Simon Krüger

Lothar Carbuhn geht in den Ruhestand: Eine Legende verlässt das Maritim Seehotel      

Eine Legende geht in den wohl verdienten Ruhestand: Lothar Carbuhn, stellvertretender Direktor im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand (links), mit seinem Chef, Jochen H. Stop, General Manager, vor dem Maritim Seehotel.

Eine Legende geht in den wohl verdienten Ruhestand: Lothar Carbuhn, stellvertretender Direktor im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand (links), mit seinem Chef, Jochen H. Stop, General Manager, vor dem Maritim Seehotel.

Tdf. Strand. Eine Legende verlässt das Seehotel und genau das ist er – eine Legende: Lothar Carbuhn, stellvertretender Direktor im Maritim Seehotel Timmendorfer Strand. Nicht nur, weil er seit 43 Jahren seine Gäste nach Strich und Faden verwöhnt, sondern auch, weil er immer ein offenes Ohr hat: für besondere Anliegen und Wünsche ebenso wie für Sorgen und Nöte – einfach für alles! Und das mit Charme, Aufrichtigkeit und persönlichem Engagement.
Eigentlich wollte Lothar Carbuhn im Maritim Seehotel am Timmendorfer Strand nur zwei Wochen arbeiten. Aus 14 Tagen wurden 43 Jahre. „Das waren die längsten 14 Tage meines Lebens“, sagt er augenzwinkernd. Heute ist der 64-jährige stellvertretender Direktor und kümmert sich leidenschaftlich um die Belange der Gäste. Dazu gehört auch die Gestaltung eines anspruchsvollen Gästeprogramms.
Letzteres baute der gebürtige Insulaner in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf. Die Aktivitäten reichen von Theatervorführungen in Hamburg über Ausflüge in die Umgebung bis hin zu Fahrten nach Göteborg und Kurztrips nach Berlin. Wenn Lothar Carbuhn einlädt, ist der Hotelbus voll belegt. Lothar Carbuhn ist mit ganzem Herzen Gastgeber. Das spüren neue Gäste sofort, und seine Stammgäste wissen es seit Jahren. Denn manche sind schon so lange im Maritim zu Gast, wie er als Gastgeber fungiert – das verbindet.
Dabei hatte der gebürtige Fehmarn-Insulaner nach seiner Tätigkeit im feinen „Hotel de Bergues“ in Genf zunächst das 1972 eröffnete, brandneue Maritim Strandhotel Travemünde im Visier, wo er sich im „Restaurant über den Wolken“ sah. Er bewarb sich, wurde selbstverständlich sofort akzeptiert, sollte aber zuvor im ersten Hotel der Kette, im Seehotel, den echten Maritim-Geist erschnuppern.
Das tat er gern und gründlich. So umfassend, dass er dort nicht mehr weg wollte und zur Freude seiner Chefs und Kollegen blieb. Bis heute im 43. Jahr.

Seine zahlreichen Fans sind sich einig: Lothar Carbuhn ist die Seele des Seehotels. Das leuchtet ein. Denn er kennt sie alle und weiß um ihre großen und kleinen Vorlieben: den Stammplatz im Restaurant, die Lieblingsspeisen, den besonderen Wein, die bevorzugten Extras und all die Kleinigkeiten, die einen gelungenen Urlaub ausmachen. Das Wohlbefinden seiner Gäste steht für ihn an erster Stelle.
Und er ist sich sicher: „Tolle Hotels gibt es überall auf der Welt, doch nur wenige geben dem Gast das Gefühl, sein persönliches zweites Zuhause gefunden zu haben – mit allem, was dazu gehört, wie in einer Familie, der Maritim-Familie.“
Die umfasst mittlerweile mehrere Generationen. Von den Großeltern, die 1969 das Maritim Seehotel mit einweihten, bis zu den Enkelkindern, die sich als „Lütte“ im Hotelkindergarten kennenlernten, sich als Große verliebten und mit den Urenkeln nun auch dort zu Hause sind. Familie eben!

„Wir haben sehr viele Stammgäste, zu denen ich schon eine fast familiäre Beziehung habe“, erzählt er. Nicht nur zu den Erwachsenen, sondern genauso zu den Kindern. Deswegen sind ihm auch die Bedürfnisse der jüngsten Besucher besonders wichtig. Für schön gebaute Schneemänner oder selbst gemalte Bilder spendiert Lothar Carbuhn gerne eine Überraschung, und wer auf dem hoteleigenen Golfplatz fleißig Bälle abschlägt, wird abends schon mal mit ein oder zwei Kindercocktails belohnt.
„Für meine eigenen Kinder hatte ich oft zu wenig Zeit“, bedauert er. Nicht so für die Enkelkinder Josefina und Olli, die er regelmäßig zum Kindergarten begleiten möchte. Dem nahenden Ruhestand sieht er bisher gelassen entgegen. „Ich werde viel Zeit mit meiner Frau, meinen Kindern und Enkelkindern verbringen“, freut sich Lothar Carbuhn und fügt nach einer kurzen Pause hinzu: „Und mit dem
Ruderboot nach Finnland rudern. Das ist mein großer Wunsch.“


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