Was wir schon immer über Spargel wissen wollten ...
Deutscher Spargel gilt als eine besondere Delikatesse. Kein Wunder also, dass Deutschland zu den größten Spargelanbauern in ganz Europa gehört. 2018 war Deutschland sogar größter europäischer Spargelproduzent mit rund 133.000 Tonnen des edlen Saisongemüses. Dafür wird natürlich auch ordentlich Anbaufläche benötigt. Spargel ist auch diesbezüglich der absolute Spitzenreiter im Vergleich mit anderen Gemüsesorten. Die Anbaufläche in Deutschland liegt bei etwa 29.000 Hektar. Das ist mehr Land als Sylt und Fehmarn zusammen.
• Wachstum und Bodenbeschaffenheit
Spargel wächst gut in sandigen Bodenbeschaffenheiten, dies hat den simplen Grund, dass sich Sand schneller erwärmt und eine stabile Wärme das Wachstum des Spargels fördert. Wenn alle Grundvoraussetzungen erbracht sind, vermag Spargel sehr schnell zu wachsen. So kann er zu Beginn der Saison bereits 1 Zentimeter pro Tag wachsen. Ab Saisonmitte kann sich das tägliche Wachstum auf bis zu 5 Zentimeter pro Tag ausdehnen.
• Anbau von grünem und weißem Spargel
Der Anbau von Spargel ist mit großer Sorgfalt zu verrichten, denn nur durch die Art und Weise und den Verlauf des Wachstums entscheidet sich welche Art von Spargel am Ende geerntet wird.
Der in Deutschland beliebteste und am schwierigsten anzubauende Spargel ist der weiße Spargel. Er wächst rein unterirdisch und muss demnach dauerhaft von einer warmen und dichten Erdschicht umgeben sein. Wenn der Kopf des weißen Spargels die Erddecke durchbricht und ans Sonnenlicht gerät, verfärbt sich der Kopf schnell ins Blau-Grüne bis hin zu Lila. Dieser violette Spargel gilt wiederrum in Frankreich als Delikatesse. Der grüne Spargel muss anders als der weiße Spargel vollkommen überirdisch angebaut werden. Die hat den simplen Grund, dass der grüne Spargel, um seine Farbe zu erhalten, Fotosynthese betreiben muss. Der physiologische Prozess kann nur stattfinden, wenn Sonnenlicht die Pflanze erreicht.
• Spargel richtig ernten
Als wäre der Anbau von Spargel nicht schon schwer genug, gilt es bei der Ernte noch mehr zu beachten. Sie ist besonders aufwendig, da sie jede Spargelstange von Hand geerntet werden muss. Maschinell Die Erntezeit endet jedes Jahr am 24. Juni. Von da an braucht die Pflanze Ruhe, um Kraft für das nächste Jahr zu sammeln.
Um den Spargel bei der Ernte nicht Zunächst einmal geht es beim Spargel primär darum die die letzten Tage sorgfältig gehüteten Spargelstangen nicht zu ruinieren, denn wird der „Stich“ bei der Ernte zu nah an der Wurzel der Pflanze gesetzt schmeckt der Spargel nur noch bitter. Es wird empfohlen immer mindestens 2 Zentimeter Platz zu lassen. Spargel wird nur früh morgens oder spät abends gestochen, um ihn vor Sonnenlicht zu schützen. Bei der Ernte wird empfohlen möglichst vorsichtig zu sein, um die Wurzeln für die Ernte im Folgejahr nicht zu ruinieren. Da beim Anbau von Spargel so viel schief gehen kann wird der Spargel in 3 verschiedene Handelsklassen unterteilt. Die Klasse mit den niedrigsten Anforderungen wird genannt HK2, für diese Handelsklasse muss der Spargel mindestens eine Dicke von 10 Millimetern haben, darf verbogen sein, leichte Färbungen aufweisen und sogar schon einen leicht geöffneten Kopf haben. Die zweite Klasse genannt HK1 unterscheidet sich nur geringfügig von der vorherigen. In dieser muss der Spargel eine Dicke von mindestens 16 Millimetern aufweisen, darf nur leicht verformt sein und nur minimale Verfärbungen aufweisen. Die dritte und höchste Klasse ist die Extraklasse. Der Spargel der Spitzenklasse, wenn man so möchte. Damit ein Bauer sein Gemüse als eben solches verkaufen darf, muss der Spargel folgende Bedingungen erfüllen; Die Stangen müssen eine Dicke von mindestens 24 Millimetern erreichen. Außerdem sind keine Krümmungen an der Stange geduldet. Der Kopf der Pflanze muss fest geschlossen sein und es sind logischerweise auch keine Verfärbungen an der Pflanze gestattet. Wie bereits erwähnt ist es wichtig die Wurzeln der Pflanze zu schützen, um die Stangen nicht bitter werden zu lassen, und vor allem um ihnen genug Regenerationszeit für das nächste Jahr zu geben. Ein altbewährter Bauernmerksatz lautet daher: „Stich den Spargel nie nach Johanni“ was so viel heißen soll wie den Spargel niemals nach Johannistag im Juni noch zu stechen, um genug Regenerationszeit bis zum nächsten Jahr zu lassen.