Marlies Henke

Seeluft, Tanztees und traumhafte Torten – Das „Café-Restaurant Florida“ wird 50

Grömitz. „Grömitz ist um eine moderne Gaststätte reicher geworden, die am Strande seinesgleichen sucht“, titelte am 1. Juni 1968 ein Zeitungsartikel zur Neueröffnung des „Café-Restaurant Florida“, damals noch „Café Hüning“.
Und auch heute, ein halbes Jahrhundert später, versprühen Architektur, Design und Angebot des Hauses einen Charme, der dem fantastischen Ausblick auf die Ostsee schon fast den Rang abläuft. „Ich wollte hier von vornherein etwas Besonderes schaffen“ sagt Inhaber und Konditormeister Horst Hüning in einem Gespräch mit dem reporter anlässlich des 50. Jubiläums des „Florida“.
 
 
Vom Knusperhäuschen zum Tortentempel aus Architektenhand
Das „Café-Restaurant Florida“ ist der Nachfolger des ehemaligen Knusperhäuschens, das die Familie Hüning zuvor an der Kurpromenade betrieben hatte. „Meine Mutter sagte zu mir: Bei der Lage musst Du Koch oder Konditor werden“, erinnert sich Horst Hüning und erzählt, wie er mit 14 Jahren bei einem Hamburger Konditor in die Lehre ging, mit 24 Jahren Meister wurde und mit 26 Chef im Knusperhäuschen. „Ich habe als Erstes eine Softeismaschine angeschafft, die einzige weit und breit, für 25.000 Mark! Alle hielten mich für verrückt, aber die Maschine lief von morgens bis abends und wurde ein richtiger Renner.“ Das war 1968. Ein Jahr, in dem es an der Kurpromenade nicht bei dieser einen Neuheit bleiben sollte. Denn zur gleichen Zeit baute man nebenan nach modernsten Plänen des Neustädter Architekten Egon Wicklein ein exklusives Gebäude: das „Café Hüning“.
 
 
Gestern wie heute: Genuss mit Stil
Auf rund 400 Quadratmetern entstand ein zweigeschossiger Neubau mit 200 Logenplätzen am Meer. Zur technischen Ausstattung zählten eine eigene Konditorei, eine Großküche, modernste Tiefkühlräume und ein Speisenlift. Jede Etage erhielt bei der innenarchitektonischen Planung ihre eigene Note, die teilweise bis heute bewahrt werden konnte. Im Erdgeschoss herrschten nussbaumgetäfelte Wände und rustikale Sachlichkeit vor. Luftig und hell ausgestattet dagegen das Obergeschoss, wo je nach Wetterlage das Dach mithilfe einer Schiebedachkonstruktion geöffnet werden kann. Die sonnengelben Vorhänge, die Original-Thonetstühle mit weißem Schleiflack und roten Polstern, die 60er-Jahre-Wandverkleidung hinter der acht Meter langen Bar und die samtig-grün gepolsterten Barhocker haben Generationen von Sommerfrischlern und diverse Tanztees mit Fünf-Mann-Kapelle bestens überstanden. Zusammen mit den riesigen Bananenstauden und den Panoramafenstern, in denen sich die Ostseewellen spiegeln, erzählt das Café noch heute von guten, alten Zeiten und dem modernen Geist der 60er Jahre.
 
 
Sonne, Süßes und herzhafte Spezialitäten
Neben der einzigartigen Ausstattung und dem malerischen Blick über die Ostsee bietet das „Café und Restaurant Florida“ den ganzen Tag lang kulinarische Genüsse. Gestartet wird in der Saison ab 8.30 Uhr mit einem Nordischen Frühstück (bis 11 Uhr). Danach kreiert die Küche bis 14 Uhr einen täglich wechselnden Mittagstisch. Von 17.30 bis 21 Uhr genießen die Gäste echte Holsteiner Küche mit leckeren Fleisch- und Fischspezialitäten. Zur langjährigen Tradition des „Florida“ gehören außerdem die erlesenen Tortenspezialitäten, Gebäck- und Eis-Variationen, die das eingespielte Team um Horst Hüning täglich frisch produziert. Bei jedem Wetter können 250 Gäste auf der überdachten Promenade, im ebenerdig gelegenen Gastraum oder im Wintergarten den Blick auf das Strandleben genießen. Eine große Portion Seeluft und Sonne gibt‘s im Obergeschoss, wo weitere 120 Gäste Platz finden, sodass auch größere Reisegruppen willkommen sind oder Feierlichkeiten ausgerichtet werden können. Mit seinen vielseitigen Räumlichkeiten hat sich das Traditionslokal zu einem beliebten Treffpunkt für Einheimische und Urlauber entwickelt.
 
Zum 50. Jubiläum bedankt sich Familie Hüning bei allen Geschäftspartnern, Freunden und Bekannten des Hauses mit einem Empfang am Freitag, dem 1. Juni ab 18 Uhr. (he)


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