

Timmendorfer Strand. „Timmendorfer Strand steht für Vielfalt
und das wollen wir noch ausbauen“, mit diesen Worten eröffnete Hatice Kara,
Bürgermeisterin der Gemeinde Timmendorfer Strand, die Auftaktveranstaltung zur
Entwicklung eines „Aktionsplanes Inklusion in der Gemeinde Timmendorfer Strand“.
Mit dem Aktionsplan sollen Ziele und konkrete Maßnahmen entwickelt werden, um
die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in Timmendorfer Strand
systematisch auszubauen. Grundlage für die Erstellung des Aktionsplans ist die
UN-Konvention für Rechte von Menschen mit Behinderung (BRK). Das Recht auf
Selbstbestimmung, die volle Teilhabe und Einbeziehung in die Gesellschaft,
Chancengleichheit und Barrierefreiheit bilden das Gerüst für den kommunalen
Aktionsplan. Nicht der behinderte Mensch muss sich verändern, um
gleichberechtigt am Leben teilhaben zu können, sondern die Rahmenbedingungen
müssen sich ändern. Fachliche Unterstützung erhält die Gemeinde in der
Kooperation mit dem Projekt „Ostholstein erlebbar für alle“, welches bereits mit
anderen Städten und Gemeinden Aktionspläne auf den Weg gebracht hat. Lena
Middendorf, Projektleiterin „Ostholstein erlebbar für alle“ betonte in ihrer
Einleitung, dass Inklusion ein Prozess ist, zu dem alle beitragen können und von
dem alle profitieren. Letztlich geht es um ein Design für alle denn
Barrierefreiheit ist unentbehrlich für 10 Prozent, notwendig für 40 Prozent und
komfortabel für 100 Prozent der Menschen.
Nach der musikalischen Einstimmung der Combo des Ostseegymnasiums
Timmendorfer Strand nutzten mehr als 70 interessierte Bürgerinnen und Bürger in
der Mensa der Grund- und Gemeinschaftsschule Timmendorfer Strand die
Möglichkeit, Themen anzusprechen, die ihnen unter den Nägeln brennen. Verteilt
auf die vier Thementische „Arbeit und Beschäftigung“, „Tourismus, Freizeit und
Kultur“, „Wohnen und Versorgung“ sowie „ Barrierefreiheit im öffentlichen Raum“
wurden Gedanken und Vorschläge ausgetauscht und festgehalten; Auf grünen
beziehungsweise roten Karten die positiven und negativen Beispiele wie zum
Beispiel der barrierefreie Umbau des Schwimmbades oder der Mangel an
barrierefreien Toiletten in der Timmendorfer Gastronomie oder auch zu wenig
barrierefreie Strandzugänge. Aber auch Anregungen und Ideen wurden gesammelt.
Gerade Menschen mit Behinderung sollen ihr Expertenwissen einfließen lassen,
denn schließlich können sie am besten aufzeigen, wo Verbesserungen nötig sind,
um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ihrer Familien besser zu
gewährleisten. Bürgermeisterin Hatice Kara freute sich über die überreichten
Karten als Denkanstöße und ist zuversichtlich, dass durch den weiteren Prozess
unter Mitwirkung vieler Akteure Inklusion und Barrierefreiheit vorangebracht
werden. Mit einem eindrucksvollen Beispiel für die Vielfalt in der Gemeinde
Timmendorf endete das musikalische Rahmenprogramm: Der internationale Chor
LaTiDo brachte ein Lied in arabischer Sprache zur Aufführung. Eine rundum
gelungene Veranstaltung, die das Team um Gudrun Banaski für die Gemeinde
organisiert hatte.