Marco Gruemmer

FC Riepsdorf: „Ein Dorfverein mit Herz“

Riepsdorf. Bürgermeister Hartwig Bendfeldt brachte es auf den Punkt: „Der FC Riepsdorf ist für die Gemeinde ein Aushängeschild.“ Seit mittlerweile 70 Jahren versprüht der kleine Dorfverein einen gewissen Charme, steht für Zusammenhalt und eine starke Gemeinschaft.

 

Neben dem Geburtstag des Gesamtvereins galt es am vergangenen Samstag ein weiteres Jubiläum zu feiern: 50 Jahre Frauenfußball. „Es freut mich sehr, dass so viele Gäste zu diesem für uns besonderen Tag gekommen sind“, begrüßte der 1. Vorsitzende Manfred Hay die Anwesenden. Er richtete seinen Blick zunächst in die Vergangenheit. Es war der 16. Juni 1952, als sich die Vereine Deutsche Jugend Koselau und der Fußballclub Riepsdorf auf Initiative von Friedrich Weidig, Willi Schütt und Walter Becker im „Mittelpunkt der Welt“ mit 16 weiteren Interessenten trafen, um den gemeinsamen Verein „Gemeinschaft Deutsche Jugend Riepsdorf“, der 1980 in Fußball- und Freizeitclub Riepsdorf umbenannt wurde, zu gründen.

 

Im Februar 1953 wurde der Grundstein für das Jugendheim gelegt und 1954 mit dem Bau eines Sportplatzes begonnen. Mit der Zeit entwickelte sich der Verein mit der gestiegegen Zahl an Fußballern, so dass der Club bis zu drei Herren-, zwei Frauen- und sieben Jugend- und Mädchenmannschaften stellen konnte. 1980 wurde ein zweiter Sportplatz angepachtet, ein neues Sanitärgebäude im Jahr 2002 errichtet und das Jugendheim erhielt einen Anbau. Für dieses Jahr sollen neue energiesparende LED-Leuchten auf dem Sportplatz angebracht werden. „Hier warten wir noch auf den Förderbescheid vom Bund“, erläuterte Manfred Hay. Aktuell ist der FC Riepsdorf mit den Sparten Fußball, Gymnastik, Fitness, Spinning und Badminton vertreten.

 

Einzigartig in Ostholstein ist das Jubiläum der Fußball-Frauen. Lange war Frauenfußball verboten. Erst am 31. Oktober 1970 hob der DFB auf einer Sitzung in Travemünde das Verbot auf. 1972 fanden sich einige Frauen in Riepsdorf und haben unter der Leitung der ersten Trainer Willy Wrosch und Heinz Steffen die 1. Frauenmannschaft gegründet. Eine Erfolgsgeschichte bis heute. „Es ist den engagierten Trainern zu verdanken, die es immer wieder verstanden haben, die Frauen zu motivieren und neue Spielerinnen zu gewinnen“, so Manfred Hay. Unvergessen der Sieg im Landespokal 2011 auf der Lübecker Lohmühle, mit dem sich die Mannschaft für den DFB-Pokal qualifizierte. Das Losglück bescherte dem FC Riepsdorf das Traumlos SV Werder Bremen aus der 2. Bundesliga. Auch wenn das Spiel mit 0:1 verloren ging (der reporter berichtete), ist dieser Tag fest in den Geschichtsbüchern des FC Riepsdorf verankert. Heute spielt die Mannschaft unter dem Namen SG Ostholstein Riepsdorf/Lensahn in der Landesliga.

 

„Ohne den FC Riepsdorf, den Dorfverein mit Herz, wäre die Lebensqualität im Ort deutlich geringer“, sagte Amtsvorsteher Michael Robien, der selbst einige Erinnerungen aus seiner persönlichen

 

FCR-Vergangenheit als Spieler und Trainer schilderte. Auch Jutta Voigt vom Kreissportverabnd Ostholstein gratulierte dem FC Riepsdorf. Er leiste einen wichtigen Beitrag für Gesunderhaltung, Toleranz, Integration und Inklusion. Klaus Bischoff, 1. Vorsitzender des Kreisfußballverbandes, bezeichnete 50 Jahre Frauenfußball als eine gigantische Leistung. Er wünschte sich, dass die Politik das Ehrenamt noch mehr anerkennen würde.

 

Abschließend sagte Manfred Hay: „Für die Zukunft wünsche ich mir weiterhin einen guten Zusammenhalt, Teamgeist und Erfolge in den Sparten und Mannschaften sowie eine größere Anzahl an sportlichen Angeboten.“ (mg)


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