Neustadt in Holstein. Sie ist eine wichtige Säule in der Nachwuchsförderung der Feuerwehr und auch der Stadt Neustadt. Sie ist zudem eine starke Gemeinschaft, die jungen Menschen die Werte von Verantwortung, Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung vermittelt. „Die Arbeit der Jugendfeuerwehr ist von unschätzbarem Wert“, betonte Bürgermeister Mirko Spieckermann.

Die Erfolgsgeschichte der Jugendfeuerwehr Neustadt hält seit mittlerweile 40 Jahren an. Zum Jubiläumskommers luden Jugendfeuerwehrwartin Vanessa Gisa und Jugendgruppenleitung Lena Breede am vergangenen Samstag in die Aula der Jacob-Lienau-Schule ein. Für Vanessa Gisa, erste Jugendfeuerwehrwartin in der Geschichte der Feuerwehr Neustadt, und ihre Mitstreiter ein ganz besonderes Ereignis. Ihre Aussage: „Die Jugendfeuerwehr ist unsere Zukunft. Sie steht für Teamgeist und Hilfestellung.“

Mirko Spieckermann erinnerte in seinem Grußwort weiterhin daran, dass die jungen Kameradinnen und Kameraden der Jugendabteilung in den Ausbildungsdiensten nicht nur die technischen Fähigkeiten lernen, die im Einsatz gebraucht werden, sondern vor allem auch Menschlichkeit, Kameradschaft, Treue, Solidarität, Pflichtbewusstsein, Respekt, Ehrlichkeit, Sorgfalt und Vertrauen. Die Nachwuchsförderung und gute Ausbildung sei daher wertvoll, um auch in den kommenden Jahrzehnten auf eine verlässliche Feuerwehr zählen zu können.

Von einer beeindruckenden Zeitspanne seit der Gründung 1984 sprach der 1. stellvertretende Landrat Sebastian Schmidt, der die Jugendfeuerwehr als einen zentralen, prägenden Ort der Stadt Neustadt bezeichnete. Er sagte ebenso: „Ihr alle seit Helden des Alltags.“

Für Stadtwehrführer Marcel Moldenhauer war der Start der Jugendfeuerwehr vor 40 Jahren ein wichtiges Signal. Er forderte dazu auf, den Teamgeist weiter zu stärken.

Weitere Grußworte sprachen die Kreisjugendfeuerwehr, die Jugendfeuerwehr Scharbeutz und der Förderverein der Feuerwehr.

Einen Rückblick auf die Gründungsgeschichte gaben die stellvertretenden Jugendfeuerwehrwarte Ian Maaß und Marcel Fuchs. Geschichten, Erlebnisse und Anekdoten aus dem Nähkästchen plauderten die ehemaligen Jugendfeuerwehrwehrwarte Florian Jaekel und Alexander Wengelewski aus.

Die offizien Teil des Festkommers beendete Lena Breede mit den Worten: „Lasst uns die schönen Momente in unserem Herzen bewahren.“ (mg)

Wie alles begann...

Am 29. März 1984 fand im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt ein bedeutender Moment in der Geschichte der Feuerwehr Neustadt statt. Genau 32 junge Menschen im Alter von 12 bis 16 Jahren trafen sich an diesem Tag, um an der Gründung der Jugendfeuerwehr teilzunehmen. Unter der Leitung des späteren Wehrführers Hans-Erwin Jaekel, der die Initiative für diese Gründung ergriff, wurde der Grundstein für eine tragende Säule der Feuerwehrarbeit in der Region gelegt. Die Gründung war nicht nur ein bedeutendes Ereignis für die Feuerwehr, sondern auch für die Stadt Neustadt, da sie eine neue Möglichkeit eröffnete, junge Menschen für den wichtigen Dienst in der Feuerwehr zu begeistern und ihre sozialen sowie praktischen Fähigkeiten zu fördern. An diesem Tag waren nicht nur der erste Jugendfeuerwehrwart Holger Werner und seine Helfer Lothar Roth, Nikolaus Müller, Sigmar Nöhr, Ralf Klabunde und Heinz Büsing maßgeblich an der Gründung beteiligt. Ehrengemeindewehrführer Herbert Zimpel sowie der damalige Gemeindewehrführer Wilhelm Schultz brachten ihre Unterstützung und Erfahrung in die Gründung ein, was der Veranstaltung eine besondere Note gab.

Bereits eine Woche nach der Gründungsveranstaltung fand der erste Ausbildungsdienst statt. Von den 32 Gründungsmitgliedern erschienen 31 Jugendliche, die mit viel Engagement und Interesse an den ersten praktischen Übungen und theoretischen Schulungen teilnahmen. Die Jugendfeuerwehrmitglieder zeigten schnell, dass sie nicht nur motiviert, sondern auch äußerst lernfähig waren. Nach nur zwei Monaten intensiver Ausbildung konnten alle Mitgleider mit einem einheitlichen blauen Schutzanzug ausgestattet werden.

Die Gründung und der Aufbau der Jugendfeuerwehr Neustadt war weit mehr als nur eine organisatorische Maßnahme der Feuerwehr. Sie stellten einen wesentlichen Beitrag zur Jugendarbeit in der Stadt dar und gaben den Jugendlichen nicht nur die Möglichkeit, sich in einem sozialen und kameradschaftlichen Umfeld zu entwickeln, sondern auch Verantwortung zu übernehmen und praktische Fähigkeiten zu erlernen, die sie im späteren Leben nutzen konnten. Die wertvolle Erfahrung, die die Jugendlichen in den ersten Jahren der Jugendfeuerwehr sammelten, legte die Grundlage für eine langfristige und erfolgreiche Arbeit in der Feuerwehr und führte dazu, dass viele der damaligen Mitglieder später selbst in den aktiven Dienst der Feuerwehr übertraten.