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Kastanienhof erprobt inklusiven Wassersport

Bild: E. Baldamus

Großenbrode/Oldenburg. (eb) Nach den Sommerferien geht es los, die Schülerinnen und Schüler vom Förderzentrum Kastanienhof im Kremsdorfer Weg in Oldenburg lernen im Rahmen des Unterrichts unterschiedlichste Wassersportarten kennen. Denn obwohl das Förderzentrum nur knapp 10 Kilometer von der Ostsee entfernt ist, haben viele Schülerinnen und Schüler erst wenig oder noch gar keinen Kontakt mit Wassersport gehabt, weil den Eltern hierzu oftmals finanzielle Mittel fehlen oder häufig einfach der Mut nicht vorhanden ist, ihre beeinträchtigten Kinder an diesen wunderschönen Sportbereich heranzuführen. Dass diese Haltung durchaus überholt ist, beweist der gemeinnützige Verein Sail United e.V. seit 6 Jahren in Lübeck und mit vielen Angeboten in Zusammenarbeit mit der inklusiven Wassersportschule am Kai 21 in Großenbrode. Angebote wie Kite-Surfen für Rollstuhlfahrer und Beinamputierte, Segeln für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen auf Katamaranen auf See und am Strand, paddeln in Kajaks, Wasserski oder Stand Up paddeln sind zum „Hineinschnuppern“ und für unterschiedlichste Kurse vorhanden und eröffnen sogar erblindeten Personen völlig neue Hobbys und Erlebniswelten. Die Projektidee des Kastanienhofes ist nun, dass dieses Angebot auch den eigenen Schülerinnen und Schülern bekannt wird. Geplant ist hierzu, an zwei Vormittagen der Woche jeweils einer Klasse mit ihren Lehrkräften die Möglichkeit zu geben, die Wassersportschule mit ihren inklusiven Angeboten kennen zu lernen und das Element Wasser gemeinschaftlich zu erleben. Im 1. Teil des Projektes lernen die Schülerinnen und Schüler hierzu geeignete Wassersportgeräte wie Stand Up Boards, Surfbretter, Kajaks und Segelkatamarane kennen. Qualifiziertes Personal übernimmt dabei die Einweisung, kleidet ein und baut eventuell bestehende Ängste unter anderem auch durch niederschwellige Angebote ab. Im 2. Part des Projektes geht es dann sozusagen ans Eingemachte: je nach Neigung können Erfahrungen und Kenntnisse in den verschiedenen Wassersportdisziplinen vertieft und besonders im Segeln angewendet werden. Ins Leben gerufen werden konnte dies einmalige Projekt durch die finanzielle Unterstützung von der TURNING POINT Stiftung gGmbH (TPS), gegründet am 2. Dezember 2021 von Heinz-Peter Schmidt. Deren Ziel ist es, Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen sowie gesellschaftlich oder sozial Benachteiligten – insbesondere Jugendlichen – den Segelsport als dauerhafte Plattform für das Erreichen lebensverändernder und lebensverbessernder eigener Wendepunkte näher zu bringen und zu ermöglichen. Hierdurch soll das Selbstwertgefühl der Betroffenen gestärkt sowie ein Weg zu aktiver und selbstbestimmter Integration in unsere Gesellschaft ermöglicht werden.


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