Reporter Eutin

Personalnot in den Preetzer Kindergärten

Perspektivische Entlastung? Die evangelische Kirche verkauft das Bugenhagen-Gemeindehaus im Waldweg an die Stadt Preetz. Im Gespräch ist, dass die Stadt Preetz hier einen neuen Kindergarten baut. Das alte Gebäude wird aber wohl nicht erhalten.

Perspektivische Entlastung? Die evangelische Kirche verkauft das Bugenhagen-Gemeindehaus im Waldweg an die Stadt Preetz. Im Gespräch ist, dass die Stadt Preetz hier einen neuen Kindergarten baut. Das alte Gebäude wird aber wohl nicht erhalten.

Bild: V. Graap

Preetz (vg). Durch die Preetzer Kindergärten schwappt eine enorme Krankheitswelle. Kurzfristig oder dauerhaft erkrankte Mitarbeiter machen den Kitas und der Stadtverwaltung zu schaffen. Schwangerschaften und Kündigungen spannen die Lage zusätzlich an. Weil gleichzeitig auch der Arbeitsmarkt so gut wie leergefegt ist und neue Kräfte nur schwer zu finden sind, müssen Gruppen zeitweise schließen – was wiederum ein Riesenproblem für Eltern darstellt, die eigentlich zur Arbeit gehen müssten und nun selbst sehen müssen, wie sie Job und Familie unter einen Hut bekommen.
„Personalakquise ist bei uns eine Daueraufgabe. Wir würden fast alles einstellen, was der Arbeitsmarkt hergibt“, schilderte Bürgermeister Tim Brockmann in der letzten Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend, Schule, Soziales und Gleichstellung die Situation. Und mit Blick auf die Ratsmitglieder und die zahlreichen Besucher sagte Gesa Timmermann, Büroleitende Beamtin im Preetzer Rathaus: „Wenn Sie jemanden kennen, der in Preetz arbeiten möchte, können Sie das gerne weitergeben.“ Zurzeit werde tatsächlich nur versucht, den Betrieb der Kitas „irgendwie aufrechtzuerhalten“. Mit einer zusätzlichen Zeitarbeitskraft hofft man, kurzfristig nachsteuern zu können. Aber gerade im Krippenbereich mehren sich die Probleme, weil viele Erzieher auch einfach nicht mit den ganz kleinen Kindern arbeiten wollen. Der Elementarbereich Ü3 ist deutlich beliebter.
Gesa Timmermann hofft, dass sich Preetz als Arbeitgeber besser aufstellt. „Zeitverträge machen den Arbeitsplatz nicht attraktiv“, nannte sie einen Knackpunkt. Darüber hinaus sei die Präsentation nach außen nicht mehr zeitgemäß. „Wir müssen auch die sozialen Medien in den Blick nehmen.“ Dort also, wo sich die gesuchten jungen Nachwuchskräfte auch täglich herumtreiben. „Außerdem müssen die Kindertagesstätten sich und ihre Arbeit in den sozialen Medien entsprechend darstellen. Aber dafür benötigt man Geld“, so Timmermann. Auch Tagesmütter können das Problem nicht lösen, deren Zahl ist in Preetz zwar relativ konstant, mehr aber auch nicht.
Die Wartelisten sehen recht unterschiedlich aus. Während im Ü3-Bereich lediglich fünf Kinder auf einen Kindergartenplatz warten, sind es im Krippenbereich aktuell 30 Kinder, die schon ein Jahr alt sind und noch keinen Platz haben. Dazu werden sich noch neun Kids gesellen, die in Kürze ein Jahr alt werden. Perspektivisch könne ein neuer Kindergarten Entlastung bringen. Es steht zur Diskussion, auf dem Gelände des Bugenhagen-Gemeindehauses im Waldweg eine neue Kita zu bauen. Dafür müsste das alte Gebäude, das die Kirchengemeinde jetzt an die Stadt verkauft hat – am Montag war der Notartermin, am 1. Juli erfolgt der Eigentumswechsel –, allerdings wohl abgerissen werden.

Weitere Nachrichten aus Plön/Preetz

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen