Volles Haffhuus beim Neujahrsempfang der Gemeinde Scharbeutz
Scharbeutz-Haffkrug. Bürgervorsteherin Anja Bendfeldt (WUB) und Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) konnten am vergangenen Samstagnachmittag, dem 11. Januar 2025, rund 400 Gäste zum Neujahrsempfang der Gemeinde Scharbeutz im Haffhuus in Haffkrug begrüßen, darunter die Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn (SPD) und Ingo Gädechens (CDU), den Bundestagskandidaten der CDU, Sebastian Schmidt, die Landtagsabgeordnete Sandra Redmann (SPD), Kreispräsidentin Petra Kirner, den ehemaligen Landrat Reinhard Sager, die Bürgermeister aus Neustadt und Timmendorfer Strand, Mirko Spieckermann und Sven Partheil-Böhnke, sowie die Bürgermeisterin der Stadt Bad Schwartau, Dr. Katrin Engeln, und die Bürgermeister aus Süsel, Sierksdorf und Lensahn.
„Ich freue mich, dass Sie so zahlreich den Weg hier ins Haffhuus gefunden haben,“ sagte Bürgervorsteherin Anja Bendfeldt in ihrer Begrüßung. Im vergangenen Jahr hat der Neujahrsempfang nicht stattgefunden, da der Haushalt der Gemeinde nicht verabschiedet wurde. In diesem Jahr fand der Neujahrsempfang dennoch statt, ebenfalls ohne beschlossenen Gemeindehaushalt. Aus Kostengründen hat man diesmal auf musikalische Umrahmung verzichtet.
„Jedes Jahr hat sein Geheimnis und seine Herausforderungen, Dunkelheit und Lichterglanz,” sagte Bendfeldt weiter. „In diesem Jahr steht durch die Neuwahlen im Bund schon ein Großereignis direkt vor der Tür. Lassen Sie sich durch die vielen Gespräche und Diskussionen, die in den anstehenden Wochen durch den Bundestagswahlkampf aufkommen, nicht entmutigen zur Wahl zu gehen und Ihre Stimme abzugeben.” Außerdem warb die Bürgervorsteherin für das Ehrenamt: „Engagieren Sie sich selbst auch für Nachbarn, Ältere, den Nachwuchs oder andere, zum Beispiel in einem wichtigen und tragenden Ehrenamt, dort werden immer aktive Leute gebraucht.”
In ihrer Rede hat Bürgermeisterin Bettina Schäfer nicht nur auf das letzte Jahr zurückgeblickt, sondern auch einen Ausblick auf das neue Jahr: „Ein neues Jahr bringt immer neue Hoffnungen, Herausforderungen und Möglichkeiten mit sich. Auch wenn wir uns in der Gemeinde Scharbeutz in den kommenden Monaten mit massiv einschneidenden Infrastrukturmaßnahmen auseinandersetzen müssen, wie der Hinterlandanbindung und der 380 kV-Leitung, die unseren Verkehr vor große Herausforderungen stellen werden, blicke ich optimistisch in die Zukunft.“
Die Gemeinde Scharbeutz hat in den letzten Jahren auch in die Infrastruktur investiert, „um unsere schöne Gemeinde Scharbeutz als Wohn- und Lebensort noch attraktiver zu gestalten für die Menschen, die hier leben, für die Menschen, die hier arbeiten und für die Menschen, die hier Urlaub machen.” Nach einem Jahresüberschuss von 2,9 Millionen Euro im Jahr 2023, geht Bürgermeisterin Schäfer auch in diesem Jahr von einem positiven Jahresüberschuss aus. „Der Jahresüberschuss wird zur Verringerung der Kreditaufnahmen genutzt und sichert die Finanzkraft der Gemeinde in einer Zeit großer Herausforderungen. Jede Zahlung im Haushalt wird auf den Prüfstand gestellt. Die Verwaltung, die Gemeinde hat gut gewirtschaftet. Was in diesen Zeiten auch dringend notwendig ist.”
Trotz begrenzter finanzieller Kapazitäten habe man bereits viel gemeinsam erreicht. So wurde die neue Grundschule in Scharbeutz in Betrieb genommen und das Richtfest des Trakts D an der Emmi-Bonhoeffer-Schule in Pönitz gefeiert. „Die fortschreitenden Umbauarbeiten an der Pönitzer Schule ist ein Meilenstein, der zeigt, dass wir in die Bildung investieren und unseren Kindern und Jugendlichen die besten Voraussetzungen bieten wollen.” Insgesamt werden an beiden Schulstandorten rund 50 Millionen Euro verbaut.
Als weiteren wichtigem Meilenstein nannte Schäfer die Bereitstellung eines Grundstücks für die Feuerwehr Scharbeutz, so dass auch der notwendige Neubau nach mehr als 20 Jahren endlich ein gutes Ende nimmt. „Auch Pönitz, Gleschendorf, Sarkwitz und Haffkrug müssen dringend gebaut und erweitert werden. Unsere Feuerwehr ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gemeinschaft, und wir sind stolz darauf! Es ist unsere Pflicht, sie bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen.” Auch der Bau der neuen DLRG-Hauptwache an der Ortsgrenze zu Timmendorfer Strand und die Erweiterung der Unterbringungsmöglichkeiten für die DLRG ist weit fortgeschritten, um die Sicherheit der Bürger und Gäste am Wasser und an Land zu gewährleisten.
