Wintercheck in der Werkstatt
Irgendwas ist immer. Ein Eispanzer drückt auf die Scheiben, die Batterie versagt, das Auto driftet aus der Kurve. Frost, Eis, Schnee und Streusalz stellen Fahrer und Fahrzeug im Winter auf eine harte Probe. Umso fahrlässiger: Viele Autobesitzer verlassen sich auf die Fehlermeldungen des Bordcomputers. Und wer prüft beim Tankstopp schon Luftdruck, Füllstände und reinigt die Scheinwerfer?
Ein Check in der Werkstatt kostet nicht die Welt und bringt Sicherheit. Erst recht, wenn es zum Skiurlaub in die Berge gehen soll. Neben dem Test von Bremsen, Lenkung, Stoßdämpfern und Auspuff machen die Profis auf der Checkliste diese Häkchen.
Batterie mit voller Power
Da gibt es nichts schön zu reden: Seit Jahren belegt eine schwächelnde Batterie in der ADAC-Pannenstatistik den unrühmlichen ersten Platz. Den größten Anstieg von Defekten verzeichnen die Gelben Engel zwischen dem fünften und sechsten Jahr. Die Werkstatt prüft Spannung und Kaltstartleistung, säubert und fettet die Pole. Ältere, schwache Stromspender werden rechtzeitig ausgetauscht.
Werkstatt-Tipp: Hilfreich für zwischendurch sind ein Ladegerät und für den Pannenfall unterwegs ein Ladekabel.
Leuchten mit Strahlkraft
Damit Scheinwerfer und Heckleuchten ausreichend Licht ins Dunkel bringen und den Gegenverkehr nicht blenden, werden sie samt richtiger Einstellung gecheckt, notfalls ersetzt. Autofahrer mit Durchblick nutzen dazu im Oktober auch den jährlichen kostenlosen Licht-Test.
Werkstatt-Tipp: Die Leuchten häufig und schonend reinigen. Dafür reicht ein weiches Tuch, etwas Spülmittel oder Autoshampoo und reichlich Wasser. Hände weg von Eiskratzern, Fliegenschwämmen und Trockenreinigung.
Reifen mit Alpine-Symbol
Zeit zum Wechseln. Auf Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte sind jetzt Winterreifen mit Alpine-Symbol vorgeschrieben. Ausnahme: Bis Ende 2017 produzierte M+S-Reifen ohne die Kennzeichnung dürfen noch bis 2024 rollen. Auf der Werkstatt-Agenda stehen Zustand, Profil, Alter und Innendruck der Reifen. Nun noch das Repair-Kit auf das Haltbarkeitsdatum prüfen – fertig.
Werkstatt-Tipp: Alle vier bis sechs Wochen sollte der Luftdruck gemessen werden. Dabei lohnt ein kritischer Blick auf die Pneus.
Flüssigkeiten mit Frostschutz
Jetzt gehört Frostschutz in Kühlsystem und Scheibenwaschanlage. So friert nichts ein – weder Motor, noch Wischerdüsen. Bei Fahrzeugen mit Scheinwerferreinigungsanlagen füllt die Werkstatt speziell für die empfindlichen Polycarbonat-Scheiben zugelassenes Wischwasser auf. Praktisch: Wer eine Fertigmischung für das Scheibenwischwasser an Bord hat, muss nicht Wasser und Frostschutz penibel mixen.
Werkstatt-Tipp: Ein Druck auf den Wischerhebel am Abend spült scharfe Streumittelreste von der Scheibe. Ein Druck auf den Wischerhebel vor der Abfahrt bringt den Frostschutz direkt an die Wischerdüsen.
Frontscheibe mit Durchblick
Keine Risse oder Steinschläge in der Frontscheibe? Keine Schäden an den zarten Wischergummis? Kein Schmutz auf Außen- und Innenscheibe? Ist soweit alles gesichtet, repariert, ausgetauscht und top sauber – gute Winterreise!
Werkstatt-Tipp: Die gute alte Abdeckfolie hält die Frontscheibe über Nacht eisfrei. Einfacher und günstiger geht’s nicht.
Helfer mit Weiterfahrt-Garantie
Warndreieck, Warnwesten, Verbandkasten und im Gebirge Schneeketten sind Pflicht. Diese Helfer sollten es unbedingt auch sein: Handfeger, Klappspaten, Scheibenenteiserspray/Eiskratzer, Starthilfekabel, Antibeschlagtuch, Abdeckfolie, Türschlossenteiser bei konventionellen Schlössern, warme Decke, Handschuhe, heiße Getränke.
Werkstatt-Tipp: Für das Freischaufeln der Räder nach starkem Schneefall einen Spaten aus Metall kaufen. Plastikschaufeln zerbrechen schnell. (red)