

Bad Schwartau. Zu einer Feierstunde mit Mitgliedern und geladenen Gästen hatte Ferdinand Schöppich in seiner Funktion als Vorsitzender des Feuerwehr-Fördervereins Bad Schwartau e.V. am vergangenen Mittwochabend in das örtliche Feuerwehrhaus Fünfhausen eingeladen. Offizieller Anlass war das 25-jährige Bestehen des Fördervereins sowie anschließend die diesjährige Hauptversammlung, bei der vor allem das Thema „Wahlen“ im Mittelpunkt stehen sollte. Ferdinand Schöppich gab dabei einen ausführlichen Rückblick auf die interessante Entstehungsgeschichte des Fördervereins. Der Verein unterstützt die Bad Schwartauer Feuerwehren bei Anschaffungen, die den Brandschutz betreffen und über das normale Maß, das die Landesordnung vorschreibt, hinaus gehen. Hochwertige Helme, Helmlampen, Stiefel, Jacken, Sicherheitshandschuhe und vieles mehr wurde so in den zurückliegenden Jahren angeschafft. 2014 beschlossen die Mitglieder dann jedoch, die Förderung ganz auf die Jugendfeuerwehren zu konzentrieren. Der Grund, warum der Feuerwehr-Förderverein überhaupt ins Leben gerufen wurde, war aber eigentlich einmal ein ganz anderer. Im Mittelpunkt der Gründungsgeschichte, die am 30. Januar 1991 ihren Anfang nimmt, steht dabei das heutige Feuerwehrhaus Fünfhausen. Dass es gebaut wird, war zum damaligen Zeitpunkt beschlossene Sache. Aber plötzlich sollte es nicht mehr so gebaut werden, wie es ursprünglich geplant war und es sich die Feuerwehrleute vorgestellt hatten. „Im November 1990 gibt der damalige Bürgermeister Rainer Barth bekannt, dass für den geplanten Keller unterhalb des kleinen Garagentraktes die Mittel gestrichen sind, also nicht freigegeben werden“, erinnert sich Bad Schwartaus ehemaliger Gemeindewehrführer. Unter anderem ein Schulungsraum für die Jugendfeuerwehr und Lagerräume für feuerwehrtechnische Gerätschaften waren hier geplant. „Diese Absage entsprach nicht unseren Vorstellungen“, so Schöppich weiter. „Wir konterten seinerzeit mit dem Argument ,Einen Keller kann man nicht nachträglich bauen!’“ Um den Bau des Kellers doch noch zu realisieren fehlten rund 131.000 D-Mark. „Und um diese Summe aufzubringen wurde der Feuerwehr-Förderverein gegründet. Laut Satzung kann sich der Verein dafür einmalig verschulden, also für diesen Zweck, falls nötig, einen Kredit aufnehmen“, erklärt der langjährige Vereinsvorsitzende. Nach Beendigung der Gründungsveransammlung hatten die Mitglieder der ersten Stunde bereits Bürgschaften im Gesamtwert von über 100.000 D-Mark unterschrieben. Die Grundlage für die Stadt, den Keller doch zu bauen. Im August war die Bürgschaft bereits auf 129.000 Euro angestiegen und noch im November desselben Jahres folgt die Grundsteinlegung. Im März 1992 übergeben die Mitglieder des Fördervereins einen Scheck über 50.000 Euro an Bad Schwartaus neuen Bürgermeister Joachim Wegener, und im Sommer wird schließlich Richtfest gefeiert. Wenige Monate später kommt dann der plötzliche Wendepunkt in der noch jungen Geschichte des Fördervereins. Mit 22 Millionen Euro nimmt die Stadt Bad Schwartau im September weit mehr als doppelt so viele Steuergelder ein als zuvor kalkuliert. Die Stadtverordnetenversammlung beschließt daraufhin, die restliche Bausumme für den Keller aus diesen Einnahmen selbst zu zahlen. „Damit war unser Förderverein mit sofortiger Wirkung schuldenfrei“, so Ferdinand Schöppich. Unter der Überschrift „Mehr Sicherheit für alle aktiven Feuerwehrfrauen- und -männer“ werden die Beitragsgelder seitdem für die Ausstattung der Einsatzkräfte und nunmehr für die Nachwuchsförderung verwendet. Im Anschluss an Schöppichs Vortrag zur Gründungsgeschichte überbrachte Axel Gieseler, Vorsitzender der Elli und Wolfgang Bruhn-Stiftung, Grüße aus den Reihen der Stiftung und übergab 500 Euro an die Jugendfeuerwehren zur Durchführung eines Kameradschaftsabends. Ein kleines Grußwort hatte ebenso Klaus Nentwig vom Gemeinnützigen Bürgerverein vorbereitet. Auch er sagte ein Geldgeschenk zu, über das „in nächster Zeit entschieden wird“. Außerdem teilte der Vorsitzende des Bürgervereins mit, dass er selbst und auch sein Vorstandskollege Mathias Fahr dem Förderverein als neue Mitglieder beitreten. Das letzte Grußwort war Bad Schwartaus stellvertretendem Gemeindewehrführer Lars Wellmann vorbehalten. Er ließ wissen, dass die Jugendwehren derzeit einen starken Zulauf verzeichneten. „Die personelle Stärke liegt mittlerweile bei 60 Mitgliedern“. In Richtung Vorstand des Fördervereins sagte Wellmann abschließend: „Die finanzielle Unterstützung für unsere Jugendfeuerwehren ist zu 112 Prozent gut angelegt.“