Leserbrief
Bei den „Eutiner Festspielen“ bahnt sich im Schlosspark Großartiges an: Die Neubauten der kühnen Zuschauertribüne, des Orchestergrabens und der Bühne nähern sich der Vollendung. Dann können die Menschen von nah und fern wieder am Ufer des Großen Eutiner Sees außer dem Musical „Jesus Christ Superstar“ und interessanten Konzerten die beliebte Oper „Der Freischütz“ des einstigen Eutiners Carl Maria von Weber genießen.
Diese Festspiele in herrlicher Natur gibt es seit 1951. Der erste Dirigent für sehr viele Jahre war Erwin Jamrosy. Dieser begnadete Musiker leitete damals auch den Eutiner Männerchor und die „Gleschendorfer Liedertafel von 1856“. Für den Jägerchor im Freischütz rekrutierte er Sänger aus diesen Männerchören. Welchen Spaß sie daran gehabt haben müssen, konnte ich in der Kindheit meinem Vater anmerken, wenn er spät abends von den Vorstellungen nach Hause kam. Erwin Jamrosy wohnte früher mit seiner Familie idyllisch in einem Klingberger Waldgebiet. Sein Nachfolger als Gleschendorfer Chorleiter wurde nach mehreren Jahren ein ebenfalls sehr musikalischer Nachbar von ihm. Bei diesem lernte ich als junger Mann neben etlichen klassischen Chorsätzen auch den „Jägerchor“. Selbst heute kommt mir sofort die Erinnerung: „Was gleicht wohl auf Erden …?“
Rainer Bösel