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Pflege der Kriegsgräber in Hansühn

Hansühn. (js/mc) Ehrendienst für die im Krieg gefallenen Soldaten: Am Samstag, dem 27. April, trafen sich mehrere Kameraden der Reservistenarbeitsgemeinschaft Kriegsgräber (RAG) in Hansühn zum ersten Pflegeeinsatz. Ziel war es, die mittlerweile verblichenen Kriegsdenkmäler zu reinigen und die Schrift mit neuer Farbe zu versehen. Manuel Mühlhan, einer der Reservisten, hatte die Steine vorab mit einem Hochdruckreiniger von Moos und Verwitterungsspuren befreit. So konnte am Samstag in der Frühe gleich mit dem Restaurieren begonnen werden. Verpflegt wurde die Gruppe mit einer warmen Suppe und Kuchen, die gespendet wurden. Die Kirchengemeinde Hansühn stellte die Getränke. Als Dank für den ehrenamtlichen Einsatz überreichten die Dorfschaftsvereinigung Wasbuck-Döhnsdorf, der Heimat- und Geschichtsverein Döhnsdorf und die militärische Kameradschaft Testorf finanzielle Spenden. Viele Besucher ließen es sich an diesem Tag nicht nehmen, auch etwas in die Spendenbüchse zu stecken für diesen Einsatz. Die Bepflanzung übernehmen nun Bürger und Bürgerinnen gemeinsam mit Donata Puck, der Küsterin der Hansühner Kirche.
Bei diesem ersten Einsatz konnten nicht alle Steine von den Reservisten beschriftet werden. Ein weiterer Einsatz am Pfingstsamstag, und ein letzter Einsatz am 29. Juni, wo die Arbeiten abgeschlossen werden sollen, sind erforderlich. Alle Einsätze in Hansühn werden betreut durch den „Vorsitzenden des Friedhofsauschuss“, Herrn Rahlf. Teilweise konnten die Schriften auf den Gedenksteinen kaum noch entziffert werden. Aber es gab tatkräftige Unterstützung von Bürgern aus der Gemeinde. Der ehemalige Küster und Friedhofswärter Peter Hahn hat sich schon vor einigen Jahren mit den Namen auf den Gedenksteinen befasst. Herr Peter Hahn ist oft mit seiner Frau durch diese schöne Allee gegangen, und hat sich die Frage gestellt, wieviel Namen, wieviel Schicksale sind wohl in diese Steine eingeschlagen. Es sind 246 Namen! Er erstellte daraufhin eine detaillierte Liste. Frau Margret Paustian aus Nessendorf übergab dann diese Liste dem „Vorsitzenden des Friedhofsausschuss“, Herrn Rahlf. Motor dieser ganzen Geschichte aber war die alte Kirchenvorsteherin Edeltraud Falk aus Wasbuck. „Geschichten über den Verlust durch den Krieg sind Geschichten, die niemals verloren gehen sollten. Denn mit diesen Geschichten können wir den Frieden weitergeben“. Auch dazu soll dieser Einsatz der Reservisten in Hansühn beitragen. Der Friedhofsausschuss Hansühn und der Oberst a.D. Hannes Wendroth hatten vor einem Jahr die Verbindung zu Oberstabsfeldwebel a.D. Jürgen Spill, dem Reservistenbeauftragten des Volksbundes für Schleswig-Holstein und Hamburg, hergestellt. Die RAG wurde vor gut einem Jahr in Möltenort gegründet. Ihr Anliegen ist die Pflege und Betreuung von Kriegsgräbern, ganz besonders im Innenland. Hier ist der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge nicht zuständig, unterstützt aber in Bezug auf Beratung und die Gestaltung von Gedenktagen, wie z.B. dem Volkstrauertag. In guter Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kommunen und den Kirchenkreisen pflegen und betreuen die Reservisten die historischen Gedenkstätten. Die RAG freut sich über jeden, der Lust hat mitzumachen oder Fördermitglied zu werden. Wer bei der Pflege der Kriegsdenkmäler tatkräftig dabei sein möchte, kann sich bei Jürgen Spill melden und informieren. Seine Mailadresse lautet: juergen.spill@volksbund.de

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