

Timmendorfer Strand. Kommunikation ist bekanntlich der Schlüssel für eine gemeinsame Zukunft. Sprache ist Zugang für kulturelles Verständnis, somit Bedingung für ein Leben miteinander. Und sie nimmt Ängste vor dem Fremdartigen und ist Mittel, unberechtigtes Misstrauen in Akzeptanz zu verwandeln. Das ist das Eine. Aber was ist, wenn man seine Heimat verlassen musste und die Sprache des neuen Heimatlandes nicht beherrscht? Entweder man versucht sich mit Händen und Füßen durchzuschlagen oder man hat Glück und gerät an eine Schulklasse wie die 6b der Grund- und Gemeinschaftsschule in Timmendorfer Strand, die sich im Rahmen einer Themenwoche zum Thema „Soziales Engagement für Flüchtlinge“ genau mit diesen Fragen beschäftigt hat. Was muss man wissen, um sich in dem neuen fremden Land orientieren zu können? Wie erfragt man Wege, was kann man in einem Supermarkt kaufen, wie viel kosten die Lebensmittel, wo ist die Apotheke, wie komme ich zum Rathaus? Diese Fragen und viele mehr stellten sich die 21 Jungen und Mädchen der Klasse 6b und erarbeiteten mit großem Engagement in Gruppen Fragen und Antworten zu verschiedenen Bereichen wie Zahlen, Farben, im Supermarkt, auf der Straße usw., damit Geflüchteten der Alltag in Timmendorfer Strand erleichtert wird. Innerhalb einer Woche wurden Fragen und Antworten auf Deutsch und Englisch zusammengestellt. Das Ergebnis, der „Leitfaden für den Alltag“, ist vielfältig, interessant und mit Hilfe des Blickwinkels aus Kinderaugen auf die wirklich wichtigen Fragen des Alltags gestaltet. Die Arbeit ist die Fortsetzung des von der Klasse 6a gestalteten Bildwörterbuchs, das sich auf den Ort der Schule konzentrierte („der reporter“ berichtete). Die Jungen und Mädchen der 6b waren mit großer Begeisterung an der Gestaltung beteiligt und freuen sich, Menschen aus anderen Ländern auf diese Art und Weise im Alltagsleben helfen zu können. Über die Gemeinde werden die Bildwörterbücher an die Flüchtlinge weitergegeben.