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Reporter Timmendorf

Innenstadtumgestaltung in Bad Schwartau: Voll im Zeitplan – Platanen weiterhin Streitthema

Bad Schwartau. Um einen Überblick über die umfangreichen Baumaßnahmen zu geben, die derzeit in Bad Schwartaus Innenstadt durchgeführt werden, hatte Bauamtsleiter Thomas Sablowski jetzt Vertreter des zuständigen Planungsbüros, der bauausführenden Firma sowie der Städtischen Betriebe zu einer weiteren Gesprächsrunde ins Rathaus eingeladen. Dabei betonte er zunächst, dass die aktuelle Baumaßnahme eine gemeinsame Baumaßnahme der Bauverwaltung und der Städtischen Betriebe sei, wovon man sich wiederum Synergieeffekte verspreche. Sablowski hatte gute Nachrichten mit in die Runde gebracht – zunächst: „Wir liegen voll im Zeitplan. So wie es derzeit aussieht, kommen alle Vorhaben, wie vorgesehen, pünktlich zum Abschluss.“ Lediglich die geplante Treppenanlage vor dem Geschäft „Zapfhahn“ in der Markttwiete könne Probleme bereiten. „Das liegt vor allem an der räumlichen Enge, die dort nur wenig Platz zum Arbeiten lässt“, so der Bauamtsleiter. Voll im Zeitplan heißt in diesem Jahr übrigens bis zum 11. November. Dann beginnt in Bad Schwartau nämlich das Weihnachtsgeschäft, und dann müssen die Bauarbeiter das Feld erst einmal wieder räumen. Doch nicht nur die Baumaßnahme an sich stand auf der Agenda der Gesprächsrunde, sondern damit eng verbunden, einmal mehr auch das Thema Platanen. Zwei der Bäume, die in der Markttwiete stehen, mussten aus Sicherheitsgründen bereits abgenommen werden und nach dem Dafürhalten von Sablowski „sollten weitere entfernt werden, weil auch deren Standsicherheit nicht mehr garantiert werden kann.“ Der Entscheidung der dafür zuständigen politischen Gremien wolle er aber nicht vorgreifen. Laut eines Gutachten – es gibt noch weitere – könnten die Wurzeln der Bäume im Zuge der Baumaßnahme von der bauausführenden Firma beschädigt worden sein, was wiederum zum Verlust der Standfestigkeit geführt haben soll. Die Stadtverwaltung hat daher den Auftrag erhalten, Rechtsansprüche gegen die Firma zu prüfen, falls sich der Vorwurf erhärtet. Vermutlich in der nächsten Sitzung des Bauausschusses am 11. Juli wird ein Rechtsbeistand sich zu diesem Sachverhalt äußern. Bauleiter Christian Ventzlaff von der „ASA Bau GmbH“ weist die Vorwürfe dagegen zurück. „Wenn wir irgendwelche Wurzelverläufe entdeckt haben, haben wir diese immer umgehend gemeldet, damit entsprechende Schutzmaßnahmen getroffen werden konnten. Ich bin mir sicher, dass wir die Wurzelschäden nicht verursacht haben.“ Auch Hans-Günter Schäfer hält es für möglich, dass die Schäden bereits bei früheren Arbeiten verursacht wurden oder es andere Ursachen dafür gibt. Denn seit den 80er Jahren seien viele Arbeiten wie das Verlegen und Instandhalten von Rohr- und Strom- und Wasserleitungen in der Markttwiete durchgeführt worden. „So manche davon ist nicht einmal kartiert worden, wie sich jetzt wieder herausstellt“, macht der Werksleiter der Städtischen Betriebe deutlich, die seinerzeit noch nicht die Verantwortung für die Arbeiten trugen. Und: „Es gibt immer Probleme, wenn Bäume und Leitungsverläufe aufeinander treffen. Die Wurzeln zerstören die Leitungen, die Leitungen können ebenso den Bäumen schaden.“ Deshalb sei ein leitungsfreier Aushub von mindestens zwölf Kubik nötig, um beispielsweise neue Bäume zu pflanzen, erklärt Torsten Langkämper vom „Planungsbüro pbh Hahm“. Wo das in der neu zu gestaltenden Fußgänger möglich wäre, will er jetzt genau prüfen, um Bäume, die eventuell weichen müssten, durch Neuanpflanzungen zu ersetzen. „Das wird aufgrund der örtlichen Gegebenheiten aber auf keinen Fall eins zu eins möglich sein“, dämpft Sablowski aufkommende Euphorie und betont, dass dabei erschwerend auch Rettungs- und Zufahrtswege berücksichtigt werden müssten. Besonders ärgert sich Ralph Heller über die Platanen-Diskussion. Mit seinen 14 Kollegen ist der Polier tagtäglich ganz nah an den Menschen der Stadt. „Mit uns wird deswegen oftmals unfair umgegangen. Einige beschimpfen uns sogar. Andere machen einfach Fotos von den Bauarbeiten – aber eben auch von uns. Immerhin gibt es ja auch noch so etwas wie Persönlichkeitsrechte.“ Auf die Barrikaden bringt der Platanenstreit auch Lars Matzen, der als Vertreter der Kaufmannschaft (AHG) in Bad Schwartau ebenfalls an dem Gespräch teilnahm. „Wenn da ein Baum ist, für den ich verantwortlich bin, muss ich auch gewährleisten können, was heute mit ihm ist und was er in fünf Jahren macht“, sagt er. Dass die Platanen mittlerweile zum Politikum geworden sind, ärgert ihn am meisten. „Dann sollten sich die Kritiker auch einmal in den entsprechenden Sitzungen sehen lassen und sich über Fakten informieren.“ Außerdem ergänzt der Geschäftsmann: „Über die Bäume reden wir seit Jahren, über die millionenschwere Umbaumaßnahme redet niemand.“


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