Alexander Baltz

„Das Engagement unserer Mitarbeiter ist enorm“ - Wichtigkeit des Kinderschutzbundes ist weiter gewachsen

Monika Rieth-Reichert, Henning Reimann, Mechtild Piechulla, Martin Liegmann und Ulrike Kohlmorgen (v. lks.).

Monika Rieth-Reichert, Henning Reimann, Mechtild Piechulla, Martin Liegmann und Ulrike Kohlmorgen (v. lks.).

Neustadt. Mit einer Würdigung der großen Spendenbereitschaft und des starken Engagements der Neustädter durch die 1. Vorsitzende Mechthild Piechulla startete am vergangenen Mittwochabend die Jahreshauptversammlung des Kinderschutzbundes Ostholstein. Gerade weil die Spenden insgesamt nur ein Prozent der Einnahmen ausmachen (143.880 Euro im Jahr 2016), seien sie so ungemein wichtig. Die Summe von über 14 Millionen Euro, die der Verein pro Jahr einnimmt und wieder ausgibt, verdeutlichen den Bedarf an Leistungen und an Menschen. Allein 79 Prozent des Haushaltes werden für Personalkosten benötigt, so Mechtild Piechulla.
 
Als einen „unverzichtbaren Eckpfeiler der Gesellschaft in Ostholstein“ bezeichnete Geschäftsführer Henning Reimann den Verein: „Der Kinderschutzbund war noch nie so in der Gesellschaft verankert wie heute. Viele Ehrenamtler schaffen ihre Aufgaben nicht mehr allein und wenden sich an den Kinderschutzbund. Allein 4.000 Kinder in Ostholstein leben an der Armutsgrenze; 1.100 Familien beziehen Hartz 4 und 1.400 Alleinerziehende sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen“, so Hennig Reimann.
 
2016 waren 373 hauptamtliche und 319 ehrenamtliche Mitarbeiter für den Kinderschutzbund Ostholstein tätig, die 67 Projekte an 24 Standorten betreuen. Geschäftsführer Martin Liegmann dankte den Ehren- und Hauptamtlern für ihr Engagement: „Wir wollen auch weiterhin in Ostholstein tätig werden, wenn man uns fragt und wo es kein anderer macht. Unsere Zukunft kann nur sein, ausreichend Hilfestellung zu geben. Wir sind da! Danke, dass wir uns auf Sie alle verlassen können!“
 
Für ihre Arbeit wurde Mechtild Piechulla als „herausragende Vorsitzende“ gewürdigt, die bei der Mitgliederversammlung deutlich machte, wie stark die Bedeutung des Kinderschutzbundes gestiegen sei: „Angedacht war 2016 die Festigung der bestehenden Einrichtungen, stattdessen sind die Aufgaben aber weiter gewachsen. Hauptsächlich war die Situation von Flüchtlingen bestimmend, für die wir Sprach- und Integrationskurse eingerichtet haben.“
 
Vieles sei ohne Spenden nicht möglich, betonte Mechtild Piechulla weiter. Gerade auch die Wunschbaumaktion in der Vorweihnachtszeit in Neustadt, Grömitz, Schönwalde und Haffkrug (der reporter berichtete) sei ein Zeichen für wachsende Kinderarmut. Die Aktion „100 Familien in Not“ werde wegen des Bedarfs auch weiter fortgesetzt.
 
Diplom-Pädagogin Katja Kirschall vom Familienzentrum, das sich um Schwangere, Alleinerziehende und junge Familien mit Kindern bis 7 Jahren kümmert, sprach von einer deutlich höheren Frequentierung der Sprechstunden. Ziel sei es hier, Familienpaten und Schulen zu unterstützen und dezentral in den Dörfern von Grömitz bis Niendorf zu arbeiten.
 
Im Mittelpunkt der Planungen für 2017/18 steht in Neustadt die Suche nach einem weiteren Gebäude, um die zusätzlichen Ausgaben bewältigen zu können.
 
Wahlen: Einstimmig wiedergewählt wurden die 1. Vorsitzende Mechtild Piechulla, 2. Vorsitzende Ulrike Kohlmorgen und Beisitzerin Marianne Danzeglocke. Neuer Kassenprüfer ist Klaus Steffen. (ab)


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