Sportsgeist, Theater und Kamelle: Der Turn- und Sportverein Schönwalde von 1923 wird 100
Schönwalde. Vor einem Jahrhundert wurde der TSV Schönwalde gegründet. Zu verdanken ist dies 20 jungen Männern, die sich nur wenige Jahre nach dem Ersten Weltkrieg am 11. Juli 1923 im Landhaus Schönwalde trafen, um einen Sportverein zu gründen. Nach einem Jahr gab es bereits 150 Mitglieder. Am Anfang wurde in erster Linie Fußball gespielt. Als Sportplatz diente eine Viehkoppel. Einige Jahre später erhielten Schule und Verein einen Sportplatz im Bereich des heutigen Pommernrings. Neue Sparten kamen bald hinzu. Es wurde auch Schlag- und Faustball gespielt und die ersten weiblichen Mitglieder kamen in den Verein. Diese Sportarten waren fester Bestandteil der damals üblichen Sportfeste, die traditionell im September stattfanden.
Im Winter wurde damals im Saal des Landhauses geturnt. Freiübungen, Bodenturnen und Spiele erforderten noch keine Geräte. Diese wurden dann nach und nach angeschafft.
1929 schloss sich der Verein der Deutschen Turnerschaft an, und durch die Teilnahme an Vorturnerstunden und Wettkämpfen erfuhr das Turnen einen Aufschwung. Jedes Jahr zu Ostern gaben die Turner Kostproben ihres Könnens beim traditionellen Schauturnen.
Mit dem Zweiten Weltkrieg kam das Vereinsleben zum Erliegen, allerdings löste der Vorstand den Verein nicht auf. 1947 wurde die Spielvereinigung Schönwalde-Langenhagen ins Leben gerufen. Im September erhielt sie den heutigen Namen „Turn- und Sportverein Schönwalde“. Fußball, Turnen sowie Frauen- und Mädchenhandball gehörten zu den Sparten.
In seiner wechselvollen Geschichte entwickelte sich der Verein zum größten der Gemeinde mit aktuell 570 Mitgliedern. Kinder, Jugendliche und Erwachsene profitieren von einem breiten Angebot an verschiedensten Sportarten, die in neun Sparten gebündelt sind. Dabei wurde immer darauf geachtet, der Jugend eine sportliche Heimat zu bieten und einen Beitrag für ihre persönliche Entwicklung zu leisten. Überhaupt ging es nicht immer nur um Leistung und Wettkampf, sondern auch um Geselligkeit. Denn neben den Klassikern wie Fußball, Turnen, Boxen, Badminton, Fitness und Sportabzeichen spielen auch die 1950 gegründete Karnevalssparte und die Theatersparte, die seit 1988 mit ihren Stücken auf Tour geht, große Rollen.
Der „Karneval am Lachsbach“ hat Schönwalde weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt gemacht. Ganz wie seine rheinischen Vorbilder hat er alles, was zur fünften Jahreszeit gehört: Elferrat, Karnevalspräsident, Prinzenpaar, Funken-, Tanz- Männer- und Kindergarden, rauschende Partys und alle drei Jahre einen großen Festumzug durch den ganzen Ort. (he/red)
Das Festprogramm
Zum 100 Geburtstag hat der TSV Schönwalde ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Ein Überblick:
Sport- und Spieletag für die ganze Familie und Umbenennung des Sportplatzes in „Heinz-Waldow-Stadion“
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums feiert der TSV Schönwalde am Samstag, dem 26. August von 11 bis 16 Uhr ein großes Sport- und Spielfest für die ganze Familie auf der Sportanlage am Jahnweg 97. Ein Highlight ist der „Mega-Menschenkicker“, in dem sich Fußballer in einem überdimensionalen Tischkicker messen können.
Neben vielen lustigen Spielen, einer großen Tombola mit super Preisen und Torwandschießen ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Selbstgebackener Kuchen, Kaffee, Grillwurst, Pommes und kühle Getränke zu familienfreundlichen Preisen laden zum gemütlichen Beisammensein ein.
Während eines Festaktes um 15 Uhr wird der Sportplatz in „Heinz-Waldow-Stadion“ umbenannt. Zudem findet am Abend (nur für angemeldete Gäste) der Festkommers statt.
Tag der offenen Turnhalle und Flohmarkt
Am Sonntag, dem 27. August wird nach dem Familiengottesdienst um 10 Uhr in der Kirche zu Schönwalde eine Mini-Olympiade für Kinder von 3 bis 6 Jahren im Pfarrhof durchgeführt. Am Nachmittag lädt der TSV Schönwalde von 14 bis 17 Uhr zu einem Tag der offenen Turnhalle in die Friedrich-Hiller-Schule ein. Auf dem Programm stehen Showvorführungen der Turnerinnen, Body-Fit und Body-Weight, Zumba und Zumba Kids, Badminton sowie Theater. Gleichzeitig findet auf dem Schulgelände ein Flohmarkt statt.
Vorhang auf für das Bungsberg-Theater
Auf dem aktuellen Spielplan vom Bungsberg-Theater des TSV Schönwalde steht „Homeoffice - Du machst Dir kein Bild“, eine satirische Komödie über die Virus-Pandemie in zwei Akten von Bernd Spehling. Die nächsten Termine im Jubiläumsjahr sind am 29. und 30. September sowie am 6. und 7. Oktober jeweils von 19.30 Uhr bis 21 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro pro Person. Veranstaltungsort ist die Tourist-Info Pelzerhaken im Dünenweg 7 in Pelzerhaken.
Einladung zum Rekordknacken
Zudem veranstaltet der TSV Schönwalde am Samstag, dem 2. September von 11 bis 16 Uhr einen „Tag des Sports“ auf der Bungsberg-Sportanlage. An dem Tag will der Verein den Rekord für das Deutsche Sportabzeichen aufstellen. Die 172 Sportabzeichen aus dem Jahr 2015 sollen dabei geknackt werden. Alle Infos gibt es auf www.deutsches-sportabzeichen.de. (red)
Über Heinz Waldow
„Menschen, die nicht nur Sport machen, sondern Sport leben. Sich mit ihrem Sport identifizieren und ihn in unserem tollen Verein mit viel Engagement und Liebe füllen – und das nicht selten ein ganzes Leben lang“, so heißt es auf der Webseite des TSV Schönwalde über herausragende Mitglieder, die sich im TSV Schönwalde ehrenamtlich engagieren und engagiert haben. Einer davon war Heinz Waldow. Er wurde 1925 in Alt Valm (Landkreis Neustettin) geboren, lebte seit 1946 in Schönwalde und starb im August 2020 im Alter von 95 Jahren.
Heinz Waldow war langjähriger Bürgermeister von Schönwalde und engagierte sich in anderer vielfältiger Weise ehrenamtlich für seine Heimat, zum Beispiel 55 Jahre als Vorsitzender des Gesangsvereins. 28 Jahre lang hatte er den Posten des Vorsitzenden im Sportverein TSV Schönwalde inne. Ihm zu Ehren findet am Samstag, dem 26. August um 15 Uhr im Rahmen des Jubiläums ein besonderer Festakt statt, wenn der Sportplatz in „Heinz-Waldow-Stadion“ umbenannt wird. (he)