Reporter Eutin

Der Abbau von Barrieren beginnt im Kopf

Ein Blick in die Runde der Teilnehmer am Erfahrungsaustausch.

Ein Blick in die Runde der Teilnehmer am Erfahrungsaustausch.

Bild: hfr

Oldenburg. (sb) „Jeder bringt sein Päckchen mit“, „Wir alle müssen uns öffnen“, „Der Abbau von Barrieren beginnt im Kopf“, „Wir müssen mutiger sein“. Den Erzählungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. Ostholsteiner Inklusions-Salon zum Thema „Wie ich Sport für alle dachte – und auch machte“, entsprangen viele Botschaften, die laut Organisator und Moderator Sebastian Bertram nicht unbedingt neu sind, „aber immer wieder erneuert werden müssen auf dem Weg zu einer gelingenden Inklusion“. Hierin waren sich alle Erzählerinnen und Erzähler einig, die sich am Montag-abend im „Blauen Salon“ der Werkstatt für angepasste Arbeit in Oldenburg zum Erfahrungsaustausch versammelt haben. In der 15-köpfigen Runde saßen Menschen, die im Kreis bereits erfolgreich inklusive Sportangebote realisiert oder unterstützt haben, darunter Birgit Kamrath-Beyer, Vorsitzende des Kreisportverbands, Frank Lunau, Walking-Fußball-Pionier von der BSG Eutin, Thelse Schilling, Orga-Chefin des Eutiner Rosenstadt-Triathlons, Oliver Scheplitz, Floorball-Verantwortlicher beim TSV Neustadt, Gabriele Freitag-Ehler als Vorsitzende des Kreisjugendrings Ostholstein und Martina Scheel, Vorsitzende des Kreisbeirats für Menschen mit Behinderungen. Sie erzählten, wie sie erstmals in ihrem Leben mit dem inklusiven Sportgedanken in Berührung kamen, wie sie ins Machen gingen und was sie sich für die Zukunft in diesem Bereich wünschen. Jasmin Stopauchen aus Oldenburg, die als Unified-Partnerin im Floorball-Team in Merkendorf spielt und sich in der Kinderleichtathletik des TSV Neustadt ehrenamtlich für einen Jungen mit Trisomie 21 engagiert, wünscht sich mehr Transparenz und Informationsfluss in der Vermittlung von inklusiven Themen. Sie bedauert, dass in Schule und Ausbildungen oft falsche Normenbilder verfestigt würden. Olaf Laur, Teikojutsu-Großmeister vom TSV Dahme, sagt, dass es im Kampfsport letztlich nicht auf die Performance nach bestimmten Regeln ankomme, sondern „dass jeder Mensch lernen kann, wie er sich mit seinen individuellen Möglichkeiten am besten verteidigt“. Aus den Erzählungen der Teilnehmenden ging hervor, dass „Sport für alle“ idealerweise bedeutet, dass „alle zusammen“ Sport machen können – und nicht, dass Menschen mit Behinderungen nur für sich oder untereinander bleiben. So war es allen auch besonders wichtig, dass Betroffene in der Runde saßen: als aufmerksam Zuhörende, genauso aber auch als Erzählende, darunter teils oben Erwähnte. So fließend wie die vermeintlichen Grenzen eben sind. Der Inklusions-Salon ist eine junge Veranstaltungsreihe der „Plattform Inklusive Jugendarbeit in Ostholstein“ (www.inklusivejugendarbeit-oh.de), einem Projekt des Kinder- und Jugendnetzwerks Neustadt in Holstein e. V., das vom Kreis Ostholstein gefördert wird.

Weitere Nachrichten aus Oldenburg

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen