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Reporter Timmendorf

Pansdorfer Drittklässler beeindruckten mit tollen Aufführungen

Pansdorf. „Hinter den Sternen, im funkelhellen Lichtreich, lebt ein kleiner Tag. Alle Tage leben dort als Lichtwesen, bevor sie auf die Erde kommen, und am Abend kehren sie dorthin zurück. Der kleine Tag muss noch lange warten, bis er an der Reihe ist“. Viele der mittleren Generation kennen diese Geschichte, sind mit ihr aufgewachsen und die Älteren wiederum haben sie ihren Kindern vorgelesen. Es ist der Anfang der Geschichte „Der kleine Tag“, die der Schriftsteller und Liedermacher Wolfram Eicke (†) aus Lübeck/Ostholstein 1985 herausgebracht hat. Sie wurde ein Riesenerfolg.

1999 folgte dazu ein Musical, das im November 2002 im Theater der Lutherstadt Wittenberg Uraufführung feierte und ebenfalls Jung und Alt begeisterte. Bei der Umsetzung hatte Wolfram Eicke seine Freunde und Liedermacher-Kollegen Rolf Zuckowski und Hans Niehaus an seiner Seite. Vor allem an Schulen wird das Musical „Der kleine Tag“ liebend gern von den Schülern gespielt – und von Groß und Klein angeschaut. So wie jetzt an der Otfried-Preußler-Schule in Pansdorf.

64 Jungen und Mädchen aller dritten Klassen waren an den insgesamt vier Terminen in der stets bis auf den letzten Platz mit Eltern und Geschwisterkindern voll besetzten Aula beteiligt.

„Wir haben uns für unsere Schule ein Konzept überlegt, dass alle dritten Klassen einmal im Jahr ein Musical aufführen sollten“, erklärt Silvia Richter, die im letzten Jahr sogar den Superstar Wincent Weiss als dessen ehemalige Lehrerin beim „Wincent Weiss-Musical“ persönlich begrüßen konnte. „Angefangen, uns mit dem Stück ,Der kleine Tag‘ zu befassen, haben wir am Anfang des Schuljahres. Da wurde zunächst gelesen, gelesen, gelesen“, erzählt die Pädagogin Birgit Schaufelberger. „Im November gingen die Proben los“, schildern die beiden, die gemeinsam mit ihrer Kollegin Anna Horn bei den Proben und Aufführungen Regie führten.

Im Chor mussten alle Drittklässler „ihre Stimme geben“, weil das im Rahmen des regulären Musikunterrichts stattfand. „Aber beim Theaterspiel musste nicht jeder eine Rolle übernehmen. Einige haben Arbeiten der Technik übernommen, andere wollten dann eher eine Statistenrolle oder eine mittlere Rolle haben“, so Richter. Der Teil der Hauptakteure setzte sich aus den Schülern der Musical AG zusammen.

Dass „Der kleine Tag“ in Pansdorf auf die Bühne gebracht wurde, lag vor allem an einer ganz besonderen „Beziehung“ zwischen Hans Niehaus und Birgit Schaufelberger.

Die Grundschullehrerin hat 1991 ihr Abitur am Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau in den Leistungskursen Musik und Deutsch gemacht: „Hans Niehaus war mein Klassenlehrer. Die Geschichte von ,Der kleine Tag‘ kannte ich schon seit 1988 und sie hatte sofort mein Herz erobert. Dann kam das Musical, und ich habe mir ab da immer gewünscht, es irgendwann einmal aufzuführen. Da habe ich hier in Pansdorf ein tolles Team gefunden.“

Geprobt wurde zunächst immer in der ersten Stunde der Musical AG. Schaufelberger: „In den Wochen vor den Aufführungen waren es dann auch ganze Probentage.“ Dafür sei dann auch schon einmal der eine oder andere Unterricht in den dritten Klassen ausgefallen. „Das mussten die anderen Kollegen mit auffangen, wofür wir ihnen sehr dankbar sind“, so die Lehrerinnen.

Gelohnt hat sich diese Mühe in jedem Fall. Denn obwohl der Sprechanteil des Stücks mehr als beachtlich ist, gab es keine „Texthänger“ und trotz extrem vieler und auch sehr schneller Wechel der Akteure in den Dialogpassagen wurde kein Einsatz verpasst. Auch die zahlreichen Kulissenumbauten im laufenden Stück verliefen reibungslos – für Drittklässler alles in allem eine überaus beeindruckende Vorstellung im besten Wortsinn. Entsprechend fiel am Ende auch der Beifall aus, den sich die Schüler redlich verdient hatten.

Und so wurde das, was sich der kleine Tag in seiner gleichnamigen Erzählung so sehr gewünscht hatte – nämlich, dass etwas ganz Besonderes passieren möge, wenn er mit seinem Erdenbesuch an der Reihe ist – für die Drittklässler der Otfried-Preußler-Schule in Pansdorf gleich an vier Tagen Wirklichkeit. (SE)

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