Schuhmacher-Handwerk im Dorf- und Schulmuseum
Die ältere Generation kennt sie noch, die kleinen Schusterwerkstätten, in denen es nach Leder, Leim und Fetten roch, und der Meister mit seiner Schürze und mit einem Schuh zwischen den Knien auf dem Schemel saß. Die Schusterkugel für eine punktgenaue Beleuchtung des Arbeitsbereiches gehörte dazu. Seither hat sich viel geändert. Die wenigsten Schuhe werden noch so lange getragen, wie in vergangenen Tagen. Angesichts modischer Trends und niedriger Preise endet für viele Schuhe ihr Leben mit der neuen Mode oder dem abgelaufenen Absatz. Dabei lassen sich auch heute noch die meisten Schuhe durch einen guten Schuhmacher reparieren, oder auch optisch der neuen Saison anpassen. Bei ihrer Vorstellung des Schuhmacherhandwerks wird Marion Otto auf die Veränderungen eingehen, die sie seit über 35 Jahren im eigenen Betrieb in Eutin selbst erlebt. Sie ist fest davon überzeugt, dass die Schuhreparatur einen großen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann, sieht in den geringen Herstellungskosten des fernab produzierten „Saisonartikels“ Schuh aber auch Probleme.
„Es ist schön mit Marion Otto nicht nur einen Blick auf das Schuhmacherhandwerk zu werfen, sondern auch den generellen Aspekt der Nachhaltigkeit im Handwerk aufgreifen zu können“, freut sich Marc Dobkowitz, Vorsitzender der Fördervereins Dorfmuseum Schönwalde auf die Saisoneröffnung am 8. Mai. Regulär öffnet das Museum am 17. Mai erstmals seine Türen und ist am Pfingstsonntag (19.Mai) ab elf Uhr unter der Überschrift „Digital trifft analog“ Gastgeber für die landesweite Auftaktveranstaltung des 47. Internationalen Museumstages. (red)