In ihrem Rückblick nannte sie die Eröffnung der Seebrücke in Haffkrug als besonderen Höhepunkt des vergangenen Jahres. „Sie ist nicht nur ein architektonisches Schmuckstück, sondern auch ein Symbol für die Verbundenheit unserer Gemeinde mit der Ostsee,” so Bettina Schäfer.
Ein Dorn in ihrem Auge ist der Bau der Hinterlandanbindung und der Bau der 380KV-Leitung. „Beide liegen sehr nah an der Wohnbebauung, hier in Haffkrug gerade mal zweihundert Meter.” Nach dem jetzigen Stand startet das Planfeststellungsverfahren noch im ersten Quartal dieses Jahres. Was Bürgermeisterin Bettina Schäfer darüber ausführlich in ihrer Rede berichtete, lesen Sie in einem separaten Artikel auf unserer Homepage!
Für die gesamte Gemeinde sei das Thema Verkehr und Mobilität eine Herausforderung. Schäfer: „Der Busverkehr ist dem Schulrhythmus angepasst, weitere Linien fehlen. Bahnlinien werden schleppend angepasst. Eine Wiederaufnahme des Haltepunktes Gleschendorf auf der Strecke Lübeck-Kiel ist zumindest zeitnah geplant. Das Binnenland spürt die Auswirkungen der Dauerbaustelle A1 seit Jahren. An sehr warmen Tagen ist durch die Dorfschaften oft Stillstand. Hier braucht es gute Konzepte und auch das Werben für gegenseitiges Verständnis, um die Bauzeit der großen Projekte gemeinsam zu schaffen, die sich wohl über ein Jahrzehnt hinziehen könnten.”
Auch die Daseinsfürsorge und die Schaffung von Wohnraum bleiben zentrale Themen. So schreiten in Gleschendorf die Bauarbeiten für ein neues Altenheim voran, „was uns zeigt, dass wir auch an die Bedürfnisse unserer älteren Mitbürger denken.” Ebenso geht es laut Bürgermeisterin mit den Planungen für eine zusätzliche Kindertagesstätte in Gleschendorf voran. Und ab Ende Januar hat Scharbeutz auch wieder eine Post, wenn die „Strandpost” an der Ecke B76/Seestraße eröffnet.
„Was wir genauso dringend benötigen, ist Wohnraum. Wohnraum, der auch für die normale Familie bezahlbar ist. Ich hoffe, dass wir in den anstehenden Beratungen zu verschiedenen Projekten eine gute Lösung für alle finden,“ so Schäfer.
Lebensqualität heißt auch Umwelt, heißt auch Klimaschutz, heißt die Zukunft gestalten, wie die Bürgermeisterin weiter ausführt: „In Zeiten des Wandels und der Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt, ist es unsere Pflicht, aktiv zu werden und nachhaltige Lösungen zu finden. Klimaschutz ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Verantwortung, die wir gegenüber unseren Kindern und kommenden Generationen tragen. Wir alle haben die Möglichkeit, einen Beitrag zu leisten.” Sie ist stolz darauf, dass die Gemeinde in den letzten Jahren bereits viele Schritte in die richtige Richtung unternommen hat. Neben dem Einstieg in den Klimaschutz wurde viel für den Erhalt der Wälder und Bäume getan. Neubauten werden zum Beispiel mit neuster Haustechnik und Photovoltaikanlagen ausgestattet, Konzepte im Tourismus werden auf Nachhaltigkeit ausgelegt.
„Gemeinsam mit der Gemeinde Timmendorfer Strand haben wir die Kälte- und Wärmeplanung auf den Weg gebracht, um unsere Potentiale gemeinsam zu begutachten. Diese Studie wird Ihnen helfen, sich zu orientieren,” so Bettina Schäfer. Sie lädt alle ein, sich aktiv an den Klimaschutzinitiativen zu beteiligen. „Bereits in den nächsten Tagen bringt unser Klimaschutzbeauftragter die nächste Aktion auf den Weg. Lassen Sie uns gemeinsam eine nachhaltige Zukunft gestalten, in der wir im Einklang mit der Natur leben und die Ressourcen unseres Planeten schonen.” Darüber morgen mehr auf unserer Webseite!
Zum Schluss ihrer Rede warb sie auch nochmal darum, zur Wahl des Bundestages zu gehen und bedankte sich bei allen für die gute Zusammenarbeit und sagte im Voraus Danke für alles, was im Jahr 2025 gemeinsam auf die Füße gestellt wird: „Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und die Herausforderungen, die vor uns liegen, mit genau dieser Freude meistern. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Zusammenhalt, unserem Engagement und unserem Optimismus auch die kommenden Herausforderungen bewältigen werden. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft unserer Gemeinde gestalten!” (rk)