

Pelzerhaken. Offene Ohren und lebhafte Gespräche – so präsentierte sich die jüngste Sitzung des Ortsbeirats im Haus des Gastes. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, um sich über aktuelle Entwicklungen und Anliegen in Pelzerhaken auszutauschen und zu informieren.
Ortsbeiratsvorsitzender Bernd Höppner begrüßte die Anwesenden, darunter auch Bürgervorsteher Heinrich Holtfester, Bürgermeister Mirko Spieckermann, Stephan Reil vom Tourismus-Service sowie weitere Vertreter aus Verwaltung und Politik. In seinen Mitteilungen hob er anschließend die vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit innerhalb des Beirats hervor.
Verkehrsberuhigung kommt
Gute Nachrichten für Anwohner des Mastkobener Wegs: Die lang ersehnte Verkehrsberuhigung kann kommen. Weder die Verkehrsbehörde noch die Polizei hatten im vergangenen Jahr bei einer Betrachtung des Bereichs Einwände gehabt, sodass der Umsetzung nichts mehr im Weg steht.
Damit geht eine jahrelange Diskussion zu Ende. Denn ursprünglich installierte Umfahrungen zur Temporeduzierung wegen des LKW-Verkehrs waren während verschiedener Bauprojekt im Ort entfernt worden – und dann nicht wieder aufgestellt. Die Folge: Immer wieder beschwerten sich Anwohner über zu schnelle Fahrzeuge. Doch nun gibt es grünes Licht. Die Maßnahme wird demnächst umgesetzt.
Zukunft des Uferwanderwegs: Stadt sucht Lösungen
Bei der Sturmflut im Oktober 2023 gab es an der Steilküste westlich von Pelzerhaken starke Abbrüche. Der Uferwanderweg oberhalb des Steilufers zwischen Pelzerhaken und Neustadt wurde deshalb gesperrt. „Der Weg ist stark unterhöhlt, und es ist wirklich gefährlich und lebensmüde, dort entlang zu gehen“, warnte Spieckermann eindringlich.
Eine Wiederherstellung ist geplant, aber nicht einfach. Denn die Verlegung des Wanderwegs weiter ins Landesinnere ist nur machbar, wenn die Campingplätze und landwirtschaftlichen Betriebe Flächen abgeben. Vor allem die Campingplatzbetreiber spielen hier eine Schlüsselrolle, da sie Stellplätze in der ersten Reihe verlieren würden, berichtete Spieckermann. Eine Pflicht zur Wiederherstellung des Weges habe die Stadt nicht, erklärte Spieckermann auf die Frage eines Gastes. „Aber wir möchten auf jeden Fall gemeinsam eine Lösung finden. Denn der Wanderweg hat einen hohen Stellenwert in der Stadt“.
Zudem sei das Steilufer durch die weitere Erosion gefährdet. Darum stehe auch ein Buhnentestfeld am Strand vor der Steilküste zur Diskussion, um diese langfristig zu schützen.
Am heutigen Mittwochabend, 12. März, wird das Thema Buhnentestfeld übrigens in der Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Bauausschusses beraten. Los geht es um 19.30 Uhr in der Tourist-Info Pelzerhaken, Dünenweg 7.
Holperpiste für Radfahrer: Ortsbeirat fordert Verbesserungen
Mehr Sicherheit und Komfort für Radfahrer – das wünscht sich der Ortsbeirat Pelzerhaken für den Hohen-Ellhorn-Weg. Die Verbindung zwischen Mastkobener Weg und Rettiner Weg sei in einem schlechten Zustand, so die Kritik. Der Weg sei „eher eine Treckerstraße als ein Radweg“, heißt es in einem Antrag an die Verwaltung.
Der schmale Weg mit tiefen Auswaschungen und einem Grünstreifen in der Mitte mache das Radfahren nicht nur unbequem, sondern auch gefährlich – besonders bei Dunkelheit. Viele Radfahrer würden deshalb auf die Straße ausweichen, was immer wieder zu brenzligen Überholmanövern führt.
Um die Lage zu entschärfen, hatte der Ortsbeirat vorgeschlagen, den Weg entweder zu asphaltieren oder zumindest mit Schotter zu befestigen. Auch eine Beleuchtung soll für mehr Sicherheit sorgen.
„Die aktuelle Situation ist nicht optimal, vor allem weil gerade an der Oberflächenentwässerung gearbeitet wird“, lenkte der Bürgermeister ein.
Doch eine Sanierung sei nicht so einfach: Der Weg werde landwirtschaftlich genutzt und eine wassergebundene Bauweise sei deshalb wenig sinnvoll.
Eine Asphaltierung würde zwischen 450.000 und 600.000 Euro kosten, eine günstigere Variante mit Betonspuren immerhin noch rund 350.000 Euro. Zudem sei die Tiefbauabteilung stark ausgelastet.
Diskussion zur Parksituation und personelle Veränderung
Des Weiteren regte der Ortsbeirat eine offene Diskussion über das „Parken in Pelzerhaken im Sommer“ an. Götz Lehsten wies darauf hin, dass es bisher kein einheitliches Parkplatzkonzept gebe, und bat die Anwesenden um ihre Einschätzung. Aus dem Publikum wurde unter anderem bemängelt, dass viele Fahrzeuge außerhalb der Parkbuchten abgestellt würden. Spieckermann erklärte, dass dies in Tempo-30-Zonen grundsätzlich erlaubt sei, sofern die Parkbuchten nicht blockiert werden. Dennoch wurde darauf hingewiesen, dass dadurch Ausweichmanöver von Radfahrern erforderlich seien, die zu unübersichtlichen Situationen führen könnten.
Zudem gab es eine personelle Veränderung im Ortsbeirat: Mit großer Mehrheit wurde Benno Häring als neues Mitglied gewählt. Sein Vorgänger Michael Opitz war aus persönlichen Gründen zurückgetreten. (he)