Petra Geffken

Das Rathaus ist fertig!

Neustadt. Vieles fällt einem sofort ins Auge, doch die meisten Arbeiten, die im vergangenen Jahr im Neustädter Rathaus getätigt wurden, sind nicht ohne weiteres zu erkennen. Gefördert als Städtebaufördermaßnahme wurde das Neustädter Verwaltungszentrum umgebaut und im großen Stil saniert. Nun entspricht es den Vorgaben des Brandschutzes, ist barrierefrei und zudem auch viel bürgerfreundlicher. Gerade der letzte Punkt war der Hausherrin Dr. Tordis Batscheider besonders wichtig.
 
Bei einer Führung am vergangenen Freitag zeigte sie dem reporter einige wichtige Neuerungen: „Die Poststelle befindet sich nun direkt im Eingangsbereich des Hauses und ist mit einer Glastür versehen worden. So hat man als Besucher gleich eine Anlaufstelle und steht nicht mehr ratlos im Foyer und weiß nicht, wo einem weitergeholfen werden kann“, so Tordis Batscheider. Zudem befinde sich das Kulturamt nicht mehr im ersten Stockwerk, sondern im Erdgeschoss, sodass jeder unproblematisch seine Theaterkarten abholen könne. Die größte Veränderung sei jedoch die neue Verbindung zwischen altem Rathaus und Neubau in der ersten Etage. Dort wurde mit großem Aufwand eine Rampe eingebaut, die den Neuen Sitzungssaal mit dem Flur vor dem Trauzimmer verbindet. So können nun gehandicapte Personen unproblematisch über den Fahrstuhl im Anbau zum Trauzimmer gelangen. „Die Rampe dient der Barrierefreiheit, gleichzeitig ist sie ein zweiter Rettungsweg. So haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen“, erläutert Bauamtsleiterin Antje Weise die Maßnahme, für die extra das Dach angehoben werden musste. Brandschutzauflagen verlangten den Einbau von Brandschutztüren, Brandschutzdecken und vieles mehr.
 
Zudem wurde der Neue Sitzungssaal um einen Zuschauerbereich erweitert, die Toiletten erneuert, Elektroinstallationen vorgenommen und der Keller trocken gelegt.
 
Die ursprünglich eingeplanten Kosten von 660.000 Euro wurden um 337.000 Euro überschritten, womit der gesamte Umbau und die Sanierung knapp eine Million Euro kosten wird. „Die erheblichen Mehrkosten kommen unter anderem dadurch zustande, dass wir wider Erwarten ein leeres Rathaus zur Verfügung hatten“, erklärt Antje Weise. „Wir haben die Chance ergriffen und viele Arbeiten gleich mitgemacht, die ebenfalls dringend notwendig waren“. Auch eine unvorhersehbare Extra-Baustelle im Keller habe zusätzliche Kosten verursacht, da dort plötzlich ein Wasserschaden entdeckt wurde und man auch die Heizleitungen komplett hatte erneuern müssen.
 
„Wenn man schon den ganzen Aufwand betreibt, ist es jetzt wirklich ordentlich“, bekräftigt auch die Verwaltungschefin: „So schnell müssen wir an das Rathaus jetzt hoffentlich nicht mehr ran“.
 
In den nächsten zwei Wochen ziehen alle Verwaltungsmitarbeiter zurück in das Neustädter Rathaus. Einer der aufpasst, dass alles Hand in Hand und möglichst reibungslos verläuft ist Heiko Nellies. „Pro Tag ziehen nur vier bis fünf Personen um, damit es keine größeren Unterbrechungen gibt“, berichtet der Hausmeister. Er war auch in den vergangenen Monaten einer der wenigen Mitarbeiter, der weiterhin im Rathaus zu finden war. „Herr Nellies hat hier eine tolle Arbeit geleistet und den gesamten Umbau tatkräftig unterstützt und koordiniert“, lobte Dr. Tordis Batscheider ihren Mitarbeiter, der auch viele gute Ideen und Lösungen eingebracht habe. So sei beispielsweise der neue Zuschauerraum beim Sitzungssaal seine Idee gewesen.
 
Nach dem Anbau im Jahr 1984 und der Heizungserneuerung in 2009 war der jetzige Umbau die größte Maßnahme seit vielen Jahren. In den nächsten Monaten soll auch noch die Fassade gestrichen werden, damit das Rathaus dann rundherum in neuem Glanz erstrahlt. (gm)


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