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Inklusive Gemeinde Timmendorfer Strand: Erfolgreicher erster Thementisch „Wohnen und Versorgung“

Bürgermeisterin Hatice Kara (von links), Gudrun Banaski (Fachdienst Bildung, Sport und Familienangelegenheiten), Lena Middendorf (Lebenshilfe Ostholstein), Edda Rahlf, (Vorsitzende Beirat für Menschen mit Behinderung des Kreises Ostholstein), Magret Apel (Warenhausleiterin Famila Timmendorfer Strand) und Elisabeth Lund (Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Gemeinde Timmendorfer Strand) nach dem ersten Thementisch „Wohnen und Versorgung“. (Foto: Lebenshilfe)

Bürgermeisterin Hatice Kara (von links), Gudrun Banaski (Fachdienst Bildung, Sport und Familienangelegenheiten), Lena Middendorf (Lebenshilfe Ostholstein), Edda Rahlf, (Vorsitzende Beirat für Menschen mit Behinderung des Kreises Ostholstein), Magret Apel (Warenhausleiterin Famila Timmendorfer Strand) und Elisabeth Lund (Beauftragte für Menschen mit Behinderung der Gemeinde Timmendorfer Strand) nach dem ersten Thementisch „Wohnen und Versorgung“. (Foto: Lebenshilfe)

Timmendorfer Strand. Nachdem in Groß Timmendorf und Oeverdiek, in Hemmelsdorf, in Niendorf/Ostsee sowie im Zentrum von Timmendorfer Strand Ortsbegehungen zum Aufspüren von Barrieren, aber auch um festzustellen wo die Gemeinde Timmendorfer Strand bereits gut aufgestellt ist, stattgefunden haben, hatte Bürgermeisterin Hatice Kara alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zum Thementisch „Wohnen und Versorgung“ in die Mensa der GGS-Strand Europaschule eingeladen. „Alle Menschen sollen am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Barrierefreiheit ist für Menschen mit Behinderung die Voraussetzung, selbstbestimmt wohnen und sich versorgen zu können. Dazu braucht es Wohnraum, Geschäfte, Apotheken und Arztpraxen, die sich durch barrierefreie Zugänge und Nutzbarkeit auszeichnen. In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird diese Kundengruppe auch in der Gemeinde Timmendorfer Strand wachsen und sich hier versorgen, vorausgesetzt,“ so Kara in ihrer Begrüßung, „dass Gemeinde und Anbieter gut vorbereitet sind.“
Elisabeth Lund, Beauftragte für Menschen mit Behinderung und Vorsitzende des Seniorenbeirats, die wie auch Magret Apel, Warenhausleiterin von famila Timmendorfer Strand, und Lena Middendorf, Lebenshilfe Ostholstein, zu der Veranstaltung eingeladen wurde, betonte in ihren Eingangsworten: „Wir brauchen bezahlbaren barrierefreien Wohnraum. Mehr als ein Drittel der Timmendorfer sind über 60 Jahre alt.“
Wohnen und Versorgung stehen für ein selbstbestimmtes Leben, erläuterte Lena Middendorf. Als wichtige Kriterien nannte sie, Auffindbarkeit, Nutzbarkeit und Zugänglichkeit. Zu den Beispielen zählen optische Rauchmelder oder auch kontrastreiche Lichtschalter in Gebäuden.
Zu den positiven Beispielen in Sachen Versorgung zählt die Famila-Filiale in Timmendorfer Strand. Magret Apel erklärte den Gästen, dass Parkplätze vor der Tür, ein rollstuhlgerechter Eingang, rollstuhlgerechte Einkaufswagen, niedrige Regale und breite Gänge sowie eine Rollstuhlkasse und behindertengerechte Toiletten zur Ausstattung der Filiale gehören. Jeden Freitag gibt es zudem die Möglichkeit, die Lebensmittel direkt durch die Seniorenhilfe Eutin nach Hause liefern zu lassen.
Edda Rahlf, Vorsitzende im Beirat für Menschen mit Behinderung des Kreises Ostholstein, mahnte an: „Wo sich der Einzelhandel nicht auf Menschen mit Behinderung einstellt, zum Beispiel durch barrierefreie Zugänge und Umkleidekabinen, werden diese zwangsläufig im Internet bestellen und dem Einzelhandel vor Ort als Kunden verlorengehen.“
Anschließend stellte Bürgermeisterin Hatice Kara das Mehrgenerationsprojekt vor, das vorsieht, der hohen Zahl der Pflegefälle, dem Bedarf einer weiteren Kindergartengruppe sowie dem Wunsch einer Begegnungsstätte von Jung und Alt gerecht zu werden. Diese Idee müsse jedoch noch wachsen und alle Beteiligten in den Entwicklungsprozess mit eingebunden werden, erklärt Kara.
In der darauf folgenden Diskussionsrunde wurden gemeinsam Ideen gesammelt, um die Gemeinde weiter barrierefrei werden zu lassen. Die Schaffung weiterer barrierefreier WCs, barrierefreie Arztpraxen und größere Schriften auf Schildern waren nur einige gute Ideen.
Am Ende der Veranstaltung stand für die Teilnehmer/innen auch fest, dass man in der Gemeinde aufmerksam und bewusst auf positive Beispiele achten und sie bekannt machen wird. Ganz nach dem Motto „Rampen statt Mitleid“ ist Barrierefreiheit schließlich auch eine wesentliche Bedingung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, für die jetzt auch in der Gemeinde Timmendorfer Strand ein Aktionsplan aufgestellt wird.
In ihren Schlussworten bedankte sich Kara für die rege Beteiligung und die konstruktiven Ideen und appellierte an alle: „Helfen Sie mit, machen Sie unsere Gemeinde noch lebenswerter.“ Weitere Thementische, zum Beispiel zum Thema Freizeit, Sport, Kultur, werden folgen.


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