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Richtfest am Rathausanbau : „Verwaltung ist optimal untergebracht“

Zahlreiche Gäste hatten sich zum Richtfest vor dem neuen Anbau eingefunden.

Zahlreiche Gäste hatten sich zum Richtfest vor dem neuen Anbau eingefunden.

Ratekau. Schnell, möglichst günstig und dennoch qualitativ ansprechend, dass war die Vorgabe, mit der die politischen Gremien im vergangenen Jahr den Erweiterungsanbau am Ratekauer Rathaus beschlossen hatten. Die Selbstverwaltung war seinerzeit förmlich dazu gezwungen, diese Entscheidung zu treffen, denn angesichts der schier unaufhaltsam steigenden Flüchtlingszahlen und der damit wachsenden Zuweisungsquote musste innerhalb kürzester Zeit Wohnraum her. „Wir haben uns damals dafür ausgesprochen, Baumaßnahmen, die eigentlich erst in den kommenden Jahren anstehen, vorzuziehen und diese zunächst für die Unterbringung der Flüchtlinge zu nutzen“, erklärte Ratekaus Bürgermeister Thomas Keller am vergangenen Freitag beim Richtfest des Rathausanbaus vor zahlreichen geladenen Gästen. „Es kommen derzeit allerdings weitaus weniger Flüchtlinge als ursprünglich prognostiziert und wir sind auch so gut aufgestellt. Diejenigen, die ankommen, können wir in anderen Gebäuden unterbringen. Somit kann ein Teil unserer Verwaltung noch in diesem Jahr in den neuen Anbau einziehen“, verkündete der Verwaltungschef im strömenden Regen. Er betonte dabei, dass man zunächt teinmal bis zum Sommer die weitere Entwicklung abwarten und dann auch nur die Räume im Obergeschoss komplett einzugsfertig herrichten wolle. In diesem Zusammenhang teilte Keller zudem mit, dass weitere Maßnahmen zur Unterbringung von Flüchtlingen, wie die geplanten Ausbauarbeiten an den Feuerwehrhäusern in Warnsdorf und Ovendorf aber auch die Errichtung einer neuen Halle für den Bauhof, zunächst gestoppt worden seien. Der dreigeschossige Anbau befindet sich links neben dem bestehenden Gebäude und wurde in Holzbauweise errichtet. Der untere Teil des Anbaus soll optisch dem 1939 errichteten Hauptgebäude angeglichen werden, der obere erhält eine Verblendung aus Holz. Insgesamt bietet der Anbau rund 400 Quadratmeter Nutzfläche, hinzu kommt ein Lagerraum im Dachgeschoss von 60 Quadratmeter. Hier sollen wichtige Akten gelagert werden, die sich bislang noch im Keller des Bestandgebäudes befinden, „und dort schon längst nicht mehr optimal aufgehoben sind“, so der Rathauschef. Insgesamt belaufen sich die Kosten für den Rathausanbau auf rund 860.000 Euro. Dass diese Summe der Forderung schnell und vor allem auch günstig voll und ganz gerecht wird, machte Keller anhand von Aufzeichnungen des Ratekau-Chronisten Harald Gerhardt deutlich. Demnach war der Ausbau des Rathauses aus politischer Sicht bereits 1996 beschlossene Sache. Die Umsetzung scheiterte jedoch an den fehlenden finanziellen Mitteln, die damals bei rund 1,6 Millionen Euro lagen. „Wenn man das in Euro umrechnet liegen wir heute, 20 Jahre später, eins zu eins bei dieser Summe. Die Inflationsrate noch nicht einmal mit einberechnet. Damit lässt sich wirklich sagen, dass wir günstig gebaut haben. Und das alles mit dem Ergebnis, dass unsere Verwaltung nunmehr optimal untergebracht ist“, schloss Keller seine Rede und übergab das Wort an Zimmerermeister Wolfgang Hargus aus Timmendorfer Strand. Der wiederum hielt anschließend den traditionellen Richtspruch und ließ das olbligatorische Schnapsglas als Glücksbringer zerbersten – nachdem er es geleert hatte.


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