Rotary Club finanziert Baumpflanzung im Auenprojekt Schwartau
Bad Schwartau. 1.500 Schwarzerlen und 500 Flatterulmen pflanzen Mitarbeiter der Landesforsten, Försterei Scharbeutz, in diesen Tagen an der Schwartau südlich von Hobbersdorf am Ufer der Schwartau. Der Rotary Club Lübecker Bucht/Timmendorfer Strand fördert die Pflanzung maßgeblich mit 5.000 Euro.
Die in mehreren Gruppen an und oberhalb der Uferböschung gepflanzten Gehölze sollen später die in diesem Bereich bereits naturnah umgestaltete Schwartau beschatten und dadurch einen übermäßigen Aufwuchs von Wasserpflanzen begrenzen und durch Laub- und Totholzeintrag die Gewässerstruktur fördern. Gleichzeitig bildet die Pflanzung eine Initialmaßnahme zur Ansiedlung von Gehölzen im Nahbereich der Schwartau, dem künftigen Auenraum, der als Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten aufgewertet wird.
Die Standorte der Gehölzpflanzungen wurden von Revierförster Karsten Tybussek mit Vertretern des Wasser- und Bodenverbandes (WBV)abgestimmt. Dabei wurden typische Gehölze der Auenwälder gewählt, die gut am Gewässer gedeihen und denen zeitweise Überflutungen nicht schaden.
Robert Muus, Verbandsvorsteher des Wasser- und Bodenverbands Schwartau, ist erfreut über das finanzielle Engagement der Rotarier, die sich sehr für das Projekt interessieren und die Renaturierung gerne unterstützen.
Für die Mitglieder des Rotary Clubs Lübecker-Bucht/Timmendorfer Strand passt dieses Projekt und die Initiative des WBV Schwartau in die Zeit, weil es etwas ganz Konkretes für mehr Klimaschutz und den Erhalt der Umwelt und des Lebensraums der Tierwelt bedeutet. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels ist ein schonender und regenerierender Umgang mit unseren Wäldern im Sinne einer naturnahen Waldwirtschaft anzumahnen. Dieses ambitionierte Ziel, den Waldanteil in der Gemeinde Ratekau zu erhöhen und mit dem Auenprojekt den Erhalt wertvoller Biotope zu sichern, ist für die Mitglieder des RC Lübecker-Bucht/Timmendorfer Strand eine dankbare Herausforderung. Im unmittelbaren lokalen Umfeld mit der Baumpflanzung im „Auenprojekt Schwartau“ einen nachhaltigen Beitrag zum Schutz der Natur und zum Erhalt der biologischen Vielfalt, also der Anzahl von Tier- und Pflanzenarten, leisten zu können, wird den rotarischen Zielen eines Service-Clubs in besonderer Weise gerecht.
Das ist das Auenprojekt Schwartau:
Kern des „Auenprojektes Schwartau“, dem landesweit ersten Modellprojekts zur Auenrenaturierung ist es, die vor Jahrzehnten teilweise begradigte und zu tief eingeschnittene Schwartau auf einem rund 4,7 Kilometer langen Abschnitt zwischen Hobbersdorf und Groß Parin naturnah in einen Auenraum umzugestalten, in dem Flächen überflutet werden dürfen und ein vielfältiger Lebensraum geschaffen wird, der sich eigendynamisch entwickeln soll.
Konkret werden acht Mäander hergestellt und Altarme angeschlossen. Dadurch werden 700 Meter mehr Gewässerlänge gewonnen, die den Lebensraum bereichern und gemeinsam mit den geschaffenen Überflutungsflächen dem Wasserrückhalt dienen. Durch den Einbau von Kies, Geröll und Totholz wird die Struktur der Schwartau als Lebensraum für zahlreiche Tierarten verbessert. Die Umgestaltungsmaßnahmen finden zu weiten Teilen auf Flächen der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten statt und sollen im nächsten Jahr abgeschlossen sein. Das Auenprojekt Schwartau wird zu 100 Prozent vom Land Schleswig-Holstein aus Mitteln zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie finanziert. Die Finanzierung der Pflanzung durch den Rotary-Club ist besonders willkommen, da diese als ergänzende Maßnahme nicht durch Projektmittel abgedeckt ist.