Warum war denn am Wochenende dieser riesige Kran in Neustadt ... und was hatte er da im Gepäck?
Neustadt in Holstein. Wir beim reporter versuchen auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Und da unsere Leserinnen und Leser das auch wissen, gibt es unsere Rubrik „Kurz nachgefragt“, in der wir versuchen genau dies tun.
Die Frage, die wie heute beantworten möchten lautet „Warum war denn am Wochenende dieser riesige Kran in Neustadt ... und was hatte er da im Gepäck?“ Die Neustädterinnen und Neustädter staunten am vergangenen Samstagnachmittag nicht schlecht, als ein riesiger Kran in den Stadthafen einlief und an der Hafenwestseite festmachte. Ortskundige sahen natürlich auf den ersten Blick, dass der Kran etwas abgeschleppt hatte. Doch um was hat es sich dabei handelte und warum der Kran ausgerechnet in Neustadt festgemacht hat? Wir haben einmal bei den Stadtwerken Neustadt in Holstein nachgefragt und dort konnte man uns natürlich Auskunft geben:
Bergung des havarierten Pontons aus Timmendorfer Strand
Bei dem großen und schweren Gepäck des Krans handelte es sich um die bei einem Sturm am 21. Mai havarierte Arbeitsplattform (32 mal 13,50 Meter), die an der neuen Seebrücke in Timmendorfer Strand im Einsatz gewesen ist (der reporter berichtete). Der Ponton hatte sich bei stürmischer See aus seiner Verankerung gerissen, trieb gegen die im Bau befindliche Seebrücke und verkeilte sich dort. Durch entstandene Risse gelangte Wasser in den Ponton, so dass die Arbeitsplattform in Schieflage geriet. Mehrere anschließende Bergungsversuche waren wegen ungünstiger Witterungsbedingungen zunächst gescheitert.
Am vergangenen Samstag konnte die Plattform nun endlich bei ruhigem Seegang und Sonnenschein geborgen werden. Die tonnenschwere Bergung übernahm Deutschlands größter Schwimmkran „Enak“, der sich aus Bremerhaven auf den Weg bis zur Lübecker Bucht gemacht hatte. Die rund 190 Tonnen schwere Arbeitsplattform wurde nach der Bergung in den Hafen nach Neustadt geschleppt.
Doch wie geht es jetzt mit dem Ponton weiter und was kostet das die Stadt Neustadt? SWNH-Abteilungsleiter für Abwasser und Hafen, Heiko Gerstmann, gab die Antworten.
der reporter: Der Ponton ist allein wohl nicht schwimmfähig, weil er durch die Kollision mit der Seebrücke stark beschädigt ist und muss auf den Quai. Hält die Kaimauer das aus?
Heiko Gerstmann: Ja, die Kaimauer und die Hafenflächen sind für einen Schwerlastverkehr ausgelegt. Die Last wird auf eine sehr große Fläche seitlich der Kaimauer verteilt.
der reporter: Was passiert dann damit?
Heiko Gerstmann: Der Ponton PN 901 wird vor Ort zerlegt und abgefahren.
der reporter: Wie lange dauert das?
Heiko Gerstmann: Das Zerlegen und Entsorgen soll in zwei Wochen erledigt sein.
der reporter: Wer bezahlt das?
Heiko Gerstmann: Die Entgelte nach der gültigen Hafenentgeltordnung stellen wir der Gemeinde Timmendorfer Strand in Rechnung. Alle Kosten sind Kosten des Projektes Neubau der Seebrücke Timmendorfer Strand, sind somit keine Kosten der Stadt Neustadt in Holstein. (mg/gm)