Haffkrug. Am 3. Mai 1945 wurden die in der Lübecker Bucht ankernden Schiffe Cap Arcona und Thielbek von britischen Jagdbombern in Brand geschossen und versenkt. Circa 6.600 Häftlinge - überwiegend aus dem Hamburger Konzentrationslager Neuengamme - verbrannten oder ertranken. Der Arbeitskreis „27. Januar“ des Cap Arcona Friedhofs in Haffkrug hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr über die Tragödie und den Leidensweg der 1.200 bestatteten Opfer auf der Gräberstätte in Haffkrug ans Tageslicht zu bringen. Ganz bewusst soll die Aufarbeitung der Entwicklungsgeschichte dieses Friedhofes bei Besuchern eine emotionale Erschütterung hervorrufen, gleichzeitig aber auch Hoffnung und Zuversicht vermitteln.

Zeitzeugen und alte Dokumente gesucht

Seit über einem Jahr wird an einer Dokumentation über die Opfer dieses Friedhofes gearbeitet. Mit Informationstafeln zur Geschichte und zu Schicksalen einzelner Opfer sollen Besucher zum Nachdenken angeregt werden. Zu über 400 Namen von Opfern, die auf dem Friedhof bestattet sind, wurden bereits durch Recherchen in Archiven Materialien gefunden. Von einigen Opfern konnte dadurch der Lebens- und Leidensweg in Erfahrung gebracht werden. Um diese wichtige Arbeit fortführen zu können, bittet der Arbeitskreis um Mithilfe von Zeitzeugen, die sich an diese Tragödie erinnern können und hierüber berichten möchten. Vielleicht gibt es noch Aufzeichnungen oder Fotos von Eltern oder Großeltern, die in die Dokumentation aufgenommen werden können. Informationen nimmt der Vorsitzende des Arbeitskreises 27. Januar Helmut Kurth entgegen, per Mail: kurth_heImut@hotmail.com oder per Telefon 04563/5304.

Der Arbeitskreis ist auf Spenden angewiesen, um die Umgestaltung des Friedhofes als Mahnmal zum Erinnern und Reflektieren final realisieren zu können. Wer die Arbeit unterstützen möchte, kann auf folgendes Konto spenden: Konto Nr. DE54 2139 2218 0001 0075 87 (Stichwort: Mahnmal-Friedhof-Haffkrug). (red)