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Neustadt in Holstein. 120 Kilogramm Fisch und 400 Fischbrötchen gingen allein am Samstag über den Tresen, als die Amtsschwestern und -brüder ihr traditionsreiches Fischeramtsfest begingen. Viele Urlauber, Gäste und Einheimische waren am Wochenende zum Netztrockenplatz der Fischer gekommen, um den köstlichen goldgelb gebratenen Hering zu kosten und eine stimmungsvolle Zeit mit schönen Begegnungen zu verbringen.
Bereits die Eröffnungsfeier am Freitag sei ein voller Erfolg gewesen, wie 1. Ältermann Michael Eim berichtete. Mit über 70 Gästen aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft hatte die älteste Fischerinnung Deutschlands einen gelungenen Startschuss für ihr Fest. „Es geht um das Miteinander“, bekräftigte Eim, denn ohne die ehrenamtliche Unterstützung sei diese Feier nicht möglich. Dass das Fest für die Amtsbrüder und -schwestern richtig viel Arbeit bedeutet, war ihnen auch auf der Zielgeraden am Sonntag nicht anzumerken. Gut gelaunt und mit großer Freude kümmerten sie sich um ihre Gäste, versorgten sie mit Brathering und köstlichen Fischbrötchen. Die Musik im Festzelt tat ihr übriges, sodass man von einem rundum gelungenen Wochenende sprechen kann.
Auch zeigten sich die beteiligten Helferinnen und Helfer begeistert über die vielen Besucherinnen und Besucher und die hohe Nachfrage an Fisch. Michael Eim schob diese unter anderem auf den fairen Preis von 5 Euro pro Portion Brathering mit Kartoffelsalat und zum anderen auf das maritime Flair der Veranstaltung, das einfach den perfekten Rahmen geboten habe.
Und weil bei dem Verein ja bekanntlich nach dem Fest vor dem Fest ist (von Beginn an wurde beim Fischeramt Wert auf gemeinsames Feiern gelegt), richtete sich das Augenmerk bei vielen Gästen auf die 550 Jahr-Feier, die im nächsten Jahr stattfinden soll. „Viele wollen ihren Urlaub nach unserem Fest ausrichten, damit sie dabei sein können“, freute sich der Vorsitzende, der das Gespräch mit dem reporter nutzte, um von der aktuellen Situation zu erzählen. Wachsende Kormoran-Bestände und steigende Wassertemperaturen, aber auch große Fangflotten vor der Lübecker Bucht setzen den Beständen zu.
So sei es besonders wichtig, den Fischfang nachhaltig zu gestalten. Durch Laichfischerei wird zum Beispiel gewährleistet, dass bestimmte Fischarten sich erfolgreich vermehren. Auch die selektive Fischerei in der Ostsee werde praktiziert. „Wir verwenden Netze mit einer bestimmten Maschengröße und bekommen nur die Fische ins Netz, die wir auch haben wollen. Wir wollen auf die Zukunft hinarbeiten, damit die nachfolgende Generation auch noch in der Ostsee fischen kann“, so Eims. Für die nachfolgende Generation hat der Verein übrigens schon die ersten fünf Anwärter, die sich derzeit ausbilden lassen. (ko)