Marlies Henke

Geselliger Verein Bujendorf feiert 125. Jubiläum mit Schützenfest

Ein Foto aus dem Jahre 1963: In der Mitte mit der Königskette der Ehrenvorsitzende Franz Nagel, rechts davon der Vorsitzende Kurt Diekmann.

Ein Foto aus dem Jahre 1963: In der Mitte mit der Königskette der Ehrenvorsitzende Franz Nagel, rechts davon der Vorsitzende Kurt Diekmann.

Bild: Geselliger Verein Bujendorf

Bujendorf. Zwei Tage lang Frohsinn und Geselligkeit: Der Gesellige Verein von 1898 Bujendorf feiert in seinem 125. Jubiläumsjahr am Samstag und Sonntag, dem 26. und 27. August sein Schützenfest.

Die Feierlichkeiten beginnen am Samstag, dem 26. August um 14 Uhr mit dem Schießen auf den Spaßvogel. Parallel dazu startet das Kinderfest, zu dem sich 92 Kinder angemeldet haben. Dank gesammelter Geldspenden konnte für jedes Kind ein Geschenk bereitgestellt werden. Gegen 19 Uhr wird im Schützenhaus die „junge Majestät“ gekrönt und ausgelassen gefeiert.

Am Sonntag, dem 27. August lädt der aktuelle König Michael I. seine Schützenschwestern, Schützenbrüder und Ehrengäste zum Königsfrühstück in die Schützenhalle ein. Um 13.30 Uhr beginnt der Festumzug durch Bujendorf, begleitet von 11 befreundeten Schützenvereinen und Gilden, Feuerwehren der Gemeinde Süsel, dem Spielmannszug der Gemeinde Süsel und den „Original Ostholsteinern“. Um 14.30 Uhr eröffnet der amtierende König das Schießen auf den großen Vogel. Die fünf Königsanwärter – Albrecht Dudy, Klaus Knöpke, Dierk Sach, Klaus Berger sowie Hubertus Boßmann – schießen am Ende intern den neuen König aus. Der Königsschuss wird zwischen 19 und 20 Uhr erwartet. Im Anschluss findet die Krönungszeremonie des neuen Schützenkönigs im Schützenhaus statt. Beide Abende werden musikalisch von YD-Entertainment begleitet. (red)

 

Gemeinschaft und Tradition seit 125 Jahren

Vor 125 Jahren wurde der Gesellige Verein Bujendorf ins Leben gerufen, als „Verein zur Pflege und Förderung heimatlichen Brauchtums“, wie es im Gründungsprotokoll heißt. 46 Mitglieder waren zur Gründungsversammlung gekommen. Die erste Veranstaltung, ein Theaterstück mit anschließendem Ball, fand bereits zu Ostern 1898 statt. Dienstboten hatten übrigens keinen Zutritt.

Bald etablierte sich eine vereinseigene Theatergruppe, die regelmäßig zu Ostern und Weihnachten auftrat. Auch das erste Vogelschießen fand im Gründungsjahr statt. Musik und Gesang gehörten ebenfalls zum frühen Vereinsleben, wobei der Gesangslehrer einmal pro Woche zu Fuß von Neustadt nach Bujendorf kam, um Unterricht zu erteilen.

Während des Ersten Weltkriegs gab es keine Veranstaltungen. In den 1920er und 1930er Jahren wurde das Vereinsleben wiederbelebt, doch die Zeit vor und während des Zweiten Weltkriegs brachte wieder besondere Herausforderungen: Dem Geselligen Verein wurde 1936 nahegelegt, sich aufzulösen. Im September 1936 beschloss man allerdings, sich nicht aufzulösen, sondern die Aktivitäten ruhen zu lassen.

Erst 1948 füllte sich der Verein wieder mit Leben. Das Vogelschießen führte man anfangs mit einer selbstgebauten Armbrust durch, da alle Waffen nach dem Krieg abgegeben werden mussten. Bis 1954 kam die Armbrust zum Einsatz. Danach, bis 1962, wurde mit Kleinkalibern auf den Vogel geschossen und ab 1963 wieder mit Vorderladern.

Ab 1958 stieg der Bekanntheitsgrad des Geselligen Vereins, und es folgten Vergleichsschießen und Wettkämpfe. Die 1970er Jahre brachten eine Jugendabteilung sowie eine Partnerschaft mit einem dänischen Schützenklub. Das Schützenfest entwickelte sich weiter und wurde um ein Kinderfest erweitert.

Ein weiterer Meilenstein in der jüngeren Vereinsgeschichte war im Jahr 1994 der Bau der ersten Schützenhalle, die in der Nacht zum 4. Mai 2018 durch ein Großfeuer vollständig zerstört wurde. Eine neue Halle mit vollautomatischer Schießanlage und Lichtpunktschießen für Kinder konnte im September 2020 in Betrieb genommen werden.

Heute setzt sich der Gesellige Verein Bujendorf weiter für seine Ziele ein, indem er die Gemeinschaft, Traditionen und das Miteinander pflegt. Auch das Herstellen des hölzernen Vogels hat eine lange Geschichte. Dabei hat sich die Bauweise der Vögel in Bujendorf seit 1898 nicht verändert. Seit jeher werden sie von ortsansässigen Handwerkern und Vereinsmitgliedern angefertigt. (he/red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen