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Bürgermeisterwahl in Bad Schwartau: Vorstellungsrunde der Stadt lockte über 400 Besucher

Jochen von Allwörden, geschäftsführendes Vorstandmitglied des Städteverbandes, (v.r.) führte durch den Abend, bei dem sich die Bürgermeisterkandidaten Dr. Uwe Brinkmann , Ellen Brümmer, Jochen Dannenberg, Michael Neese und Gerd Radisch vorstellten.

Jochen von Allwörden, geschäftsführendes Vorstandmitglied des Städteverbandes, (v.r.) führte durch den Abend, bei dem sich die Bürgermeisterkandidaten Dr. Uwe Brinkmann , Ellen Brümmer, Jochen Dannenberg, Michael Neese und Gerd Radisch vorstellten.

Bad Schwartau. Wer zieht als neuer Verwaltungschef ins Rathaus von Bad Schwartau ein? Diese Frage wird frühestens am 24. April beantwortet, wenn die 17.515 Wahlberechtigten der 20.000-Einwohner-Stadt aufgefordert sind, ihre Stimme für ihren jeweiligen Favoriten beziehungsweise ihre Favoritin abzugeben. Dass es an eben diesem Wahlsonntag tatsächlich zu einer Entscheidung kommt und einer oder eine der Kandidaten die Stimmenmehrheit auf sich vereint, gilt eher als unwahrscheinlich, da gleich eine Handvoll Bewerber um das Amt des Bürgermeisters buhlt. In der vergangenen Woche präsentierten sich die fünf Kandidaten im Rahmen der offiziellen Vorstellungsrunde der Stadt Bad Schwartau in der Sporthalle der Elisabeth-Selbert-Gemeinschaftsschule. Und die reichte gerade eben einmal aus, um die über 400 Interessierten unterzubringen, die wissen wollten, was jeder der potenziellen Verwaltungschefs im Falle seiner Wahl als vordringlichste Aufgabe angehen würde. So stellte der von der SPD ins Rennen geschickte, parteilose Kandidat Dr. Uwe Brinkmannn (Regierungsdirektor und Fregattenkapitän d.R.) Handeln statt Verwalten in den Vordergrund und nannte hier den Kauf des Amtsgerichts und das Herrichten des Bahnhofs als Entree der Stadt als Beispiele. Steffen Dannenberg von der Wählergemeinschaft Bad Schwartau (WBS) wies auf seine langjährige Erfahrung in der Verwaltungsarbeit (Deutsche Rentenversicherung) hin, und der parteilose Michael Neese (Leiter des Kindergartens an der Christuskirche in Bad Schwartau) betonte, auch den Schwächsten der Gesellschaft eine Stimme geben zu wollen. Der selbstständige Unternehmensberater Gerd Radisch, ebenfalls parteilos, warb für sich als „Bürgermeister, der mit offenen Augen durch die Stadt geht und Probleme schnell angehen will“. Ellen Brümmer von der CDU betonte die gute Arbeit der Verwaltung, deren Mitarbeiter sich stets mit guten Ideen einbrächten. Sie warnte davor, die Rathausmitarbeiter zum Spielball des Bürgermeisterwahlkampfs zu machen und sprach sich generell dafür aus, Dinge stets als Gemeinschaft anzugehen. Im Rahmen der Veranstaltung hatte zunächst jeder der fünf Kandidaten maximal zehn Minuten Zeit bekommen, sich und seine Ziele vorzustellen, wobei die anderen Kandidaten jeweils den Saal verlassen mussten. Inhaltlich hob sich dabei keiner der Bewerber sonderlich von den anderen ab und ging auf die hinlänglich bekannten Themen wie Stadtmarketing oder Bürgernähe ein. Im Anschluss richtete Moderator Jochen von Allwörden, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städteverbandes, gezielt Fragen an die Bewerber um das Bürgermeisteramt. Insbesondere beim Thema Erhalt beider Gymnasien am Schulstandort wurden mit Blick auf die kostspielige Sanierung der beiden in die Jahre gekommenen Gebäude dann doch unterschiedliche Auffassungen deutlich. Ein wenig schade war, dass der von vielen mit Spannung erwartete dritte Teil der bis dato schon knapp zwei Stunden dauernden Veranstaltung in bestem Wortsinn zu kurz kam. Hier wollte eine Besucherin beispielsweise vor dem Hintergrund der Vergewaltigung im Bahnhofsgebäude wissen, was die Kandidaten zur Erhöhung der Sicherheit in abgelegenen beziehungsweise „dunklen Ecken“ der Stadt im Falle ihrer Wahl unternehmen würden. Ein anderer beklagte, dass immer nur die Innenstadt im Fokus stehe, während die Stadtteile wie Kaltenhof, Cleverbrück aber auch Groß Parin vernachlässigt würden. Auch einer weiteren Frage, warum der Wald in und um Bad Schwartau „so trostlos aussieht“, wurde noch Gehör geschenkt. Dann allerdings verließen zunehmend mehr Besucher die Sporthalle, so dass der Abend recht abrupt beendet war. Angesichts dessen, dass sich heutzutage jeder relativ einfach über die neuen Medien oder auch Flyer der Bewerber über persönliche und berufliche Werdegänge sowie über Ziele der einzelnen Kandidaten informieren kann, wäre es sicherlich die Überlegung wert gewesen, diesen Teil zugunsten der Anliegen, die die Bad Schwartau wirklich bewegen, mehr in den Mittelpunkt zu rücken.


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