Kristina Kolbe

In diesen Lebensmitteln versteckt sich Fleisch

Haben Sie sich auch schon mal darüber gewundert, warum auf manchen Säften ein extra Vermerk „vegetarisch/vegan“ abgedruckt ist und sich gefragt, warum in einem Fruchtsaft Fleisch sein sollte? Und wussten Sie, dass auch nicht jeder Käse ohne den Einsatz von Innereien auskommt?

 

Die Defenition von Vegetarismus lautet, dass auf den Verzehr von Tieren verzichtet wird oder aber auch, dass für die Herstellung eines Produktes kein Tier gestorben sein soll. Es gibt jedoch einige Produkte, die auf den ersten Blick zwar fleischlos, bei genauerer Betrachtung aber eben doch nicht ohne den Verzehr von Tieren auskommen. Wir haben ein paar dieser „Fallen“ zusammengefasst:

 

1. Hartkäse

Käse ist vegetarisch, oder? Nicht ganz. Beim Herstellungsprozess vieler Hartkäse wird tierisches Lab verwendet. Das ist ein Enzymgemisch aus den Mägen von jungen Wiederkäuern. Um an dieses zu gelangen, muss das Tier getötet werden. Wer also ganz streng vegetarisch lebt, der verzichtet auf Käse mit tierischem Lab. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann an der Käsetheke nachfragen, in welchem Käse es enthalten ist. Da tierisches Lab aber meist aus Schlachtabfällen gewonnen wird, sehen viele Vegetarier es in diesem Fall etwas lockerer.

 

2. Klare Säfte, Essig und Wein

Welcher Teil des Tieres sollte im Apfelsaft zu finden sein, doch wohl keiner, erst recht, wenn 100 Prozent Frucht auf dem Etikett steht? Falsch gedacht. Bei dem Klärungsprozess von Apfelsaft, Essig oder auch Wein wird teilweise Gelantine eingesetzt. Gelatine wiederum besteht aus Haut, Knochen, Sehnen und Knorpeln von Schweinen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte greift zumindest bei Saft und Essig zu naturtrüben Produkten.

 

3. Bier

Hopfen und Malz, Hefe und Wasser - mehr ist nicht drin im deutschen Bier. Und damit sind vegetarisch lebende Menschen zumindest bei deutschen Bieren auf der sicheren Seite. Das Reinheitsgebot regelt außerdem den Herstellungsprozess, sodass zum Klären keine Hausenblase (Fischblase) oder Gelatine eingesetzt wird. Bei ausländischen Bieren sieht es allerdings anders aus. Zwar haben viele Brauereien inzwischen auf nicht tierische Varianten zum Klären des Bieres umgestellt, wer aber wirklich sicher gehen möchte, der muss bei der Brauerei nachfragen.

 

4. Chips

Kartoffeln, Öl und Gewürze, mehr ist ja nicht drin in den Chips, oder? Leider müssen Vegetarier auch hier vorsichtig sein. Vor allem in Form von Geschmacksverstärkern und Aromastoffen verstecken sich tierische Zutaten in den salzigen Knabbereien. Viele Chips können aber bedenkenlos verzehrt werden und sind mit einem „vegan/vegetarisch“-Label gekennzeichnet. Der Mythos, dass Schweineborsten zum Würzen einiger Chips verwendet werden, ist so nicht ganz richtig. Schweineborsten zählen nämlich nicht als Lebensmittel und sind auch als Lebensmittelzutat unzulässig. Zusatzstoffen oder Aromen können jedoch aus Schweineborsten oder ähnlichen Ausgangssubstanzen hergestellt werden und so dann doch noch den Weg auf die Chips finden. (ko)


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