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„De hillige Nacht“ – Uraufführung in der Nikolaikirche

Kirchenmusiker Henrich Schwerk, Violinist Shenoll Tokaj und Komponist Claus Woschenko (v. l.) haben das plattdeutsche Weihnachtsoratorium vorbereitet, das am 4. Advent in Plön uraufgeführt wird – die Gesamtleitung hat Shenoll Tokaj.

Kirchenmusiker Henrich Schwerk, Violinist Shenoll Tokaj und Komponist Claus Woschenko (v. l.) haben das plattdeutsche Weihnachtsoratorium vorbereitet, das am 4. Advent in Plön uraufgeführt wird – die Gesamtleitung hat Shenoll Tokaj.

Bild: L. Schneider

Plön (los). „De hillige Nacht“ - diesen Titel hat der Geesthachter Komponist Claus Woschenko für sein Oratorium ausgesucht. Der Name ist Programm. Das moderne Werk in niederdeutscher Sprache hat am kommenden Sonntag, 22. Dezember um 17 Uhr in der Plöner Nikolaikirche am Markt seine Uraufführung. Mitwirkende sind die Plöner Kantorei, das Symphonische Orchester Plön sowie Sopranistin Froya Gildberg und Bariton Julian Redlin. Die musikalische Leitung hat Shenol Tokaj.
Der Eintritt kostet 17 Euro, ermäßigt 12 Euro, bei freier Platzwahl. Karten sind in der Plöner Buchhandlung Schneider, Lübecker Straße 18, sowie im Kirchenbüro am Markt 25 erhältlich.
Für das musikalische Weihnachtswerk hat sich Claus Woschenko, aufgewachsen in Ascheberg und in Plön zur Schule gegangen, auf einen spannenden Spagat zwischen Tradition und Moderne eingelassen. Die Musik: zeitgenössisch. Traditionell das Weihnachtsthema. Das Plattdeutsche: ursprünglich, in der Region verwurzelt und noch vor wenigen Jahrzehnten im allgemeinen Umgang gebräuchlich.

Der mittelalterliche Vorläufer der Nikolaikirche war für Seelsorge und gesungene Messen bereits im 12. Jahrhundert erbaut worden: Seit mehr als 800 Jahren lauschen Menschen der Weihnachtsgeschichte an eben diesem Ort.
„Op Platt“, das schafft zwischen den Zeilen wärmere Anklänge und mehr Verbindung zur Geschichte um Christi Geburt als Hochdeutsch, findet auch Kirchenmusikdirektor und Kantor Henrich Schwerk, der das Projekt mit der Kantorei mit vorbereitet hat. Dass diese Sprache ihre Wirkung nicht verfehlt, davon zeugten die wegen ihrer Beliebtheit stets sehr gut besuchten plattdeutschen Gottesdienste in der Kirchengemeinde.

Für Shenoll Tokaj, der in Plön bereits zahlreiche Musikprojekte geschultert hat, ist Plattdeutsch eine reizvolle Erfahrung, die er als kreative Herausforderung versteht – gebürtig im Kosowo, ist die Niederdeutsche Sprache für ihn Neuland, erzählt er. Auch und insbesondere, da der verbindende Charakter von Woschenkos Weihnachtsoratorium die Weihnachtsbotschaft im besten Sinne zu vermitteln hilft, entfalte das Gemeinschaftsprojekt seinen ganz besonderen Charme, ist er sich mit Schwerk und Woschenko einig. Und auch die Kooperation zwischen Kantorei und Symphonischen Orchester, das Tokaj leitet, stützt diesen Gedanken mittelbar: Zum ersten Mal treten Chor und Orchester gemeinsam auf, so dass das Projekt „op Platt“ von Claus Woschenko perfekt auf die Idee „von, für und mit Plönern“ zugeschnitten ist.

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