Kristina Kolbe

Welche Trennung tut nicht weh? - Richtig, die Mülltrennung!

Ostholstein. Verpackungen in die gelbe Tonne, Papier in die Blaue, Essensreste in die Braune und alles andere in die schwarze Tonne, so schwer ist Mülltrennung eigentlich nicht, aber der Teufel liegt bekanntlich im Detail. Eine neue Analyse zeigt allerdings, dass das Wissen um die korrekte Mülltrennung gar nicht das Hauptproblem ist. Vielmehr müssen die Verbraucher wieder daran arbeiten, überhaupt zu sortieren.

In Deutschland sind Restmülltonnen laut einer bundesweiten Hausmüllanalyse des Umweltbundesamtes nämlich zu 39 Prozent mit Bioabfall gefüllt. In Ostholstein zeigt sich ein ähnliches Bild.

Das bedeutet, dass 39 Prozent der Restmüllabfälle, das sind jährlich circa 5,2 Millionen Tonnen, eigentlich noch verwertbar wären. Was allerdings im Restmüll landet, kann nicht recycelt werden. Nur der Bioabfall, der auch wirklich in der Biotonne landet, wird zu Kompost und Energie. Es gehen also wertvolle Ressourcen verloren. Nun könnten die Entsorgungsfirmen den Zeigefinger erheben, wollen sie aber nicht. Vielmehr möchte der Zweckverband Ostholstein (ZVO) mit einer Kommunikationsoffensive für mehr Bioabfall in der Biotonne sorgen.

Der Inhalt der Biotonnen im Kreis Ostholstein wird in der Biovergärungsanlage, überwiegend in Lübeck, zu Biogas und Kompost weiterverarbeitet. Der Kompost hilft als hochwertiger Dünger in der Landwirtschaft, im Landschaftsbau und in privaten Gärten neuen Pflanzen beim Wachsen. Das Biogas wird in Strom und Wärme umgewandelt. Damit ist Bioabfall auch ein Lieferant für umweltfreundliche Energie. Das funktioniert jedoch nur, wenn der Bioabfall eben auch in der Biotonne landet.

Der ZVO nimmt seinen Auftrag als kommunaler Entsorger sehr ernst und möchte die Bioabfälle aus der Restmülltonne in die Biotonne lenken: „Wer seine Lebensmittelreste in der Biotonne entsorgt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt Ralph Rillox, Abteilungsleiter Kommunaler Abfall und Stoffstrom beim ZVO.

Unter dem Motto „Bio zu Bio“ bündeln mehr als 90 Abfallwirtschaftsbetriebe, darunter auch der ZVO, mit Unterstützung von wirfuerbio e.V. ihre Kräfte und starten ab September 2024 eine Kommunikationsoffensive für mehr Bioabfall in der Biotonne. Die Nutzung der Biotonne hat noch einen weiteren Vorteil, denn wer konsequent trennt, kann das Volumen des Restabfallbehälters in der Regel senken und damit auch noch Geld sparen. (ko/red)


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