Reporter Eutin

Jetzt für die AG der Beruflichen Schule abstimmen!

Eutin (aj/t). Ihr Projekt hat in Eutin und in der Region viele Menschen auch außerhalb von Schule für eine aktive Auseinandersetzung mit den dunklen Kapiteln der (Orts-)Geschichte sensibilisiert und der Frage nach dem Erinnern eine Bühne weit über Schule hinaus geboten. Jetzt ist die „AG Erinnerungskultur“ mit dem Schwerpunkt auf die Opfer des Nationalsozialismus der Beruflichen Schules des Kreises in die Abstimmung des Förderpreises 2024 der Stiftung Bildung zum Thema „Demokratie gestalten – Frieden und Freiheit l(i)eben“ aufgenommen worden. Noch bis zum 31. Oktober kann man zudem die Stimme für den Publikumspreis für das Projekt abgeben. Wer die engagierte Arbeit der 30 Schüler*innen würdigen und unterstützen möchte, findet auf www.stiftungbildung.org/foerderpreis2024-abstimmung/ alle wichtigen Informationen. Insgesamt sind 35 Kitas und Schulen nominiert.
Die Teilnehmenden der AG Erinnerungskultur forschten zunächst in Zusammenarbeit mit dem Eutiner Stadtarchiv zu lokalen Fällen von Diskriminierung. Die Ergebnisse wurden bei einer Ausstellung in der Kreisbibliothek vorgestellt. Ein Workshop in Zusammenarbeit mit dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck befasste sich mit der Definition von Rechtsradikalismus, Organisationen und Symbole rechtsradikaler Gruppierungen und rechtsradikalen Übergriffen in der jüngsten Vergangenheit. Im Mai 2024 ging es für die AG dann nach Krakau. Die Schüler*innen wurden durch die Gedenkstätten Auschwitz I und Auschwitz II-Birkenau geführt und forschten in einem Workshop anhand von Artefakten zum Leben der Häftlinge. Eine Führung durch das ehemalige jüdische Ghetto sowie des Stadtteils Kazimierz inklusive dem Besuch einer Synagoge sowie ein Treffen mit einer Zeitzeugin rundeten das Programm ab. Nach ihrer Rückkehr lernten die Schüler*innen bei einer Führung den Jüdischen Friedhof in Eutin näher kennen. Die Recherchearbeit überraschte die Schüler*innen mit der Vielzahl und der Vielfalt von Diskriminierungen, die sich direkt „vor Ort“ ereigneten. Sie konnten die Auswirkungen vergangener Ungleichbehandlungen auf die Gegenwart erkennen und die Konsequenzen der heutigen Ausgrenzungen anders beurteilen. Die Teilnehmenden haben in ihrer Freizeit intrinsisch motiviert an dem Projekt gearbeitet und so ein Gefühl der Selbstwirksamkeit entwickelt. Dies trägt dazu bei, eine mündige Haltung im Hinblick auf die Demokratie und die Verteidigung ihrer Werte zu entwickeln.
Stellungnahmen aus der anonymen Evaluation am Ende des Schuljahres machen den Erfolg der AG Erinnerungskultur deutlich: „Die AG hat mir super gefallen!!! Ich würde sie immer wieder machen.“ „Es hat mir persönlich viel Spaß gemacht, mehr über die Vergangenheit zu lernen und mich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ich finde man sieht die heutige Welt ein wenig anders.“

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