Expertentipps rund um Pflege und Wartung von Heizöltanks
Jedes dritte Haus in Deutschland wird heute mit Heizöl beheizt. Viele der
rund 5,8 Millionen Ölheizungen sind bereits seit 25 Jahren oder noch länger in
Betrieb. Bei einer Modernisierung wird meistens nur der Heizkessel getauscht -
der Öltank hingegen nicht. Bundesweite Überprüfungen stellen bei mindestens
jedem zweiten veralteten Tank fest, dass die heutigen Sicherheitsstandards nicht
mehr erfüllt werden. Experten empfehlen daher einen Sicherheits-Check mindestens
alle fünf Jahre. Hier die vier wichtigsten Fragen rund um Wartung und
Pflege.
Wie ist die rechtliche Lage?
Es gibt zwar gesetzliche Vorgaben, allerdings gelten diese nicht für kleine
Tanks, wie sie üblicherweise in Einfamilienhäusern genutzt werden. „In diesen
Fällen muss der Eigentümer selber erkennen, ob seine Anlage den Vorschriften und
den technischen Regeln entspricht“, sagt Reginald Homèr vom technischen
Prüfdienst Bayern. Doch was ist, wenn es zu einem Ölschaden kommen sollte?
Stellt der Gutachter technische Mängel fest, ist die Folge klar, macht Dr.
Wolfram Krause, Geschäftsführer des Bundesverbands Lagerbehälter e.V., deutlich:
„Dann ist der Hausbesitzer derjenige, der für den Schaden aufkommen muss.“
Kann der Laie selbst Schäden erkennen?
In der Tat gibt es Merkmale, bei denen der Hausbesitzer aufmerksam werden
sollte - beispielsweise Verformungen an den Behältern, so Reginald Homèr weiter:
„Die Behälter neigen sich dann zur Seite, bekommen dicke Füße, haben keine
Zwischenabstände mehr, die Leitungen oben wölben sich zur Seite. Alles
eindeutige Indizien, dass diese Anlage eigentlich nicht mehr betrieben werden
darf.“ Das Gleiche betreffe den Auffangraum, bei dem im Laufe der Jahre
Rissbildungen und Abplatzungen auftreten können.
Wie können Besitzer von Heizöltanks vorbeugen?
Wolfram Krause rät, die Anlage mindestens alle fünf Jahre von einem Fachmann
überprüfen zu lassen. „Das kann ein entsprechend zertifizierter Heizungsbauer
sein oder auch ein Sachverständiger von Prüforganisationen wie TÜV oder DEKRA
und weitere.“ Experten aus der Nähe können Hausbesitzer bequem mit der Datenbank
unter www.sicherer-oeltank.de finden. „Eine Überprüfung kostet nicht mehr als
150 Euro, dafür hat man eine wirklich fundierte und vor allem neutrale
Auskunft“, so Krause weiter.
Wann ist eine Reinigung, wann ein Austausch des Öltanks die bessere
Alternative?
Diese Frage können am besten die Experten vor Ort einschätzen. Reginald
Homèr: „Sollte die Tankanlage älter als 25 Jahre sein, würde ich mir
grundsätzlich das Geld für die Tankreinigung sparen. Lieber würde ich die
veraltete Anlage gegen eine neue, sichere Anlage tauschen. Zudem schafft ein
Tankaustausch zusätzlichen Raum im Keller, beispielsweise für eine kleine
Saunalandschaft.“ (djd)