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Bruhn-Stiftung: Axel Gieseler und Elke Beck übergeben Verantwortung

Im großen Sitzungssaal des Rathauses fand die offizielle Übergabe der Amtsgeschäfte statt (v.l.): Thomas Frank, Bernd Kubsch, Ellen Brümmer, Axel Gieseler, Elke Beck und Bürgermeisterin Dr. Katrin Engeln.

Im großen Sitzungssaal des Rathauses fand die offizielle Übergabe der Amtsgeschäfte statt (v.l.): Thomas Frank, Bernd Kubsch, Ellen Brümmer, Axel Gieseler, Elke Beck und Bürgermeisterin Dr. Katrin Engeln.

Bild: Stefan Setje-Eilers

Bad Schwartau. Ein wenig Wehmut schwang schon mit, als Axel Gieseler am letzten Mittwoch mit seiner langjährigen Vorstandskollegin Elke Beck die jüngste Rechenschaftsversammlung der Elli und Wolfgang Bruhn-Stiftung in Bad Schwartau eröffnete. Seit 2004 stand er als Vorsitzender an der Spitze der Stiftung – seine Stellvertreterin Elke Beck sogar noch ein Jahr länger.

„Nach über 20 Jahren haben wir uns gedacht, es ist an der Zeit, unsere Ämter in jüngere Hände abzugeben. Es war wirklich eine sehr schöne Zeit. Wir sind froh, dass wir jetzt engagierte Bad Schwartauer gefunden haben, die unsere Arbeit in unserem Sinne weiterführen“, sagte Gieseler im Zimmer von Bad Schwartaus Bürgermeisterin Dr. Katrin Engeln. Neben ihnen hatten sich im Rathaus noch ihr Schriftführer und Stiftungsmitbegründer Bernd Kubsch, die Verwaltungschefin und Thomas Frank aus dem Stiftungsbeirat sowie Ellen Brümmer eingefunden.

Grund: Durch den Ausstieg der beiden Stiftungsvorstände vor Ablauf ihrer regulären „Amtszeit“ wurde laut Stiftungssatzung eine umgehende Neubesetzung notwendig.

Nach den einleitenden Worten führte Thomas Frank vom Gemeinnützigen Bürgerverein durch die Versammlung. Das Stiftungsvermögen beträgt aktuell 1,783 Millionen Euro, teilte er mit. Damit stehen für die nächsten fünf Jahre Zuwendungen in Höhe von insgesamt 61.500 Euro zur Verfügung. „Wirklich eine tolle Arbeit, die ihr da über Jahre gemacht habt. Danke, danke, danke“, verabschiedete Thomas Frank das langjährige Führungsduo aus seinen Ehrenämtern und klärte zunächst einmal über geltende Strukturen auf.

Der Stiftungvorstand hat dem Stiftungsbeirat jährlich Rechenschaft über sein Handeln abzulegen. So sieht es die Satzung der Stiftung vor. Und darin ist auch verankert, wer dem Beirat angehören soll. Das ist die Verwaltungsspitze, also die Bürgermeisterin, ein Vertreter aus dem Vorstand des Gemeinnützigen Bürgervereins als größter Verein der Stadt sowie möglichst ein Fachmann aus dem Finanzwesen. In diesem Fall Dirk Burschberg von der Sparkasse Holstein, der sich jedoch krankheitsbedingt entschuldigen ließ.

Vor der Neubesetzung der vakanten Posten gab Thomas Frank Axel Gieseler und Elke Beck Gelegenheit, noch einmal ein wenig zurückzublicken. „Alle Vereine und Einrichtungen, die bei uns Anfragen auf Bezuschussung gestellt haben, haben auch etwas bekommen“, berichtetete Elke Beck. „Das lag sicherlich mit daran“, ergänzte Axel Gieseler, „dass wir immer den ,kurzen Weg‘ ermöglicht haben. Wo andere Stiftungen sich zwei- oder dreimal im Jahr treffen, um über Förderanträge zu entscheiden, waren wir immer persönlich Ansprechpartner und haben gemeinsam kurzfristig entschieden. Denn die eine oder andere Förderung muss eben auch mal schnell erfolgen und duldet keinen Aufschub. Dennoch haben wir auch immer ganz genau hingeschaut, wohin die Förderung fließt“, so Gieseler. Das scheidende Duo schob hierzu noch ein paar Zahlen nach. So lag die Gesamtfördersumme in 2023 bei 14.700 Euro. Unter anderem wurden Vorhaben und Projetkte des Naturschutzes in der Stadt, an Schulen, Kirchengemeinden und Vereinen gefördert. Insgesamt hat die von den Eheleuten Elli († 2003) und Wolfgang Bruhn († 2016) gegründete Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1999 rund 300.000 Euro an Fördermitteln ausgeschüttet.

Abschließend ging Thomas Frank zum Tagesordnungspunkt „Wahlen“ über. Einstimmig wurden die ehemalige Stadtverordnete Ellen Brümmer und der ehemalige Umweltbeiratsvorsitzende der Stadt Michael Thole gewählt, der krankheitsbedingt ebenfalls nicht anwesend war. Beide hatten im Falle ihrer Wahl schon im Vorfeld untereinander die Rollenverteilung geklärt. Die nächsten vier Jahre übernimmt Ellen Brümmer die Führung des Stiftungsvorstandes, Michael Thole ist ihr Stellvertreter. Bernd Kubsch, dessen Posten nicht zur Wahl stand, komplettiert das Führungstrio weiterhin als Schriftführer.

Elli und Wolfgang Bruhn und ihre Stiftung

Elli und Wolfgang Bruhn lebten in Niedersachsen in der Nähe von Braunschweig. Die nach ihnen benannte Stiftung haben sie 1999 gegründet. Da ihnen der Wunsch nach Kindern versagt blieb, konnten sich beide auf ihre beruflichen Karrieren konzentrieren und bauten ein beträchliches Kapital auf.
„Zuletzt war Wolfgang Bruhn Revisor bei der Norddeutschen Landesbank. Im Jahr 1989, inzwischen zum Prokuristen ernannt, beendete der gebürtige Lübecker seinen beruflichen Lebensabschnitt. Elli Bruhn war als Direktorin zur Leiterin des Sozialamtes der Stadt Braunschweig aufgestiegen und übte ihren Beruf bis zur Pensionierung aus. Sie engagierte sich bereits mit sozialen Fragen und Problemen der Stadt Braunschweig und war selbst in Vorständen mehrerer gemeinnütziger Stiftungen tätig. Aus gesundheitlichen Gründen zog das Ehepaar 1997 nach Bad Schwartau“, (Quelle: Bürger-Brief Nr. 64 des Gemeinnützigen Bürgervereins Bad Schwartau).

Hier bauten sie eine enge Bindung zur Stadt auf und gründeten die Elli und Wolfgang Bruhn-Stiftung. In Bad Schwartau verfolgt die Stiftung ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke, Unterstützung sozialschwacher Personen sowie Beschaffung von Mitteln zur Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege. (SE)

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