Kristina Kolbe

Kein Platz für Rassismus! Küstengymnasium erhält Titel „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“

Neustadt. „Diese Schule ist ein Ort des Lernens, des Wachsens und der Chancengleichheit. Sie haben Courage und Haltung gezeigt“, lobte Schulleiter Karsten Kilian seine Schülerschaft, die er zur Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage“ in der Sporthalle begrüßte.
 
Damit setzt die Schule ein klares Zeichen gegen Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt und für ein friedliches und faires Miteinander. Um die Auszeichnung zu bekommen, müssen allerdings bestimmte Kriterien erfüllt werden. Zunächst einmal sollten mindestens 70 Prozent aller Schüler und Lehrer unterschreiben, sich für Projekte und Aktivitäten stark zu machen, um Diskriminierung und Rassismus zu überwinden. Außerdem verpflichten sich die Unterzeichner, sich dagegen zu wenden, wenn an der Schule Gewalt, diskriminierende Äußerungen oder Handlungen ausgeübt werden. Zusätzlich soll einmal im Jahr ein Projekt zum Thema durchgeführt werden. Am Küstengymnasium unterschrieben sogar 83 Prozent die Erklärung.
 
Ein weiterer Punkt war, einen prominenten Paten zu gewinnen. Auch das hat die Schule geschafft und mit Bodo Wartke (Klavierkabarett in Reimkultur) haben die Schüler einen Unterstützer gefunden, der sich auch in seinen Liedern gegen Rassismus, Homophobie, Diskriminierung und Intoleranz positioniert. „Danke, dass Sie dieser Veranstaltung diesen ganz besonderen Klang verleihen“, wandte sich Kilian an den Musiker.
 
Schulsprecher Matthis Bahr hat sich gemeinsam mit zehn Schülervertretern dafür stark gemacht, diesen Titel zu bekommen. „Wir stehen für Werte wie Gleichberechtigung, Toleranz, Akzeptanz und Meinungsfreiheit“, so der Schulsprecher, der seinen Dank an alle Schüler richtete: „Diese Auszeichnung ehrt jeden Einzelnen für das eigene Bewusstsein gegen Diskriminierung und Rassismus“.
 
Die Mitglieder der Schülervertretung hatten seit etwa einem Jahr mit unterschiedlichen Projekten und Aktionen für ein respektvolles Miteinander an der Schule ein Zeichen gesetzt.
 
Auch Bürgermeister Mirko Spieckermann lobte das Küstengymnasium und betonte, wie wegweisend diese Auszeichnung auch für die Stadt Neustadt sei: „Besonders wichtig ist, dass wir heute ein Zeichen setzen gegen Diskriminierung und für Toleranz“.
 
„Es gibt keinen Ort ohne Rassismus!“, mahnte Landeskoordinatorin Medi Kuhlemann von der Aktion Kinder- und Jugendschutz, die den Titel verleiht. Das Schild am Schuleingang sei jedoch keine Auszeichnung im klassischen Sinne, die man einmal gewinnt und dann hat. Man müsse es vielmehr als Gedankenstütze sehen, dieses Ziel permanent im Auge zu behalten. „Eine Unterschrift allein reicht nicht, wir müssen den Gedanken zum Leben erwecken“, so Kuhlemann.
 
In Ostholstein ist das Küstengymnasium bereits die achte Schule, die den Titel verliehen bekommen hat. In Schleswig-Holstein sind es bereits 88 und in ganz Deutschland 3.317 Schulen. „Eine Schule lebt in einem Netzwerk“ betonte sie und regte zum Austausch an. Abschließend gab es noch eine Sammelbox für alle zukünftigen Ideen für weitere Aktionen, damit das Küstengymnasium seinem neu erlangten Titel auch in Zukunft gerecht werden kann.(ko)


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