Till Muchow
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Seit 80 Jahren Tischlerei Tretow

Neustadt. Schon im zarten Alter von acht Jahren hat er sein erstes Holzboot gebastelt. Mit Kajüte und Fahnenmast. Heute leitet Michael Tretow eine Tischlerei mit fünf Angestellten und zwei Auszubildenden. Tischler, da ist sich Michael Tretow sicher, wird man auch in Zukunft brauchen. Sei es, um ein Fenster zu erneuern, sich eine Treppe einbauen zu lassen oder aber eine Tür, die zwar alt aussieht und trotzdem nagelneu ist.
 
Michael Tretow liebt seine Arbeit. Ist, wie er sagt, reingewachsen in die Firma seines Vaters. Die Frage nach einem anderen Beruf habe sich für ihn nie gestellt. Die Tischlerei am Rosengarten gibt es bereits in dritter Generation am gleichen Standort. Gegründet wurde sie 1938 von Karl Tretow, dessen Sohn Ingo führte das Geschäft bis zur Jahrtausendwende. Seit 18 Jahren leitet nun Michael Tretow die Geschicke der Firma.
 
1966 in Eutin geboren war er schon als Kind in der Werkstatt seines Vaters anzutreffen, absolvierte zu Beginn der 80er Jahre seine Ausbildung und arbeitete anschließend drei Monate auf der Schlichting Werft in Travemünde. Danach ging es für 18 Monate zum Bund und dann zurück in den elterlichen Betrieb.
 
Es war gerade noch rechtzeitig, als Michael Tretow 1996 mit seinem Meisterbrief in der Tasche aus Hildesheim nach Hause kam. „Mein Vater wurde damals sehr krank. Wenn ich nicht da gewesen wäre, hätte es das Aus für die Firma bedeuten können“, erzählt er. Ingo Tretow, der sich von seiner Krankheit gut erholte, führte den Betrieb noch vier Jahre weiter und übergab ihn 2000 schließlich in die verantwortungsvollen Hände seines Sohnes. Der sich, obwohl in voller Blüte, schon jetzt Gedanken über seinen Nachfolger macht.
 
Innerfamiliär wird die Tischlerei vermutlich nicht bleiben. „Schwierig, wenn man zwei Töchter hat“, schmunzelt Michael Tretow. Hat aber bereits jemanden ins Auge gefasst: einen seiner Gesellen, 26 Jahre jung. „Er bringt alle nötigen Voraussetzungen mit“, ist sich der Firmenchef sicher. Und bis Michael Tretow in Rente geht, dauert es ohnehin noch ein paar Jährchen. (red)


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