Strandfeuer im Ostseeferienland
Ostseeferienland. Alljährlich feiern Einheimische und Gäste das traditionelle Strandfeuer in den Ostseeorten des Ostseeferienlandes: Dahme, Grömitz und Kellenhusen. Am Samstag, dem 1. März treffen sich alle großen und kleinen „Wintervertreiber“, um die Wintergeister mit einem lodernden Feuerberg zu verjagen. Zusätzlich öffnen am Sonntag, dem 2. März die teilnehmenden Geschäfte in Grömitz und Kellenhusen ihre Türen zum verkaufsoffenen Sonntag.
Dahme
Aus der Seestraße 50 startet um 17 Uhr ein kostenfreier Fackelzug für alle Teilnehmer in Richtung Seebrücke. Dort angekommen, wird mit Hilfe der Fackeln das Strandfeuer entzündet, um die Wintergeister offiziell zu vertreiben. Grünkohl-Essen, heiße Getränke von der Food Patrol und stimmungsvolle Musik laden dazu ein, den Abend gemütlich am Dahmer Strandfeuer ausklingen zu lassen. Ab 21 Uhr öffnet das Strandhus zum Ostseekrabben-Konzert mit Chaos Pinky.
Kellenhusen
Ein Fackelmarsch startet um 17 Uhr am Waldparkplatz und führt unter musikalischer Begleitung zur alten Kurverwaltung an den Strand, wo im Anschluss das große Strandfeuer gemeinsam entzündet wird. Die Fackeln werden vom Tourismus-Service Kellenhusen kostenfrei an alle Teilnehmer verteilt. Rund um das Strandfeuer sorgt die Blaskapelle Sielas für die musikalische Unterhaltung. Der Dehoga Ortsverband kümmert sich um warme und kalte Getränke sowie leckeren Grünkohl. Auch vor Ort ist die riesige Wärmflasche Wärmy, die als Treffpunkt, Fotomotiv oder einfach als Sitzmöglichkeit mit Wärme begeistert. An diesem Wochenende bieten das Hotel Erholung Kellenhusen, Am Ring 31, und Herr Puck - Das Restaurant, Strandpromenade 25, traditionelle Grünkohlgerichte.
Grömitz
Um 17 Uhr geht es vom Seebrückenvorplatz zum gemeinsamen Fackelmarsch in Richtung Nordstrand los. Die Fackeln werden vor Ort kostenlos an alle Teilnehmer ausgehändigt. Mit musikalischer Begleitung geht es zusammen zum Restaurant Falkenthal Seafood. Dort wartet schon der große Haufen aus Ästen, Strohballen, Weihnachtsbäumen und alten Sträuchern darauf, in Brand gesteckt zu werden. Für ordentlich einheizende Stimmung vor Ort sorgt ab 17 Uhr Joe Green und Sebastian Bunge mit Livemusik. Das Falkenthal-Team sorgt für warme Getränke und leckere Snacks.
Im Anschluss bieten die folgenden Grömitzer Gastronomiebetriebe traditionelle Grünkohlgerichte: Kochpott, Kirchenstraße 21; Störtebeker, Wicheldorfstraße 33; Strandidyll, Uferstraße 26; Falkenthal Seafood, Kurpromenade 6; Gosch Hotel, Am Markt 6; Hotel Windspiel, Wicheldorfstraße 24; Klabautermann, Kurpromenade 56, und Strandhotel Steg 1, Uferstraße 1.
Ab 21 Uhr öffnet das Restaurant „Milloncino“, nur circa 250 Meter vom Strandfeuer entfernt, seine Türen für die „Strandfeuer-Afterparty“ und sorgt mit DJ-Sounds, kühlen Getränken und ausgelassener Stimmung für die perfekte Location zum Weiterfeiern.
Was steckt eigentlich hinter dieser Strandfeuer-Tradition?
Bereits im Mittelalter sollen die Holzhaufen gebrannt haben, um böse Geister zu vertreiben. Der Überlieferung nach wurden die Biikefeuer ab dem 17. Jahrhundert zu Ehren der ausziehenden Seefahrer und Walfänger in Nordfriesland entzündet. Die Lichter sollten den Männern, die für mehrere Monate fernab der schützenden Inseln ihren Lebensunterhalt verdienen mussten, Glück und Mut zusprechen und ihnen den Weg in die weite Welt weisen.
In seiner heutigen Form ist das Feuer im 19. Jahrhundert entstanden und geht auf die alten Fastnachtsfeuer zurück, die den Winter vertreiben sollten. Mit Tanz und Gesang begrüßten die Bewohner der Küsten damals den Frühling. Der Winter wird dabei durch eine Strohpuppe symbolisiert, die unter dem Beifall der Zuschauer den Flammen preisgegeben wird. Bis heute werden der Biike, die ins Hochdeutsche mit dem Wort „Feuerzeichen“ übersetzt wird und bis weit aufs Meer hinaus sichtbar ist, mythische Kräfte zugesprochen. Es ist der Ehrgeiz eines jeden Dorfes, die größte Biike zu haben. Dafür werden bereits Wochen vorher Äste, Weihnachtsbäume und Strohballen gesammelt sowie aufgeschichtet. Für den Zusammenhalt der Gemeinschaft im hohen Norden hatten Bräuche wie das Biikebrennen immer auch einen gesellschaftlichen Charakter, der sich bis heute erhalten hat.
Die originalen Biikefeuer findet man noch heute an der Nordsee. Mittlerweile hat sich dieser Brauch jedoch auch auf die Ostseeküste ausgeweitet, wo man ihn anders nennt. In Dahme, Grömitz und Kellenhusen ist es das Strandfeuer. Das Feuer ist schon lange kein Geheimtipp mehr, sondern ein fester Bestandteil in so manchem Terminplaner oder Urlaubskalender. (red)