Sanierung der Bismarcksäule in Groß Parin: Positive Zwischenbilanz
Bad Schwartau. Im Juni 2019 war der Zugang zur Bismarcksäule auf dem Pariner Berg im Bad Schwartauer Stadtteil Groß Parin wegen erheblicher Schäden am Bauwerk für die Öffentlichkeit gesperrt worden. Nach mehreren Ausschreibungsrunden, die aufgrund finanziell stark überzogener Angebote der ausführenden Betriebe immer wieder gescheitert waren, konnte im Januar dieses Jahres endlich mit der Sanierung des historischen Gebäudes begonnen werden.
Eine Woche nachdem der knapp 13 Meter hohe Aussichtsturm abgerüstet wurde, hat die Stadt Bad Schwartau jetzt zu einem Vorort-Termin eingeladen, um Zwischenbilanz zu ziehen.
Vor dem Hintergrund der langen Zeit von der Turmsperrung bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten sagte Bad Schwartaus Bürgermeister Dr. Uwe Brinkmann: „Das war kein einfacher Start, was sicherlich dem Objekt selbst aber auch dem Alter geschuldet ist.“ Die Säule habe eine Tradition in der Stadt, umso mehr freue er sich, „dass es nun gelungen ist, das Ganze wieder in Schuss zu setzen.“
Katharina Graf im Bauamt der Stadt Bad Schwartau zuständig für den Bereich Gebäudemanagement: „Der Turm wurde sandgestrahlt, alle Fugen wurden erneuert. Er ist dadurch deutlich heller geworden als noch vor einigen Monaten.“ Und er hat einen neuen Zinkhut erhalten, der nicht nur die Optik gelungen abrundet, sondern vor allem auch vor Niederschlägen schützen soll.
Denn: „Oben unterhalb des Geländers im Galeriebereich hatten wir so ein paar Ecken, wo man bis zum Ellenbogen reinkam als die Fugen rausgehauen waren, weil dort sehr viel Wassereintrag war und diese Ecken regelrecht ausgewaschen waren“, beschreibt Architekt Torsten Ewert die Situation, die vor Beginn der Sanierungsmaßnahmen vorherrschte. Auch habe es ein paar Risse im oberen Bereich des Aussichtsturms gegeben. „Aber zum Glück hat sich das alles nicht ganz bis nach unten durchgesetzt.“
Durch die Sanierungsmaßnahme ist die Säule nun noch ein wenig staubbesetzt, aber: „Der Granit ist rotbunt. Und es gibt schon jetzt ein richtig schönes BIld“, urteilte Ewert.
In nächster Zeit stehen noch Arbeiten im Außenbereich an. So wird aktuell der Sockelbereich mit dem stark beschädigtem Treppenaufgang erneutert. Auf dem Sockelboden wird Kleingranit in einer sehenswerten Musterung von einem Steinsetzer aufwändig per Hand verlegt und das gesamte Gelände um das 1901 errichtete Bauwerk auf Vordermann gebracht.
Die Fertigstellung ist je nach Wetterlage und den damit verbundenen Möglichkeiten, alle Arbeiten weiterhin fortsetzen zu können, in etwa fünf Wochen geplant.
Rund 330.000 Euro kostet die Sanierungsmaßnahme, die zu gut dreiviertel aus Geldern der Denkmalpflege gefördert wird.
„Wenn alles fertig ist, werden wir voraussichtlich im August zu einer kleinen Feierstunde einladen“, so Bad Schwartaus Museums- und Kulturmanagerin Julia Orthmann. Apropos Feiern. In der Vergangenheit und selbst noch nach dem offiziellen Betretungsverbot durch die Stadt sei die Bismarcksäule auf dem Pariner Berg häufig Treffpunkt für wilde Parties gewesen, worauf laut Baumamtsleiter Thomas Sablowski wiederholt leere Flaschen und Getränkedosen hingedeutet hätten.
Unbewacht und für jedermann rund um die Uhr frei begehbar, wie es bislang der Fall war, wird die Bismarcksäule dann voraussichtlich nicht mehr sein. Thomas Sablowski: „Wir werden uns da etwas einfallen lassen.“