Dahmes Herz: der Strand
Die Geschichte der Gemeinde Dahme, der sich der reporter künftig einmal im Monat widmet, ist nicht nur äußerst interessant, sondern auch spannend und informativ. Die Inhalte auf unseren Sonderseiten stammen aus der Broschüre „Verliebt in Dahme“, einem bunten Bilderbogen eines über hundertjährigen Ostseebades, aufgezeichnet und ausgemalt von Gerhard Eckert, mit Fotos von Werner Dreyer.
Wo der Gast aber auch wohnen mag - das Herz Dahmes schlägt am Strand. Dieser Strand gab nicht nur den Anstoß und die Berechtigung, ein Seebad zu werden, sondern er bildet heute wie eh und je in den letzten hundert Jahren seinen Mittelpunkt und sein Kapital. Es ist ohne jeden Zweifel ein Strand, der zu den schönsten in Schleswig-Holstein gehört: feinsandig, breit, so gut wie steinfrei, ausgedehnt und in seinem Kernstück zugleich von einer über 2 km langen Promenade begleitet. Sie macht den Strand zur festen Nord-Süd-Achse der Dahmer Ferienwelt.
An ihr liegt alles, was der Urlauber braucht und sucht. Mit den Einrichtungen im Haus des Kurgastes über das Kurmittelhaus bis hin zum Meerwasser-Freibad, zu Tennis- und Sportplätzen und allen öffentlichen Einrichtungen, die den Gast verwöhnen. Zu ihnen tritt eine erste Auswahl von Dahmes kulinarischen Angeboten einfacher oder auch gehobener Art für Hauptmahlzeiten oder Kaffeestunden, die selbstverständlich jenseits des Deiches im Dorf sich fortsetzt und erweitert. Schließlich eine von Jahr zu Jahr wachsende Zahl der Geschäfte, die kaum einen Lebensbereich auslassen, so dass es schwer wird, etwas zu entdecken, was man an der Strandpromenade eigentlich nicht einkaufen kann. Die Skala der Angebote umfaßt Bücher und Mode, Schmuck und Fotoartikel, Kunstgewerbe und Süßigkeiten, Ansichtskarten und Sportgeräte, Hautcreme und Spielzeug. Zwischen Läden und Gaststätten die schmucken Mini-Palazzi der Strandkorb-Vermieter, die dem Gast seinen Strandwigwam in gewünschter Lage und Qualität beschaffen. Das ist beileibe noch nicht alles, was die Strandpromenade den Dahmer Gasten zu bieten weiß. Dahmes Strand, alles in allem 6,5 km lang, endet nicht mit der Promenade, sondern setzt sich nach Norden wie nach Süden fort. Südlich wird aus dem flachen Dünenstrand eine Steilküste, die zum Leuchtturm Dahmeshöved führt und seit jeher Hauptangriffspunkt der See ist. Nur mühsam können die auf dem Steilufer gelegenen Grundstücke vor Abtragung bewahrt werden. Nach Norden setzt sich auch jenseits der Schleuse der Badestrand fort, der hier zum Gebiet von Zedano gehört: zunächst für Gäste in üblicher Badekleidung, danach in etwa 1 km Länge für solche, die lieber nackt am Strand umherlaufen und baden: einer der ältesten FKK-Strande der Ostseeküste, wogegen noch nach dem Krieg eine »sittenstrenge« Kreisverwaltung mit antiquierten Verordnungen und echauffierten Polizisten vergeblich ankämpfte.
Zum Strand gehört - nach über 35 Jahren ohne eine solche Einrichtung - eine 205 m lange Seebrücke, an der Ausflugsschiffe und private Segelboote und eines Tages möglicherweise auch die Schiffe anlegen können. Am Strand selbst liegen außer wenig übriggebliebenen Booten der Fischer nördlich der Mole auch Segeljollen und Katamarane der Dahmer Sportbootfahrer und von Gästen.