Reporter Timmendorf

25 Jahre Waldkindergarten in Pansdorf: Theater (und mehr) zum Jubiläum

Pansdorf. Am vergangenen Freitag, dem 14. Juni, hat der Waldkindergarten in Pansdorf sein 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Kinder sind das ganze Jahr über im Wald unterwegs – und haben zum 25. Bestehen ihrer Einrichtung eine Menge Überraschungen vorbereitet. Höhepunkt war das gesellschaftskritische Theaterstück „Glitzer-Käppchen“.

Die Story in Kürze: Glitzer-Käppchen wohnt mit ihrem alleinerziehenden Vater zusammen. Der macht Home-Office, da der Kindergarten schon wieder wegen einer Teamfortbildung geschlossen ist und betreut gleich noch drei weitere Kindergartenkinder - die übrigen drei Glitzer-Käppchen.

Es wird dramatisch, als der Pflegedienst aufgrund von Fachkräftemangel die Oma nicht aus dem Bett holen kann und die Pflege für den Tag absagen muss. Die Käppchen erklären sich bereit, die Pflege zu übernehmen und düsen los. Im Wald, der mit Joggern, Spaziergängern und auch ein bisschen Wild ziemlich überfüllt ist, treffen sie den armen alten und sehr hungrigen Wolf. Der regt sich über die Menschenmassen im Wald seit Corona auf. Leider können die Käppchen ihm nicht helfen, pflücken noch Blumen für die Oma. Der Wolf nutzt die Zeit und macht sich auf den Weg zur Oma. Wolf frisst Oma. Die Glitzer-Käppchen kommen zum Haus der Oma - werden auch gefressen. Der Förster möchte die Oma besuchen und entdeckt den vollgefressenen Wolf. Er darf den Wolf aber nicht erschießen. Der ist im Jagdrecht ja geschützt. Was tun? Förster schnappt sich Wolf, fährt in die Tierklinik. Wolf wird notoperiert – Oma und Käppchen sind gerettet. Und wenn sie nicht gestorben sind....

Zahlreiche schaulustige Eltern, Großeltern und Geschwisterkinder wollten sich diese putzige Geschichte im Waldgebiet an der Sarkwitzer Straße nicht entgehen lassen. Und auch nicht Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller, der passend zum Anlass einen großen Korb voller leckerer Naschereien übergab und darin erinnerte, wie holprig der Start vor 25 Jahren gewesen sei. „Denn seinerzeit war es ein spezielles Ansinn einen Waldkindergarten zu gründen. Auch weil viele Eltern sich nicht vorstellen konnte, wie es ist, wenn ihre Kinder den ganzen Tag draußen sind – bei Regen, ohne Küche, ohne Toilette, Matschwetter ohne großen Gruppenraum. All das, was in einem normalen Kindergarten an Vorgaben genau vorgeschrieben ist, gibt es hier nicht.

Entsprechend groß waren die Vorbehalte und der Waldkindergarten hatte mit nur wenigen Kindern angefangen“, so der Verwaltungschef in seinen Grußworten. Darin erinnerte er auch daran, dass die Einrichtung ab 1999 zunächst in Trägerschaft eines von Eltern ehrenamtlich geführten Vereins war und erst später bei der Gemeinde angesiedelt wurde. „Wirklich eine Wahnsinnsleistung der Eltern“, so Keller, der selbst zu dieser Gruppe gehört – wenn auch nicht in der Gründungszeit. „Unsere Kinder sind ebenfalls hier im Waldkindergarten betreut worden“, ließ er wissen, bevor er die Süßigkeiten überreichte und es sich der Familienanhang bei Grillwurst und Getränken gut gehen ließ.

Wie sehr der Waldkindergarten heute angenommen wird, macht deutlich, dass es mit den „Geistern“ und den „Ameisen“ schon zwei Gruppen gibt, die täglich außer an den Wochenenden durchs Gehölz pirschen. (SE)

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