Neu: Fünf Audio-Stationen rund um das Kloster Cismar
Cismar. Um unsere Umwelt vollständig wahrnehmen zu können, sind unsere Sinne gefragt. Darauf setzt künftig auch das Kloster Cismar. Dort gibt es seit kurzem fünf Audiostationen in Form der charakteristischen und stufigen Giebelseite des Kulturdenkmals, an denen die Gäste einen Moment verweilen und den professionell eingesprochenen Geschichten rund um das Kloster lauschen können. An diesen Stationen erfahren Besucherinnen und Besucher das Wichtigste zur Entstehung und späteren Auflösung der ehemaligen Benediktiner-Abtei, dem damaligen Klosterleben und den kunsthistorischen Besonderheiten dieses Ortes, wie etwa dem gotischen Flügelaltar. Der Hörspaß ist ganz einfach per Knopfdruck in Deutsch, Plattdeutsch, Dänisch, Englisch sowie in kinderleichter Sprache abrufbar und dauert jeweils zwei Minuten. Sprache und Töne werden ressourcenschonend mittels einer Kurbel geladen.
Dass die Audiostationen nun an Ort und Stelle stehen, ist vielen Beteiligten zu verdanken. Finanzielle Unterstützung gab es zum Beispiel von der Landesarbeitsgemeinschaft Aktiv Region Wagrien-Fehmarn e.V., die 50.000 Euro, also circa die Hälfte der Gesamtkosten bereitstellte. Das Projekt wurde außerdem in Kooperation mit der Stiftung Landesmuseen Schleswig-Holstein ermöglicht und durch die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Grömitz, insbesondere des Ortes Cismar sowie den Tourismus-Service Grömitz gefördert.
Der in Cismar lebende Vollrath Wiese, vielen bekannt aus dem Haus der Natur, hat die Audios zusätzlich ins Plattdeutsche übersetzt und selbst eingesprochen. Für die Besucherinnen und Besucher bietet dies eine tolle Möglichkeit, die niederdeutsche Sprache kennenzulernen. Auch die Einheimischen dürften sich sehr über die Berücksichtigung freuen, teilweise sind sie schließlich mit Plattdeutsch als Muttersprache aufgewachsen. Vollrath Wiese hat die Übersetzung und das Einsprechen übrigens völlig kostenfrei übernommen. „Wir haben den kurzen Weg gefunden Platt aufs Tonband zu kriegen“, berichtet er. „Wenn wir Einheimischen das nicht hinkriegen würden, wer denn dann? In diesem Ort ist das so“, sagt er und meint damit die aktive Dorfgemeinschaft, die sich bei jeder Gelegenheit einbringt und gegenseitig unterstützt.
Manfred Wohnrade, Betriebsleiter des Tourismus-Service Grömitz, freute sich ebenfalls, denn auch aus touristischer Sicht, sei es wichtig, das Kloster erlebbar zu machen: „Mit den Audio-Stelen ist es uns gelungen, historische Geschichten für die kleinen und großen Gäste spannend aufzubereiten, sie interaktiv mit dem Kloster zu verbinden und den touristischen Aufenthalt lebendig zu gestalten.“ Die Kästen sind zwar erst seit kurzem in Betrieb, erfreuen sich aber bereits jetzt großer Beliebtheit. (ko/red)