

Ratekau. Auf das dreizigjährige Bestehen ihres Vereins
blicken die Mitglieder des Fördervereins der Feldsteinkirche in Ratekau in
diesem Jahr zurück. Nach einer gemeinsamen Idee des ehemaligen Ratekauer
Bürgermeisters Wilhelm Rehpenn, des damaligen Pastors Hans-Christoph Gregor und
des ehemaligen Rektors der Grund- und Hauptschule Ratekau, Hannes Zobel, fand
die Gründungsversammlung am 29. April 1986 statt. Dem „Gemeinnützigen
Förderverein Freunde der Ratekauer Kirche e.V.“ – wie der Verein offiziell heißt
– gehörten anfangs 21 Männer und Frauen an. Erster Vereinschef war Wilhelm
Rehpenn. Ihm folgten später als Vorsitzende Roland Mendig, Manfred Wildelau und
Jürgen Beck nach, der unlängst wiedergewählt wurde. „Satzungsziel unseres
Vereins ist die Förderung der Bauunterhaltung, Restaurierung und
Ausstattung der Ratekauer Feldsteinkirche und ihrer dazugehörigen Außenanlagen“,
erklären Jürgen Beck und sein Stellvertreter Klaus Rutz, und fügen hinzu: „Wir
haben es uns zur Aufgabe gemacht, durch die Beiträge unserer Mitglieder, das
Sammeln von Spenden sowie auf andere geeignete Weise zu helfen“. Und die Liste
der bislang geförderten Projekte kann sich durchaus sehen lassen.
Hierzu gehören auszugsweise die Sanierung der Kirchenfenster, die Anschaffung
eines neuen Fensters im Altarraum, die Innen- und Außenbeleuchtung, zwei neue
Glocken, die Restaurierung des Kruzifix und des Taufengels sowie die
Restaurierung der beiden Kronleuchter und der Blatt-Vergoldung des
Kirchturmuhr-Ziffernblatts, die Sanierung des Fußbodenbelag im Turmbereich und
des Chorraums sowie die Sanierung des Glockenantriebs (Antriebsmotoren).
„Insgesamt“, so Beck, „haben wir in 30 Jahren rund 148.000 Euro an Fördergeldern
weitergeben können, davon allein in den letzten zehn Jahren mit 75.000 Euro mehr
als die Hälfte der Gesamtsumme.“ Der Förderverein war Gründungsmitglied im
Aktionsbündnis „Sanierung und Erhalt der Feldsteinkirche Ratekau“, das vom
damaligen Ratekauer Bürgermeister Peter Brückel geleitet wurde. Im Rahmen des
Aktionsbündnisses, das von 2007 bis 2011 bestand, und ins Leben gerufen wurde,
als es um die Feldsteinkirche besonders schlecht bestellt war, wurden diverse
Sonderaktionen zugunsten des Gotteshauses durchgeführt. So gab es ein Konzert
mit dem Polizeiorchester aus Hannover und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde
Ratekau eine Benefizlesung mit dem aus Ratekau stammenden Autor Bastian Sick in
der Møn-Halle. Eine auf 99 Bilder limitierte Auflage der Malerin Elna Gröger,
die die Feldsteinkirche auf Leinwand festgehalten hat, wurde verkauft und im
Juni 2011 ein Kirchendinner mit 60 Personen auf der seinerzeit bestehenden
Kirchenbaustelle durchgeführt.
Das letzte große Projekt, das jetzt zum Abschluss gebracht wurde, ist das
Erstellen und Verteilen der Festschrift zum 30-jährigen Bestehen, die bei der
PM-Druck GmbH in Timmendorfer Strand (der reporter) produziert wurde. „Mit der
Festschrift wollen wir allen Einwohnern der Großgemeinde einen Überblick über
die Ziele des Fördervereins, eine Darstellung der geförderten Objekte in den
letzten 30 Jahren, aber auch einen Einblick in die Geschichte und die
Sanierungen unserer 860 Jahre alten Feldsteinkirche geben“, erklärt Beck.
„Außerdem wollen wir diese Festschrift natürlich auch zur Mitgliederwerbung
nutzen“, fügt Rutz hinzu. Aktuell gehören 120 Mitglieder dem Förderverein an.
Der Jahresmitgliedsbeitrag kostet 12 Euro. Wer sich mit einer Mitgliedschaft
ebenfalls für die Feldsteinkirche einsetzen möchte, wendet sich an Jürgen Beck
unter Telefon 04504/78777. Vorstand und Ehrenmitglieder Im Rahmen der letzten
Mitgliederversammlung im März hat sich der gesamte Vorstand zur Wahl gestellt
und ist einstimmig wiedergewählt worden. Den amtierenden Vorstand bilden neben
Jürgen Beck und Klaus Rutz, Antje Schacht (Schatzmeisterin), Ursel Mikalauski
(Stellvertretende Schatzmeisterin), Michael Dittmann (Schriftführer), Reinhard
Schaak (Stellvertretender Schriftführer) sowie die beiden Beisitzer Werner Prell
und Gerald Klüss. Auf Vorschlag des Vorstands wurden die Gründungsmitglieder
Antje Schacht, Peter Brückel, Horst Nörenberg und Rüdiger Stooß bei der letzten
Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern ernannt. Jubiläumskonzert am 20. Mai
Am Freitag, dem 20. Mai, steht nun ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des
Fördervereins an. In der Feldsteinkirche findet anlässlich des 30-jährigen
Bestehens ein Jubiläumskonzert statt, das um 19.30 Uhr beginnt. Aufgeführt wird
das Oratorium für großen Chor, Mezzosopran und Instrumentalensemble CANTO
GENERAL von Mikis Theodorakis. Teilnehmende Künstler sind der Kammerchor der
Musikschule der Gemeinnützigen Lübeck, der Spanische Kammerchor Lübeck und
Studierende der Musikhochschule Lübeck unter der Leitung der Kirchenmusikerin
und Organistin Olga Mull aus Lübeck. Als Solistin tritt die Mezzosopranistin
Maria Bulgakova aus Russland auf. Moderatorin Antje Birnbaum aus Lübeck gibt
Erläuterungen zu den spanischen Texten des Schriftstellers Pablo Neruda.
Gemeinsame Veranstalter sind der Förderverein und die Gemeinde Ratekau. Der
Eintritt kostet 15 Euro. Karten gibt es an der Abendkasse oder im Vorverkauf in
Ratekau bei „Papierhaus Lahn“ soiwe bei „Café Köster“. Die Einnahmen sind für
den Erhalt und die Ausstattung der historischen Feldsteinkirche bestimmt.