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Weiß, Rot oder Rosé - Kleine Weinkunde für Einsteiger

Keiner fällt als Meister vom Himmel und gerade beim Thema Wein kann man auch einfach nach dem eigenen Geschmack gehen und sich beim Schluck aus dem Weinglas fragen, schmeckt mir dieser Wein oder schmeckt er mir nicht.

 

Wer doch ein bisschen professioneller daherkommen möchte, für den- oder diejenige haben wir eine kleine Weinkunde gezaubert, mit der man auch unter Weinprofis bestens mithalten kann.

Hier gibt es Wissenswertes zu Rebsorten, Weinbaugebieten, Qualitätsstufen und dem Etikett eines Weines.

 

1. Die Basics:

Was ist eine Rebsorte, in welchen Regionen Deutschlands werden Weinreben angebaut und in welchen Qualitätsstufen werden Weine vertrieben?

 

• Rebsorten

Bei der Weinproduktion spricht man von roten und weißen Rebsorten. Aus den Trauben der verschiedenen Sorten wird Rotwein, Weißwein oder Roséwein erzeugt. Es gibt sehr viele Rebsorten, die alle ganz unterschiedliche charakteristische Merkmale und Aromen haben. Weltweit spricht man von über 10.000 verschiedenen Rebsorten. In Deutschland werden allein über 150 Sorten angebaut, wovon aber nur circa 20 eine große Marktbedeutung haben. Bekannte Weißweinsorten sind Riesling, Grauburgunder, Kerner oder Rivaner. Der Riesling wird als weiße Sorte am häufigsten kultiviert. Sorten wie Spätburgunder, Portugieser oder Dornfelder sind Rotweine, die auf dem deutschen Markt eine große Relevanz haben.

 

• Weinbaugebiete

Ein Wein kommt aus einer bestimmten Region – dem Weinbaugebiet. Diese ist in Bereiche, Großlagen und Einzellagen aufgeteilt. Nur bei diesen Gebieten darf ein Wein die Bezeichnung Qualitätswein tragen. In Deutschland gibt es beispielsweise Ahr, Baden, Franken, Hessische Bergstraße, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Pfalz, Rheingau, Rheinhessen, Saale-Unstrut, Sachsen, Württemberg. In diesen Weinbauregionen werden Weinreben kultiviert.

Zu den größten Weinbauregionen Deutschlands zählen Rheinhessen und die Pfalz.

 

• Qualität

Zum Grundwissen gehört es, die vier Qualitätsstufen eines deutschen Weines zu kennen. Die unterste Qualitätsstufe ist der Tafelwein, darauf folgt der Landwein. Außerdem gibt es den Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete. Die höchste Qualitätsstufe eines deutschen Weines ist der Qualitätswein mit Prädikat. Das Prädikat ist dann beispielsweise eine Spätlese, Kabinett oder Auslese. Ein Weinkenner greift immer auf einen Qualitätswein zurück.

 

• Etikett

Das Etikett verrät viel über einen Wein. Es muss Angaben wie Füllmenge, Alkoholgehalt und Herkunft (Herkunftsland, Abfüller und Winzer) enthalten. Außerdem stehen auf einem Weinetikett die Qualitätsstufe des Weines und eine amtliche Prüfungsnummer. Auch Allergene wie Schwefel (z.B. „enthält Sulfite“) müssen auf dem Etikett kenntlich gemacht werden.

 

2. Erweitertes Grundwissen

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sein Basiswissen hier noch etwas erweitern:

 

• Rebsorten

Es gibt gebietstypische Rebsorten, die in einer bestimmten Region am besten gedeihen. Experten sind sich einig, dass die besten Riesling-Weine aus Rheinhessen, der Pfalz, der hessischen Bergstraße und Württemberg kommen. Das Gebiet rund um die Ahr ist bekannt für seine geschmackvollen Spätburgunder und Portugieser, der beste Gutedel-Wein kommt aus Baden.

 

• Weinbaugebiete

Innerhalb des Bundeslandes gibt es ganz unterschiedliche Klimabedingungen und Böden, auf denen die Weine wachsen und gedeihen. Diese sollte man als Weinkenner in Erfahrung bringen.

 

• Qualität

Neben den vier gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätsstufen gibt es auch immer häufiger Bezeichnungen für einen bestimmten Geschmackstyp. Für trocken ausgebaute Weine aus gebietstypischen Rebsorten gibt es die Typenbezeichnung Selection. Auch Classic ist eine immer häufiger verwendete Bezeichnung. Sie steht für Weine aus gebietstypischen Rebsorten von gehobener Qualität.

 

• Etikett

Auf einem Weinetikett gibt es neben verpflichtenden Angaben auch freiwillige Informationen. Angaben zur Lage, dem Jahrgang, der Rebsorte und dem Süßegrad (süß, halbtrocken, trocken) sind freiwillig und müssen nicht zwingend auf dem Etikett stehen.

 

3. Profiwissen der Weinkenner

Darf es noch etwas detaillierter werden? Dann kommt hier noch echtes Profisissen rund um den köstlichen Rebensaft.

 

• Rebsorten

Eher noch zu den Newcomern bei den Rebsorten zählen in Deutschland die weißen Sorten Weißburgunder und Chardonnay, sowie die roten Rebsorten Dornfelder, Regelt, Saint Lorent und Domina.

 

Qualität

Neben den vier Qualitätsstufen und den Typenbezeichnungen Selection und Classic gibt es auch noch andere Bezeichnungen, die auf die Qualität eines Weines schließen lassen. Großes/Erstes Gewächs oder Erste Lage sind Bezeichnungen, die für regionaltypische trockene Spitzenweine stehen, die in besonderer Ausstattung in den Handel kommen. Zudem gibt es noch eine Bezeichnung für Weine, deren Trauben aus umweltschonendem Anbau stammen und sorgsam verarbeitet wurden (Deutsches Güteband Wein).

 

• Etikett

Wie bereits erwähnt sind viele Angaben hinsichtlich der Rebsorte freiwillig. Ein wichtiger Zusatz hierbei ist, dass im Falle einer angegeben Sorte der Anteil im Wein nur 85 Prozent betragen muss. Steht auf dem Etikett die Rebsorte Chardonnay, so kann der Wein durchaus auch ein Cuvée (Verschnitt) aus der Sorte Chardonnay und einer anderen sein, die nicht angegeben wird. (red/gm)


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