Reporter Timmendorf

Havarierter Arbeitsponton am Seebrücken-Neubau wurde geborgen

Timmendorfer Strand. Der 32 mal 13,5 Meter große und 190 Tonnen schwere Arbeitsponton, der sich am 21. Mai bei starkem Wellengang losgerissen hatte, gegen die im Bau befindliche Seebrücke prallte und sich schließlich zwischen den Brückenpfeilern verkeilte und unter dem Brückenneubau auf Grund lief, wurde am vergangenen Samstag geborgen. Durch Beschädigungen von mehreren der zwölf Kammern, die mit Wasser voll gelaufen sind, geriet die Arbeitsplattform in Schieflage und grub sich in den Meeresboden ein. Ein Bergungsversuch mit zwei Schleppern scheiterte ebenso wie das Reparieren der beschädigten Kammern durch spezielle Taucher.

Für die Bergung des havarierten Pontons wurde nun Deutschlands größter Schwimmkran, „Enak“, aus Bremerhaven angefordert. Das auf Bergung und Transport spezialisierte Kranschiff „Enak“ der Lührs Schifffahrt hat sich am Freitag durch den Nord-Ostsee-Kanal auf den Weg in die Lübecker Bucht gemacht. Der riesige Schwimmkran, der 55 Meter lang und 25 Meter breit ist und einen relativ geringen Tiefgang hat, ist am frühen Samstagmorgen bei ruhiger See und bestem Wetter zusammen mit dem Schlepper Arion an der neuen Maritim-Seebrücke eingetroffen. Bereits um 5.15 Uhr machte die „Enak“ mit zehn Mann Besatzung vor dem havarierten Ponton neben dem Brückenneubau fest.

Am Vormittag hat die Crew alles für die Bergung des Havaristen vorbereitet: Nachdem das Kranschiff mit zwei Heckankern und zwei Ankerpfählen final positioniert wurde, mussten die riesigen Taue an den vier jeweils 1,5 Tonnen schweren, sogenannten Hebeaugen befestigt werden. Bis zu 600 Tonnen Gewicht kann damit gehoben werden.

Am frühen Nachmittag, etwas früher als erwartet, konnte der auf Grund gelaufene und beschädigte Arbeitsponton vom Schiffkran gehoben werden. Die Bergungs-Mission ist geglückt und Bauherrin Gesine Muus, Werkleiterin des Kurbetriebes Timmendorfer Strand, und Bauleiter Sebastian Stoll vom Ingenieurbüro Dr. Lehners Wittorf als Bauherrenbeauftragter konnten endlich aufatmen.

In der Luft schwebend wurde die Arbeitsplattform von „Enak“ und dem Schlepper „Arion“ langsam in den Neustädter Hafen geschleppt. Dort soll er nun repariert werden. Zuvor hat ein Gutachter den am Haken hängenden Ponton noch einmal überprüft. „Wenn er größere Beschädigungen davon getragen hätte als zuvor vermutet, hätte man ihn direkt nach Kiel geschleppt,“ hieß es am Samstag.

Das Gesamtgewicht, das am Haken des Krans hing, betrug rund 290 Tonnen - inklusive der Baufahrzeuge, die sich noch auf dem gestrandeten Ponton befanden.

Die 430 Meter lange und knapp 12 Millionen teure Seebrücke mit Rundlauf soll am 20. September offiziell eingeweiht werden. Glücklicherweise sind keine großen Beschädigungen am Brückenneubau entstanden und die Statik ist weiterhin gegeben („der reporter“ berichtete). Dennoch müssen einige Anbauteile nachproduziert werden und die Dalben für den Sportboot-Anleger neu gerammt werden. Ob die Einweihung des Bauwerks dadurch noch einmal verschoben wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. (rk)

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