrzehnten war mit dem Klein-klein endgültig Schluss.
Es gab nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder alles abbauen, oder eine umfassende Runderneuerung musste her. „Doch eine komplette Renovierung, dafür reicht das Budget eines eher kleinen Vereins nicht“, rechnet Keck vor. Was also tun? Ein Glücksfall, dass die „Bürgervereinigung gegen die Startbahnverlängerung“ voriges Jahr sowieso noch Geld locker machen wollte. Was der Verein aus dem Kieler Ortsteil Holtenau jedoch an strenge Bedingungen geknüpft hatte. Erstens sollten nur gemeinnützige Institutionen eine Spende erhalten, die sich für den Erhalt der Natur einsetzen. Zudem sollte das Geld nur Menschen aus Gemeinden zugute kommen, die von einem etwaigen Ausbau des Flughafens betroffen gewesen wären. Diese drei Voraussetzungen könne der Heikendorfer NABU natürlich leicht erfüllen, meint Keck. 3.200 Euro habe der NABU Heikendorf erhalten. „Das ist sehr großzügig“, sagt sie dankbar. Für eine komplette Rundumsanierung hätte das dennoch nicht gereicht. Dankbar ist Keck daher auch, dass die Gemeinde Heikendorf eingesprungen ist und dem NABU unter die Arme gegriffen hat. „Der Bauhof hat nicht nur die Holzarbeiten übernommen, sondern sogar die neuen Schilder montiert“, lobt sie die gute Zusammenarbeit. Nun also strahlt er also wieder in neuer Frische, der „Heikendorfer Wasserweg“. Keck ist sehr zufrieden. „Auch nach zwei Jahrzehnten bin ich immer noch begeistert, freue mich über viele Menschen, wie sie an den Tafeln stehenbleiben und sich über die vielfältigen Aspekte des Wassers an den Tafeln informieren“, sagt sie.
Der „Heikendorfer Wasserweg“ ist ein etwa acht Kilometer langer Rundweg. Er umfasst insgesamt 19 großflächige Schautafeln, die umfangreiche Informationen rund um das Wasser vermitteln. Konzipiert und entwickelt hatten den Lehrpfad vor rund zwanzig Jahren die BUND-Ortsgruppe Heikendorf/Mönkeberg, gemeinsam mit der „Agenda 21-Gruppe Heikendorf“, der Gemeinde Heikendorf, Schülern des Heinrich-Heine-Gymnasiums, der Waldjugend Heikendorf sowie weiteren Initiativen. Er ist eingebettet in die „Erlebnistour Ostsee – Kieler Bucht“, ein Gemeinschaftsprojekt vieler Gemeinden im Arbeitskreis „Integriertes Küstenzonenmanagement“ (IKZM) Schleswig-Holstein, das die Themen Küstenschutz, Tourismus und Naturschutz gleichberechtigt miteinander verknüpfen und projektbezogen umsetzen soll. Weitere Informationen im Internet unter
https://www.bund-ploen.de/themen-und-projekte/heikendorfer-wasserweg