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52-jähriger Tatverdächtiger aus Timmendorfer Strand verhaftet: 77-jährige Timmendorferin in Thailand ermordet?

Polizeibericht (Symbolfoto: Thorben Wengert/pixelio.de)

Polizeibericht (Symbolfoto: Thorben Wengert/pixelio.de)

Timmendorfer Strand/Pattaya (Thailand). Im fernen thailändischen Urlaubsort Pattaya ist ein 52-jähriger Mann, der zuletzt in Timmendorfer Strand gelebt hat, von der Polizei festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, seine deutsche Bekannte, eine 77-jährige Ex-Timmendorferin, ermordet zu haben. Die Leiche der wohlhabenden Seniorin, die in Timmendorfer Strand eine Wäscheboutique betrieben hat, wurde von Ermittlern in einer Kommode gefunden, die der 52-jährige Richard S. mit der Leiche in einen Kanal geworfen hat.
Bereits im Mai 2017 ist der Tatverdächtige nach Thailand ausgewandert, die 77-jährige Margund S. aus Timmendorfer Strand reiste mit ihm ins 9.000 Kilometer entfernte Pattaya, zirka 90 Kilometer südlich von Bangkok. Für Richard S. war es eher eine Flucht aus Deutschland, denn gegen den Timmendorfer lag ein Haftbefehl vor. Hier soll es sich um einen europäischen Haftbefehl des Amtsgerichts Eutin wegen Unterschlagung und Computerbetrugs in mehreren Fällen handeln, wie Ulla Hingst von der Staatsanwaltschaft Lübeck in diversen Medienberichten bestätigte. Mehrere ältere Damen wurden Opfer von Richard S., der mit den geheimen PIN-Nummern der EC-Karten höhere Summen an Geld von den Konten der Seniorinnen abgehoben hat.
Im Urlaubsort Pattaya eröffnete Richard S. mit Margund S. und deren Geld eine Bar, die allerdings nicht so gut lief, wie die thailändischen Ermittler auf einer Pressekonferenz berichteten. Laut verschiedenen Medienberichten führte dies bereits im Januar diesen Jahres zu einem Streit zwischen den Beiden. Margund S. ging nach dieser Auseinandersetzung ins Bad und soll dort ausgerutscht sein, was zu einer tödlichen Verletzung führte. Die ehemalige Timmendorferin wohnte gemeinsam mit Richard S. und seiner thailändischen Freundin in einem Haus, zum Teil auch von der Rente des Todesopfers. Die Freundin des Tatverdächtigen machte bei der Zeugenbefragung detaillierte Angaben, die ihren deutschen Freund stark belasteten.
Der jetzt festgenommene 52-jährige Deutsche soll die Leiche in eine Decke gewickelt, diese dann in eine Holzkommode gesteckt und mit seinem Motorrad mit Beiwagen zu einem Kanal gefahren haben, wo sie jetzt entdeckt wurde. Ob es sich tatsächlich um einen Unfall handelt oder ob Margund S. doch ermordet wurde, wird jetzt die gerichtsmedizinische Untersuchung in Thailand klären.
Die Ermittlungen sind ins Laufen gekommen, da die Tochter von Margund S. ihre Mutter im Januar nicht mehr erreichen konnte und schließlich die Polizei informierte. Die bat die thailändischen Kollegen, den Fall näher zu untersuchen.
Inzwischen wurde zudem bekannt, dass der Tatverdächtige gegen Kaution von umgerechnet 1.500 Euro aus dem Gefängnis entlassen werden könnte. Das Geld kann er aber nicht aufbringen.


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