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„Hoffentlich werden wir sie nie brauchen!“

Timmdorf (sh). „Wir freuen uns sehr, dass in der Gemeinde Malente schon die zweite Notrufsäule steht“, beginnt Caren Kügler, 1. Vorsitzende der DLRG Malente, ihre Rede zur Einweihung. Die neue Notrufsäule befindet sich an der Badestelle am Behler See in Timmdorf. Neben dem Vorstand der DLRG Malente sind u.a. die Bürgermeisterin Tanja Rönck sowie Timmdorfs Dorfvorsteher Jobst Richter vor Ort. Die Sonne scheint und auf der Liegewiese halten sich ein paar Badegäste auf, die neugierig rüberschauen. Caren Kügler weiter: „Vor einem halben Jahr haben wir schon in Malente am Kellersee eine Notrufsäule aufgestellt – dank der Björn Steiger Stiftung.“
 

Die Björn Steiger Stiftung ist eine gemeinnützige Organisation, gegründet 1969, mit dem Ziel, die deutsche Notfallhilfe zu verbessern. Meilensteine dieses Engagements sind zum Beispiel die Einführung der bundesweit einheitlichen und kostenfreien Notrufnummern 110 und 112 sowie der Aufbau der Notruftelefonnetze an deutschen Straßen. Seit 2019 stellt die Stiftung neu entwickelte, moderne Notrufsäulen an Badegewässern und anderen Notfallschwerpunkten auf.
Die Gefahren am und im Wasser sind vielfältig und jedes Jahr kommt es zu tragischen Unfällen. Dann zählt jede Sekunde. Schnelle Hilfe ist lebenswichtig.
„Bei einem Notfall drückt man einfach auf den Knopf – und ist sofort mit der Rettungsleitstelle verbunden“, erklärt Caren Kügler die einfache Bedienung der Notrufsäule. „Der Standort der Säule wird direkt übermittelt und entsprechende Rettungs-Aktion können sofort in die Wege geleitet werden.“
Die Säule steht in der Nähe der Straße Am Behler See. Der Standort wurde so gewählt, nicht direkt unter Bäumen, damit die mit Solarenergie betriebene Technik immer einsatzbereit ist.
„Es muss nicht immer ein Badeunfall sein, bei dem dringend Hilfe benötigt wird“, so Caren Kügler. „Es kann auch an Land viel passieren. Jemand kann zum Beispiel ein Herz-Infarkt bekommen oder mit dem Rad stürzen.“ Und nicht immer ist ein Handy zur Hand. Auch fällt es Menschen oft schwer, in einer Ausnahmesituation ihren Standort präzise anzugeben. Vor allem wenn sie ortsunkundig sind.
 

Auch Malentes Bürgermeisterin Tanja Rönck freut sich über die zweite Notrufsäule in der Gemeinde: „Ich bedanke mich herzlich bei der Björn Steiger Stiftung – und bei denen, die sich darum bemüht haben: die DLRG Malente.“
Die Badestelle am Behler See in Timmdorf ist vor allem bei Familien mit Kindern sehr beliebt. Das Ufer ist flach und lädt zum Baden ein. Auch Touristen kommen gern hier her.
„Durch die Corona-Pandemie können viele Kinder nicht oder nicht ausreichend schwimmen“, weiß Reiner Coen, 2. Vorsitzender der DLRG Malente. „Monatelang fiel der Schwimmunterricht aus. Viele Kinder haben es durch die Pause auch einfach wieder verlernt.“
Gerade junge Menschen unterschätzen häufig die Gefahr – bei einem Notfall geht es dann oft um wertvolle Minuten. Wie gut, dass die Sonnenanbeter, Wassersportler und Badefans ab jetzt ein wenig mehr Sicherheit am Behler See genießen können. Aber nicht nur im Sommer kann die Notrufsäule Leben retten, auch im Winter kann an Gewässern viel passieren. Am Ende sind sich alle Anwesenden einig: „Hoffentlich werden wir die Notrufsäule nie brauchen.“


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