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Angebot der Stadt Bad Schwartau: 17 Hektar plus x für die Schwartauer Werke

Nach Plänen der Bad Schwartauer Bauverwaltung könnten sich die Schwartauer Werke auf einen noch größeren Gelände als benötigt und  sogar mit weiteren Ausdehnungsmöglichkeiten ansiedeln.

Nach Plänen der Bad Schwartauer Bauverwaltung könnten sich die Schwartauer Werke auf einen noch größeren Gelände als benötigt und sogar mit weiteren Ausdehnungsmöglichkeiten ansiedeln.

Bad Schwartau. Vor einigen Wochen wurde in Bad Schwartau die Meldung publik, die Schwartauer Werke könnten aus Expansionsgründen möglicherweise den Standort Bad Schwartau aufgeben und ins Umland abwandern. Um das abzuwenden, hatte der Bauauschuss der Stadt Bad Schwartau Anfang vergangener Woche zu einer Sondersitzung eingeladen, um entsprechende Pläne vorzustellen. Die Sitzung erfolgte kurz vor Drucklegung unserer letzten reporter-Ausgabe, so dass wir das Ergebnis dieser Sondersitzung nur in Form einer Eilmeldung abdrucken konnten. Wie in der vergangenen Woche angekündigt, folgt hier der ausführliche Artikel. „Als Marktführer im Bereich Konfitüre und Müsliriegel ist es für die Schwartauer Werke von großer Bedeutung, in moderne Produktionsanlagen zu investieren, die uns langfristig ein Kapazitätswachstum ermöglichen“, heißt es in einer Pressemitteilung, die das Unternehmen jetzt herausgegeben hat. Um das zukunftsweisend zu realisieren, wird eine Fläche von 15 Hektar benötigt. Eine enstprechende Möglichkeit, dem Unternehmen mit seinen derzeit 800 Mitarbeitern eine solche Fläche anzubieten, stellten Bad Schwartaus Bauamtsleiter Thomas Sablowski und Andreas Nagel vom Planungsbüro Ostholstein während der Sondersitzung vor, die allein diesen Tagesordnungspunkt zum Thema hatte. Das ausgewählte Gebiet befindet sich in Langenfelde Nord und umfasst sogar 17 Hektar. Dazu müsste zwar Ackerfläche angekauft werden, aber die jetzigen Besitzer hätten hier bereits ihre Bereitschaft für einen Verkauf erklärt, ließ Sablowski wissen. Das Areal ließe sich zudem noch um weitere zweieinhalb Hektar auf dem Stadtgebiet erweitern, zusätzlich wäre eine nochmalige Expansion ins benachbarte Gemeindegebiet von Stockelsdorf möglich, wo noch einmal sechs Hektar zur Verfügung stünden. Auch dieser Nachbar würde die Planungen aus Bad Schwartau mittragen, so Bad Schwartaus Bauamtsleiter. „Von dem ausgewählten Gebiet aus hat man übrigens einen hervorragenden Blick auf die Kirchtürme Lübecks“, schmunzelte Nagel bei der Präsentation der Pläne und spielte damit auf das Firmenlogo der Schwartauer Werke an. Allerdings ist das gar kein Scherz, sondern tatsächlich eine weitere Bedingung des Unternehmens. Die Produktionsstätten sollen nämlich in der Nähe Lübecks bleiben und möglichst Blick auf die Kirchtürme bieten, die das weltweit bekannte Firmenlogo prägen. Als weiteres großes Plus des Standortes Langenfelde Nord machte Sablowski die schnell zu realisierende, funktionierende Infrastruktur und hier vor allem die für die Produktionsabläufe der Schwartauer Werke so wichtige Wasserversorgung aus. Auch der Abstand zu bewohnten Gebieten würde mit mindestens 700 Metern Abstand voll und ganz eingehalten und in Sachen Verkehrsanbindung an die Autobahn bezeichnete Planungsbüro-Experte Nagel das Areal Langenfelde Nord mit einer Entfernung von zwölf Kilometern bis ans Autobahnkreuz Lübeck in ganz Ostholstein konkurrenzlos. Allerdings wäre das tatsächlich nur der Fall, wenn die Landesplanung mitspielt. Denn hierzu müsste die Landesstraße 185, die jetzt nach einer 90-Grad-Kurve von Bad Schwartau nach Pohnsdorf führt, über Stockelsdorfer Gemeindegebiet im direkten Verlauf an die L184 verlegt werden. Kosten sollten dabei nach Auffassung der Bad Schwartauer Planer keine Rolle spielen, zumal Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer vor dem Hintergrund der ebenfalls um die Schwartauer Werke buhlende Konkkurenz aus Mecklenburg-Vorpommern geäußert habe, das Unternehmen unbedingt in Schleswig-Holstein halten zu wollen. Um die Planungen möglichst unbürokratisch vorantreiben zu können, soll das Gebiet auch nicht als Gewerbegebiet, sondern als „Sondergebiet Schwartauerer Werke“ ausgewiesen werden. Für ihre Pläne ernteten die beiden Fachleute Applaus aus den Reihen der Zuhörer und Lob von den Mitgliedern des Bauausschusses. „Man sieht, wir haben eine schlagkräftige Bauverwaltung“, sagte etwa Peter Seedorf (CDU), bevor einstimmig beschlossen wurde, umgehend weitere Planungsschritte umzusetzen. Entwarnung kam in diesem Zusammenhang von den Schwartauer Werken selbst. Ursprünglich war auch Sebastian Schaeffer, Vorsitzender der Geschäftsführung, zu dieser Sondersitzung erwartet worden. Stattdessen hatte das Unternehmen jedoch die Eingangs erwähnte Pressemitteilung herausgegeben, die Bad Schwartaus Bürgermeister Gerd Schuberth mit dem Vermerk, dass diese ausdrücklich von Schaeffer authorisiert sei, verlas. Unter anderem heißt es darin: „Das Unternehmen befinde sich in einer sehr frühen Phase der Bauplatzsuche für ein neues Werk in Bad Schwartau oder in der umliegenden Region. Der Planungshorizont für einen möglichen Umzug, liegt bei drei bis fünf Jahren. Die Stadt Bad Schwartau war und ist stets unser erster Ansprechpartner. Wir arbeiten seit Jahren eng und vertrauensvoll mit der Stadt zusammen.“ Und: „Es gibt derzeit keine Pläne, den Unternehmenssitz der Schwartauer Werke aus Bad Schwartau zu verlegen.“


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